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Zur Hoelle mit den Hexen

Titel: Zur Hoelle mit den Hexen
Autoren: Ursel Scheffler
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bemerkt, dass Otto Motte dabei einen Schatten wirft, ist sie beruhigt und sagt: »In der Kiste ist Henna jedenfalls nicht! Die drei Mädels sind spurlos verschwunden.«
    Â»Man hat sie entführt!«, krächzt Zinnober.
    In diesem Augenblick kommt Katalexis zurück. Er ist voller Schmutz und Lehm.
    Â»Ich hab in der Kiste nachgesehen. Da sind sie nicht. Unter der Kiste beginnt allerdings ein unterirdischer Gang, der in der Nähe der Hauptstraße endet. Ich sah einen schwarzen Lieferwagen davonfahren. Vermutlich waren sie darin. Ich nehme an, dass man sie entführt hat. Leider konnte ich nicht hinterher.«
    Â»Aber ich kann sehr schnell fliegen! Ich werde sie verfolgen«, verspricht Zinnober. »Ich werde bald herausfinden, wohin sie gebracht werden!«
    Er breitet seine roten Schwingen aus und schwirrt ab in die Dunkelheit.
    Â»Ich werde auf meinem Motorrad hinter ihnen herjagen!«, ruft Tom und ist gleich darauf ebenfalls verschwunden.
    Â»Ich helfe euch beim Suchen«, sagt Otto Motte finster.
    Jetzt ist die Musik zu Ende. Mit großem Trara fängt die Zaubershow von Cox an. Während ein begeistertes Publikum staunend seine Zauberkunststücke verfolgt, wartet Sandy ungeduldig auf Toms und Zinnobers Rückkehr. Zinnober lässt nicht sehr lange auf sich warten.
    Mit aufgeregtem Flügelschlagen kommt er zurück. »Der schwarze Lieferwagen ist zu einem Parkplatz gefahren. Als der Fahrer die Klappe des Lieferwagens aufmachte, hab ich gesehen, dass drei Särge drinstanden. Huhuhuuu! Bestimmt sind sie tot. Huhuhu!«
    Â»Hör auf mit dem Geheul und sag lieber, was dann passiert ist«, drängt Sandy.
    Â»Sie haben komische rote Aufkleber auf den Wagen gemacht. So hässliche rote Zwicktiere. Dann sind sie weitergefahren. Auf die Interstate 1. Dann ist Tom gekommen und hat die Verfolgung übernommen. Ich konnte nicht mehr. War völlig fertig. Huhuhu!«
    Es dauert noch eine Stunde, ehe auch Tom zurückkommt. Er bestätigt Zinnobers Bericht.
    Â»Der schwarze Lieferwagen gehört dem Beerdigungsunternehmer Rufus Prawns. Es ist ein Leichenwagen. Ich habe bei Rufus angerufen. Der Wagen wurde heute Nachmittag gestohlen, mit drei leeren Särgen. Die Diebe haben den Wagen auf dem Waldparkplatz mit Hummeraufklebern und falschen Nummernschildern versehen. Als Tarnung. Dann sind sie auf der besagten Staatsstraße Nr. 1 in Richtung New York gefahren. Ich hab sie verfolgt. Es waren ein irrer Verkehr und schlechte Sicht. Nach etwa zehn Meilen haben sie mich leider abgehängt.«
    Zinnober heult immer noch.
    Â»Henna im Sarg! Das ist arg!«, jammert er.
    Â»Jetzt reiß dich endlich zusammen. Ein roter Papagei heult nicht!«, schimpft Titus. Dann fügt er hinzu: »Wer sagt denn, dass sie im Sarg waren? Blödsinn!«
    Prinz Motte, der die ganze Zeit mit düsterem Gesicht daneben gestanden hat, sagt plötzlich: »Im Sarg? Das war nicht ausgemacht!« Er zögert. Dann fasst er sich ein Herz und erzählt Sandy und Azora, dass die Entführung der ungehorsamen Hexen ein Auftrag von DTG war. Dass er nicht Prinz Motte, sondern Mottenotto ist, und dass ihm alles schrecklich Leid tut, weil er die drei Hexen, besonders Henna, inzwischen riesig sympathisch findet.
    Â»Die Mädels sollten lediglich einen Denkzettel und eine Verwarnung bekommen, damit sie die amerikanischen Hexen nicht zum Widerstand anstiften«, entschuldigt er sich.
    Â»Es steckt also tatsächlich DTG dahinter. Au Backe«, sagt Sandy erschrocken. »Wir müssen schnellstens hinterher und die drei retten, ehe sie in der Zentrale landen!«
    Â»Ich hab’s doch immer gesagt«, klagt Cindy, aber keiner beachtet sie.
    Â»Ich komme mit«, sagt Mottenotto entschlossen. Er zieht sein Samtwams aus und legt seinen Prinzenhut ab. Jetzt sieht er wieder wie er selber aus.
    Â»Verräter!«, kreischt Zinnober.
    Â»Ich weiß leider nicht genau, wo die Zentrale ist. Aber ich würde euch so gerne helfen. Schon wegen Henna. Ich mag sie sehr!«, beteuert Otto zerknirscht.
    Â»Ich weiß, wo die Zentrale von DTG ist«, meldet sich Alligator-Cindy zaghaft zu Wort.
    Â»Du?«, sagt Azora überrascht und sieht auf das unscheinbare Wesen zu ihren Füßen.
    Â»Ja, und ich hab auch den Entführer erkannt. Er heißt Orkus.«
    Â»Es stimmt, was sie sagt«, bestätigt Knittax aufgeregt. »Glaubt ihr und folgt ihr!«
    Â»Dann zeig uns den Weg.
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