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Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)
Autoren: Jill Shalvis
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des Schädeldrucks bisher, was vielversprechend ist.«
    Summer nickte. »Kann ich zu ihm rein?«
    »Eine Person darf zu ihm, aber nur kurz.«
    Joe lag völlig reglos im Bett, ein Arm und die Schulter lagen in einer Schlinge, der Rest war von Decken und Verbänden verdeckt, außerdem war er mit allen möglichen Apparaten verbunden, die piepten und blinkten. Doch seine Brust hob und senkte sich, und während sie den Blick weiter darauf gerichtet hielt, setzte sie sich neben das Bett und streichelte seine Hand. »Das war verdammt dumm von dir«, sagte sie. »Ich hatte alles im Griff. Du musstest nicht den Helden spielen. Du hättest nicht versuchen müssen, mich zu retten.« Sie sah in sein viel zu regloses Gesicht. »Ich war so dumm, Joe, so langsam von Begriff, und die ganze Zeit lag die Wahrheit offen vor mir.« Sie beugte sich vor, bis sie nahe an seinem Ohr war. »Du bist mein Ein und Alles. Ich weiß nicht, wie ich je ohne dich leben konnte.« Sie verdrückte eine Träne, schniefte und wünschte sich, sie hätte ein Taschentuch dabei gehabt, wollte aber keine Sekunde von seiner Seite weichen. »Hörst du mich, Joe Walker?«
    »Du bist laut genug.« Die Augen noch immer geschlossen, verzog er das Gesicht und leckte sich über die trockenen Lippen. »Du schreist.«
    »O mein Gott, Joe! Ich liebe dich so sehr.«
    »Na, sieh mal einer an«, sagte er, immer noch mit geschlossenen Augen. »Du bist ja … ganz überwältigt.«
    Sie schluchzte – und lachte zugleich. »Nein, ich fühle mich befreit.«
    »Wie schlimm hat es Bill erwischt?« Er sprach sehr leise, als täte ihm das Sprechen weh.
    Kein Zweifel, es tat weh. Es musste schon schmerzen, nur zu atmen. »Nur ein paar Prellungen und Schrammen. Er muss ins Gefängnis.«
    »Tina?«
    »Joe, bitte«, flehte sie. »Mach dir keine Sorgen um uns. Ruh dich einfach aus.«
    Er öffnete die Augen, betrachtete ihr Gesicht und erbleichte. »Du weinst ja.« Wieder schloss er die Augen. »Oh, verflucht. Da habe ich dich endlich so weit, dass du mir deine Liebe gesteht, und ich sterbe.«
    »Du stirbst nicht …«
    »Ich habe so Kopfweh. Und diese Schmerzen in meiner Brust …«
    »Das kommt von der Gehirnerschütterung und den gebrochenen Rippen.«
    »Nein. Ich sehe das helle, weiße Licht. Du solltest dich in den wenigen Minuten, die mir noch bleiben, meiner widmen. Lass mich als glücklichen Menschen sterben. Sag einfach, dass du mich heiraten willst. Dann kann ich loslassen.«
    »Joe.« Sie musste lachen. »Ich verspreche dir das Blaue vom Himmel, alles, aber …«
    »Red.« Seine Pupillen waren nicht gleich groß, seine Augen zeigten an, wie viel Schmerzen er litt. »Sag einfach ›Ja, Joe‹.«
    Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus. »Meinst du das … im Ernst?«
    »Ebenso ernst wie einen Sturz in zehn Meter Tiefe.«
    Dann fing ihr Herz wieder an zu schlagen, pochte ganz laut. »Aber wir können … Wir können doch nicht …«
    »Ich liege im Sterben«, rief er ihr in Erinnerung.
    »Du liegst nicht …«
    » Munter mich auf .«
    »Okay, aber mein Job …«
    »… interessiert mich nicht. Es ist mir egal, ob du täglich kommst. Komm nur oft und sei mit mir zusammen.«
    Sie biss sich auf die Unterlippe. »Ich möchte überhaupt nicht gehen. Ich möchte hier in San Diego bleiben und Tagestouren leiten. Ich möchte jeden Abend zu Hause sein. Ich möchte jeden Abend bei dir sein …«
    »Entschuldigen Sie, Mrs. Walker.« Die Krankenschwester kam in den kleinen Raum gelaufen, gefolgt vom Arzt. Beide scheuchten sie raus und fingen an, Joe Fragen zu stellen. Wusste er, wo er war? Wusste er, welches Jahr war? Konnte er klar und deutlich sehen?
    »Ich weiß nur, dass ich höllische Schmerzen habe und Sie mir den Weg versperren«, sagte er. »Ich versuche gerade, mit meiner Beinahe-Verlobten zu sprechen.«
    Die Krankenschwester runzelte die Stirn. »Aber Sie sind schon verheiratet. Erinnern Sie sich nicht?«
    Ein Lächeln trat in Joes Gesicht, als er Summer betrachtete. »Ach ja. Jetzt fällt es mir wieder ein.«
    »Bleib hier«, sagte Joe. » Frau .«
    Summer drehte sich um und sah ihn an. Zwar hatte er die Augen wieder geschlossen, aber er lächelte ihr zu, und dann erschienen wieder seinen Grübchen. »Ich liebe dich, Joe.«
    »Behalt’s für dich. Darin bist du ja so gut.«
    Unglaublich, sie musste lachen, auch wenn sie weinte. »Vielleicht war ich es ja, aber jetzt nicht mehr. Das Leben ist zu kurz, verdammt noch mal. Ich werde nie mehr etwas zurückhalten, niemals.«
    »Das
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