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Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)
Autoren: Jill Shalvis
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ab.«
    »Hab ich schon.«
    »Zieh die Jalousien runter.«
    O Gott. »Sind geschlossen.«
    »Bleib ganz ruhig. Ich bin schon im Auto.«
    »Aber du sollst nicht fahren.«
    »Zu spät.«
    »Hast du deine Krücke dabei?«
    »Jaaa.« Mittlerweile klang seine Stimme gepresst, vermutlich wegen seiner Schmerzen. »Ich komme schon zurecht.« Und in der Tat, sie hörte, wie der Motor ansprang.
    »Du kommst sicherlich zurecht«, sagte sie.
    »Und du auch, wir werden uns allerdings darüber unterhalten müssen, warum du allein im Häuschen bist.« Es lag eine leichte Schärfe in seiner Stimme. Eine Wut, die aber nicht gegen sie gerichtet war. Okay, ein Teil davon vielleicht schon.
    »Wie weit bist du mit den Büchern?«, fragte er.
    Er wollte, dass sie ruhig blieb. Abgelenkt. »Nicht weit genug. Ich habe die Sachen mit nach Hause genommen.«
    »Wie lange brauchst du, um eine Liste von allen anzufertigen, die Einzahlungen getätigt haben, bei denen Bargeld gefehlt hat?«
    »Vielleicht ewig«, gab sie zu. »Ich habe herausgefunden, dass es sich vielfach nicht mehr feststellen lässt, wer welche Einzahlung vorgenommen hat, und an den Tagen, an denen alle gearbeitet haben …«
    »Hast du denn keine Vermutung?«
    »Nein. Weil alle zur Bank gehen, es hängt nur davon ab, wer gerade Lust dazu hat.«
    Er schwieg einen Augenblick. Dachte nach. Der Himmel wusste, worüber.
    Sie brachte ihre Befürchtung zur Sprache. »Ich glaube, ich gehen jemandem gehörig auf die Nerven.«
    »Das kannst du ja auch ganz gut. Hast du geschlafen, als die SMS heute Abend eintraf?«
    »Ich habe geträumt«, sagte sie. »Joe …«
    »Ja?«
    Du hast mir gefehlt. Du fehlst mir so verdammt sehr. »Nichts.«
    »Meine Güte, Red. Sag doch einfach, was du denkst. Es kann doch nicht so schwer sein, mir gegenüber offen zu sein.«
    Das war es nie gewesen, aber jetzt ging es um ganz neue, ziemlich erschreckende Gefühle, mit denen sie sich im Grunde noch nicht befasst hatte.
    »Ich mache hier mal einen Schnitt, weil ich mir vorstellen kann, dass du einen brauchen kannst«, sagte er ruhig. »Du fehlst mir. Könnte es sein, dass du mir etwas in der Art sagen wolltest?«
    »Du konntest schon immer meine Gedanken lesen«, sagte sie unsicher.
    »Mir fehlt dein Lächeln«, sagte er leise. »Mir fehlt dein Lachen. Mir fehlt die Art, wie du mich zum Lachen bringst. Mir fehlt, wie du mich aufziehst, dass ich mich nicht allzu ernst nehme. Und mir fehlt, dass du mich abends dazu bringst, dich zu berühren. Das fehlt mir wirklich.«
    »Du hast all diese Worte«, sagte sie mit erstickter Stimme. »Ich weiß nicht, wie du auf solche Dinge kommst.«
    »Einfach den Mund aufmachen und sie sagen.«
    »Ich bin nicht sicher, wo ich anfangen soll.«
    »Du hättest du Polizei anrufen können. Du hättest Kenny anrufen können. Oder irgendjemanden sonst. Aber du hast mich angerufen. Dafür gibt es einen Grund, Red.«
    »Ich wollte dich.« Die Worte lagen ihr auf der Zunge und kamen heraus, ehe es ihr bewusst wurde. »Ich hab Angst bekommen, und du warst der einzige Mensch, den ich wollte. Du fehlst mir auch. Danke, dass du mir hilfst, mitten in der Nacht hierherkommst.«
    »Du musst dich nicht bedanken, ich habe mit dir noch nicht geschimpft, weil du allein bist. In deiner Straße gibt es einen Haufen Parkverbotsschilder.«
    »Die bauen da was oder so.«
    »Ich parke in einer der anderen Straßen. Ich bin gleich bei dir.«
    Sie beeilte sich, ihn ins Haus zu lassen. Er trug ein schwarzes T-Shirt über seiner Waffe und verblichene Levi’s und wirkte ein wenig gebückt, da er Krücken benutzte. Auf dem Kopf trug er eine Baseballmütze und machte irgendwie einen verdächtig lässigen Eindruck.
    Er streckte ihr die Hand entgegen. Sie legte das Handy hinein. Wortlos sah er auf das Display. Sein Kinn war unrasiert, und sie schaute darauf, während er die SMS las. Sie erinnerte sich an die vielen Nächte, in denen er seinen sexy Stoppelbart an ihrem Körper gerieben hatte, erinnerte sich an die Dinge, die er ihr gesagt, mit ihr getrieben hatte, daran, was sie empfand, wenn sie mit ihm zusammen war. »Du hast mir wirklich gefehlt«, flüsterte sie sanft.
    Er sah sie kurz an. »Ich werd mal die Nummer anrufen.« Er humpelte in die Küche, sprach ein paar Minuten leise ins Telefon, dann legte er auf und drehte sich zu ihr um. »Wir fahren morgen früh zur Wache und geben eine Anzeige auf. Hast du die Buchhaltungssachen hier, die du durchgearbeitet hast?«
    »Auf dem Tisch.«
    »Schauen wir
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