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Zuckersueßes Chaos

Zuckersueßes Chaos

Titel: Zuckersueßes Chaos
Autoren: Miranda J. Fox
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konnte nicht einmal etwas dagegen tun. Als ich einsah, dass meine Bemühungen zu nichts führten, tat ich das einzig Wirkungsvolle, ich wendete Gewalt an. Ohne Vorwarnung boxte ich ihm mit aller Kraft in den Bauch, woraufhin er sich überrascht krümmte. Ich dachte schon, das wäre es gewesen, doch zu meinem Bedauern rieb er sich nur lachend die Stelle.
    »Das war ganz schön frech, liebes Fräulein«, sagte er und wirbelte mich im selben Atemzug herum. Eh ich mich versah, fand ich mich rückwärts gepresst an seinem Körper wieder – eingeschlossen von seinen Armen. Okay? Irgendetwas lief hier gerade mächtig schief!
    »Lass mich los«, forderte ich und versuchte nach hinten auszutreten. Doch gewitzt wie er war, klemmte er meine Beine zwischen seine, so dass ich vornüber gekippt wäre, wenn er mich nicht festgehalten hätte.
    »Erst wenn du dich entschuldigst«, sagte er und machte mich mit nur einem Arm bewegungsunfähig. Mit der freien Hand hielt er das Höschen vor meine Nase. Ich schnappte empört nach Luft.
    »Bei dir entschuldigen? Erst schleifst du mich zu deinem Auto, brichst unerlaubt in Vickys Haus ein, dann vergreifst du dich perverserweise an meiner Wäsche und ich soll mich bei dir entschuldigen?« Meine Stimme überschlug sich beinahe vor Empörung, doch ich sollte nie erfahren, was er darauf antworten wollte, denn im nächsten Moment standen Vicky und Lynn in der Tür. Ich erstarrte in Jasons Armen und spürte meinen Rücken vibrieren, als er sagte:
    »Claire stellt mir gerade ihre neue Unterwäsche vor. Wollt ihr uns Gesellschaft leisten?«
    »Ähm, wir sind dann mal unten«, antwortete Lynn und zog die vollkommen verdatterte Vicky mit sich. Ich fing nicht wieder an zu kämpfen, denn ich fühlte mich plötzlich viel zu ausgelaugt. Unfassbar, wie sehr mich diese kleine Rangelei gerade geschafft hatte, während er sich anscheinend gerade erst warm gemacht hatte.
    »Lässt du mich jetzt los?«, fragte ich schwer atmend und versuchte so ruhig wie möglich zu klingen, was schwierig war, denn mein Brustkorb hob und senkte sich, als hätte ich einen Marathonlauf hinter mir.
    »Erst wenn du dich entschuldigst, Rotschopf.«
Ich bin nicht rothaarig!
Ich atmete genervt aus. »Sind wir etwa im Kindergarten?«, fragte ich und war kurz davor, trotz meiner Erschöpfung, durchzudrehen. Ihm so nahe zu sein und dann auch noch in dieser Position war … einfach nicht richtig.
    »Soll das etwa ein kläglicher Entschuldigungsversuch sein?«
    »Okay, du hast gewonnen. Entschuldige, dass ich dich geschlagen habe«, stieß ich mit Mühe hervor und feuerte eine gedankliche Salve an Flüchen auf ihn ab. Er ließ mich so abrupt los, dass ich taumelte.
    »Und? War das so schwer?«, fragte er und klang, als hätte er gerade einem äußerst begriffsstutzigen Kind eine einfache Lektion erteilt. Ohne eine Antwort abzuwarten, warf er meine Unterwäsche aufs Bett und schlenderte aus dem Zimmer.
    »Arschloch«, rief ich ihm hinterher und knallte die Tür zu, doch da war er schon an der Treppe. An diesem Abend setzte ich keinen Fuß mehr vor die Zimmertür, was einerseits daran lag, dass die Party, wenn auch nur mit einer Handvoll Gästen, im Erdgeschoss weitergeführt wurde und andererseits, weil ich todmüde war und meinen morgigen Arbeitstag nicht mit dunklen Augenringen antreten wollte.
    Okay, der Hauptgrund war wohl eher, dass ich Jasons Fratze heute nicht mehr ertragen hätte und ja, ein wenig kindisch war mein Verhalten schon, denn ich ignorierte jegliches Klopfen und Bitten an meiner Zimmertür. Doch was sich Jason heute geleistet hatte, genügte, um den Rest meines Lebens nie wieder ein Wort mit ihm zu wechseln.

Kapitel 6
    Heute stand mir ein stressiger Tag bevor. Ich musste zwei Lesungen besuchen, mein Buch bis mittags fertig lesen und um 17 Uhr auf der Arbeit erscheinen. Als mein Wecker um acht klingelte, quälte ich mich aus dem Bett und schlürfte ins Bad, um zu duschen. Danach föhnte ich mir die Haare, zog mich an und ging in die Küche, um mir Kaffee zu machen. Dabei war ich keineswegs überrascht, als ich leere Bierflaschen, aufgerissene Chipstüten und Tabakreste im Wohnzimmer vorfand.
    Auch die Küche sah nicht unbedingt besser aus, wie mir kopfschüttelnd auffiel. Ich setzte Wasser auf und während es vor sich hin köchelte, machte ich die Küche sauber. Eigentlich musste ich das nicht tun, immerhin hatte ich nichts mit der gestrigen Hausparty mehr zu tun gehabt, aber ich durfte in diesem wunderbaren Haus wohnen
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