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Zuckersueßes Chaos

Zuckersueßes Chaos

Titel: Zuckersueßes Chaos
Autoren: Miranda J. Fox
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sein, würde wohl jede Frau nervös machen«, entgegnete ich.
    »Ich bin kein Fremder. Ich kenne deine Cousine«, antwortete er augenzwinkernd.
    »Was an sich schon fragwürdig ist«, sagte ich, was ihn zu amüsieren schien. Warum lachte er eigentlich ständig über meine Kommentare? Sie waren doch absolut ernst gemeint! Er ließ seinen anstößigen Blick über meinen Körper wandern, dann machte er einen weiteren Schritt auf mich zu und sagte mit einem verwegenen Lächeln:
    »Ach übrigens: Da wir sowieso noch ein bisschen Zeit totschlagen müssen, ich kann wieder.« Okay, das war zu viel!
    »Gott, du bist echt widerlich«, sagte ich und zog mich ins Wohnzimmer zurück. Wenn er mich mit seinem perversen Gerede vergraulen wollte, war das genau die richtige Taktik. Er lachte herzhaft, dann ging sein Blick unwillkürlich zur Treppe.
    »Dein Zimmer ist oben, richtig?« Ich nickte, noch bevor ich begriff, worauf er hinauswollte. Und als ich es tat, war es bereits zu spät.
    »Hey!«, rief ich und stürmte ihm hinterher, als er die Treppe hinaufeilte. Dabei nahm er mehrere Stufen auf einmal, weswegen er diese im Nu überwand. Ich versuchte es ihm nachzuahmen, doch waren meine Beine nicht lang genug und die Treppe so steil, dass ich schon nach drei Schritten ein Stechen in den Beinen verspürte. Das führte dazu, dass ich sogar noch langsamer war, als wenn ich normal hinaufgerannt wäre.
    »Wage es ja nicht, in mein Zimmer zu gehen«, warnte ich ihn, als ich die letzte Stufe erreicht hatte, doch mein Zimmer stand bereits offen. Das war doch wohl unfassbar! Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein?
    »Eine Leseratte also«, sagte er, als ich den Raum betrat und beäugte meine beachtliche Büchersammlung. Ich dankte Gott, dass ich mein Zimmer heute Morgen einigermaßen aufgeräumt und die unsortierten Sachen unters Bett geschoben hatte. Ich konnte es nämlich auf den Tod nicht ab, wenn man mein unordentliches Zimmer betrat. Ich hatte allerdings trotzdem etwas dagegen, dass
er
hier war.
    »Und eine Romantikerin dazu«, schlussfolgerte er und nahm „Shakespeare“ aus dem Regal.
    »Gibt es sonst noch irgendwelche ungeahnten Seiten an dir zu entdecken?«, fragte er und stellte es wieder zurück – wobei er sich interessiert umsah.
    »Nein und jetzt verschwinde«, antwortete ich und blieb hilflos in der Tür stehen. Es wurmte mich, dass ich ihn nicht rausschmeißen konnte, was nicht einmal daran lag, dass ich ihm körperlich unterlegen war. Bei jedem anderen hätte ich keine Berührungsängste gehabt und ihn einfach aus dem Zimmer gezerrt, doch an Jason traute ich mich einfach nicht heran.
    Vielleicht lag es an dem ganzen Schwarz, aber dieser Kerl war mir einfach nicht geheuer. Mein Blick ging zufällig zum Bett und als ich das rote Spitzenhöschen mitsamt Kassenbon darauf liegen sah, schnappte ich entsetzt nach Luft. Sofort steuerte ich das Bett an, wohlwissend, dass ihm meine Unterwäsche jeden Moment ins Auge fallen würde, als er meinem Blick folgte und mit einem Satz dort war.
    »Na, was haben wir denn da?«, fragte er und hielt das Höschen mit beiden Händen in die Höhe. Oh Gott, es war sogar noch das Etikett dran. Mit meiner Größe! Ich stand kurz vor einem Herzinfarkt, als ich ihn nach einer gefühlten Ewigkeit endlich erreichte. Meine Berührungsängste waren wie weggewischt und mit aller Kraft, die ich aufbringen konnte, schubste ich ihn von mir. Doch der gewünschte Effekt trat nicht ein. Eigentlich hatte ich ihn aus dem Gleichgewicht bringen wollen, so dass ich ihm die Wäsche entreißen konnte, doch er rührte sich nur minimal.
    »Sind wir etwa schüchtern, Rotschopf?«, fragte er amüsiert. Rotschopf?
    »Vielleicht solltest du mal zum Augenarzt gehen. Meine Haare sind rostbraun und nicht rot. Und du musst dich gerade melden, du Grufti!«, entgegnete ich.
    »Grufti?«, wiederholte er und hielt das Höschen mit einem leisen Lachen unter die Deckenlampe. Somit war es außer Reichweite meiner Arme und ich, verzweifelt wie ich war, versuchte, mich sogar an ihm hochzuziehen, nur um es endlich in die Finger zu bekommen.
    »Jason! Gib es mir! Ich schwöre dir, wenn du nicht sofort loslässt ...«
    »Was? Wirst du dann anfangen zu heulen?« Ich wusste nicht, ob man es mir so deutlich ansah, aber ich stand tatsächlich kurz davor, in Tränen auszubrechen. Übrigens eine ganz schreckliche Eigenschaft von mir, denn immer, wenn mir etwas peinlich war oder ich wütend wurde, stiegen mir die Tränen in die Augen und ich
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