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Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)
Autoren: Katie Fforde
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Tankstellen und Raststätten die besten waren. Patrick hatte ihr, so gut er sich erinnerte, beschrieben, wie sie die Hütte finden konnte.
    »Da ist eine Landvermessungsstelle.« Sein Finger tippte auf die Karte, die auf den ersten Blick aussah, als wäre das gesamte Himalaja-Gebirge dort aufgezeichnet. »Und da ist der See.« Ein blauer, sichelförmiger Fleck war zwischen all dem Braun zu sehen. »Diese Straße da führt hin, aber dann müssen Sie abbiegen, und zwar auf einen von diesen Feldwegen, glaube ich.«
    »Aber wo ist das Haus?«
    »Es ist kein Haus, Poll. Es ist eine Steinhütte.«
    »Meinetwegen.«
    »Ich bin nicht ganz sicher. Sie müssen den Wagen abstellen und zu Fuß weiter gehen. Wir können den Mann anrufen, der Dad die Hütte vermietet hat, und ihn nach dem genauen Weg fragen, aber wahrscheinlich fährt er dann sofort los und erzählt Dad, daß Sie auf dem Weg zu ihm sind.«
    »Und das wäre nicht gut?«
    »Ich weiß es ehrlich nicht, aber vielleicht macht er sich dann noch mal aus dem Staub, und dann sind Sie den ganzen Weg umsonst gefahren.«
    Sie schauderte. »Dann ruf lieber nicht an. Ich werd’s schon finden.«
    Polly blieb alle zwei Stunden stehen, und jedesmal dankte sie Gott und Patrick, daß sie sich einen Leihwagen genommen hatte, und Alan für die Wegbeschreibung.
    Das Auto hatte eine gut funktionierende Heizung, effektive Scheibenwischer, und es war schnell. Das Wetter war schön, Polly genoß die Landschaft und wechselte problemlos von einer Autobahn und Schnellstraße auf die andere.
    Als sie die M16 erreicht hatte, drückte sie das Gaspedal durch. Der Gedanke, daß sie über die Autobahn raste, um ihren Geliebten zu sehen, versetzte sie in Hochstimmung, bis sie merkte, daß die Nadel der Benzinuhr rapide sank, und sah, wie inflationär die Preise an den Autobahntankstellen waren.
    Kurz nach Stafford tankte sie und zählte ihr Geld. Sie mußte langsamer und benzinsparender fahren. Von da an blieb sie bei sechzig Meilen in der Stunde, hielt aber an ihrem Entschluß fest, alle zwei Stunden eine kurze Rast einzulegen, auch wenn sie sich nur eine Tasse Kaffee leisten konnte.
    Als sie an die Grenze kam, war es fünf Uhr, und sie gönnte sich eine Portion Kuchen und Tee. Sie sah sich in dem Laden um und nutzte die Gelegenheit, sich die Beine zu vertreten. Die Regale waren vollgestopft mit schottischen Puppen, karierten Decken und Teppichen. Polly war nie zuvor in Schottland gewesen, und selbst der kurze Blick auf den Touristenkitsch versetzte sie in Aufregung. Sie kaufte sich ein Päckchen mit einer Art Traubenzucker, der ihr neue Energien verleihen sollte.
    Kurz nach Carlisle endete die Autobahn, und dort fing es auch an zu regnen. Bei Beattock Summit verwandelte sich der Regen in Schnee, und Pollys Freude darüber, in Schottland zu sein, verblaßte und machte der Unsicherheit Platz. Sie dachte nicht mehr an ihr Ziel oder daran, was sie erwartete, wenn sie es endlich erreicht hatte. Statt dessen konzentrierte sie sich auf den nächsten Ortsnamen, den sie laut Alans Anweisungen ansteuern mußte, und freute sich auf den Kakao oder Tee, den sie trinken würde, sobald sie an einem Café vorbeikam.
    Es gab nicht viele davon, und Polly gewöhnte es sich rasch ab, über den Zustand der Toiletten die Nase zu rümpfen. Ihre ursprüngliche Befangenheit, als einzige Frau ohne männliche Begleitung, dafür aber mit englischem Akzent in einer verräucherten Kneipe voller Fernfahrer zu sitzen, legte sich auch. Sie machte sich nur noch Gedanken um das Geld, das schnell weniger wurde, und um den Wagen, der die ungeheure Belastung aushalten mußte.
    Es war nach neun, als sie von der Paßstraße abbog. Inzwischen schneite es in dichten Flocken, und sie war froh, daß Jimmy und sein Boß ein solches Theater um die Reifen gemacht hatten.
    Sie hielt an und sah auf der Karte nach, ob sie die richtige Abzweigung erwischt hatte. Vor etwa drei Meilen hätte es noch eine Kreuzung geben müssen – wenigstens war eine eingezeichnet, aber Polly hatte nichts gesehen.
    Sie überlegte kurz, ob sie zurückfahren sollte, aber die Aussicht, auf einem schmalen Weg mit tiefen Gräben auf beiden Seiten wenden zu müssen, hielt sie davon ab. Sie hatte so aufgepaßt und nach dem Feldweg Ausschau gehalten, daß sie ihn unmöglich übersehen haben konnte. Sie merkte sich den Kilometerstand und fuhr weiter. Die Nadel der Benzinuhr deutete schon fast auf Reserve, das hieß, daß sie noch ungefähr dreißig Meilen weit kam. Das
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