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Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)

Titel: Zum Teufel mit David!: Roman (German Edition)
Autoren: Katie Fforde
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euch in dieses große Haus ziehen würde, kämen meine Freunde nicht mehr zu mir, um mich zu besuchen. Ich würde alle, auf die ich mich heute verlassen kann, verlieren. Und wenn die Ehe in die Brüche gehen sollte, müßte ich ganz von vorn anfangen. Ich bin zu alt für so was.«
    »Sie sind jünger als Dad, und er ist offensichtlich bereit, ein paar Schwierigkeiten auf sich zu nehmen.«
    »Ein paar Schwierigkeiten, ja, aber er müßte sich nicht vollkommen umstellen.«
    Patrick lachte ungläubig. »Wirklich nicht?«
    »Nicht so wie ich. Er würde nicht zu mir ziehen und hier mit mir leben.«
    »Nein, wahrscheinlich nicht.«
    »Und er hat mich verlassen, mußt du wissen. Ich wollte, daß wir uns noch weiterhin sehen.«
    Patrick grinste. »Sie als Dads kleine Freundin?«
    Das traf Polly schwer. »Ich meinte nicht als Freundin ... «
    »Dann als Geliebte oder Mätresse?«
    So wie Patrick es aussprach, klang es billig und geschmacklos. »Du deutest damit an, daß ich Geld von ihm annehmen würde, aber so etwas käme für mich niemals in Frage.«
    Patrick seufzte. »Also geht es im Grunde hauptsächlich ums Geld, stimmt’s?«
    Polly wußte selbst nicht mehr, worum es eigentlich ging. »Irgendwie ja. Ich weiß auch nicht.«
    »Er ist reich, Sie nicht – das Ende einer möglichen glücklichen Beziehung.«
    Polly zuckte wieder mit den Achseln.
    »Würde Geld eine Rolle spielen, wenn er pleite wäre?«
    »Natürlich nicht ...«
    »Was soll das Ganze dann? Entweder ist Geld wichtig oder nicht. Ich denke, es ist nicht wichtig.«
    Polly strich den Bettüberwurf, der die Sofalehne bedeckte glatt. Selina hatte daran gekratzt, und Polly entdeckte auch ein Loch. »Wahrscheinlich denke ich das auch.«
    Patrick erahnte den bevorstehenden Durchbruch. »Und die Sache mit den ›Freunden‹ – ehrlich, Polly, ich weiß nicht, warum Sie sich deshalb ins Hemd machen. Falls Ihre Freunde so sind wie Sie, dann hören sie nicht auf, Sie zu mögen, nur weil Sie in einem größeren Haus wohnen. Wenn sie deswegen ihre Einstellung zu Ihnen ändern, dann sind sie keine echten Freunde. Was auch immer wir beide für Probleme miteinander haben, Dad ist ganz okay, wenn man ihn genauer kennt. Ihre Leute würden ihn bestimmt auch mögen.«
    »Meinst du?«
    Er nickte. »Sie selbst mögen ihn ja auch.«
    Polly betrachtete ausgiebig ihre Fingernägel. »Also gut. Ruf ihn an und sag ihm, daß ich gern mit ihm sprechen möchte.«
    Patrick starrte sie verwirrt an. »Aber das kann ich nicht! Ich dachte, das hätte ich bereits erklärt. Dad ist verduftet – weg. Er campiert an einem Ort, an dem man ihn nicht erreichen kann.«
    Polly wurde aschfahl, und sie sah ihn entsetzt an. »Ich dachte, du wolltest mir zu verstehen geben, daß er sich in das Haus in Frankreich zurückgezogen hat.«
    Patrick schüttelte den Kopf. »Nein. Wenn ich mit ihm sprechen will, muß ich warten, bis er sich bei mir meldet. Bis jetzt hat er noch nichts von sich hören lassen. Sie müssen schon zu ihm fahren.«
    Zweifel befielen Polly. »Ich glaube, dazu fehlt mir der Mut. Außerdem will er mich sicher nicht mehr, selbst wenn ich ihn anflehe.«
    Patrick widersprach dem nicht. »Sie werden ihn anflehen müssen, das ist sicher. Er hat einen verteufelten Stolz. Aber vor zwei Wochen hat er Sie geliebt, und vermutlich tut er das noch. Einen Versuch ist es doch wert, oder?«
    »Das kann ich nicht! Ich komme mir vor wie ein Schafskopf.«
    »Sie sind ein Schafskopf. Passen Sie auf, daß Sie ein nicht noch größerer werden.«
    Polly zog in Erwägung, Patrick darauf hinzuweisen, daß er Erwachsenen Respekt schuldete, aber da sie in der letzten halben Stunde irgendwie die Rollen getauscht zu haben schienen, entschied sie sich dagegen. »Du bist wirklich eine große Hilfe«, maulte sie.
    »Das bin ich. Welcher brave Junge hält wohl die Familiengeschäfte auf dem laufenden, während Papas Abwesenheit?«
    »Was, du? Oder dein Bruder?«
    »Nein, James steht kurz vor dem Examen und ist zu beschäftigt, um Dads Geschäfte zu übernehmen. Ich kümmere mich um die Restaurants, Bars, den Weinverkauf und all den anderen Kram – deshalb der Anzug.«
    »Er steht dir.«
    »Es ist nicht ganz mein Stil, aber ich kann Dad nicht im Stich lassen. Die meiste Zeit hab ich eine Stinkwut auf ihn, aber Blut ist dicker und so weiter. Zum Glück gibt’s da noch einen Burschen, der all das übernimmt, wozu ich zu jung bin. Ich bin noch unter achtzehn.«
    Polly lachte. Sie fühlte sich gut wie seit langem nicht
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