Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Zombie-Lover

Titel: Zombie-Lover
Autoren:
Vom Netzwerk:
rannte Breanna zu einer Frau, die im Fluss Wäsche wusch. »Kannst du mir vielleicht helfen?«, fragte sie. Doch die Frau würdigte sie keines Blickes.
    Dann war das Dorf zu Ende, und auf dem Schild stand: Du verlässt nun IgNorHeim. Sind wir dich endlich wieder los!
    So, deshalb hatten sie alle ignoriert! Sie musste das erste Schild falsch gelesen haben.
    Ein Seitenstechen holte sie ein. Dagegen half nur eins; sie musste langsamer laufen, bis es schneller rannte als sie, denn Seitenstechen haben es immer eilig. Als Breanna ihren Schritt drosselte, arbeitete ihr Verstand gleich besser. Sie hatte plötzlich eine Idee: Womöglich konnten die Zombies ihr nicht in den Wahnsinn folgen. Dann konnte sie sich dort vielleicht verstecken; weit war es nicht dorthin, zum Glück, denn sie war allmählich zu erschöpft, um noch weite Strecken zu laufen.
    Nördlich der Ungeheueren Spalte befand sich ein kleiner Flecken davon, auch wenn der Hauptteil im Süden lag. Der kleine Flecken sollte aber genügen. Wie aber kam sie am schnellsten dorthin? Da war sie sich nicht sicher, und sie hatte nicht viel Zeit. Doch als sie einen völlig lebendigen Mann vorbeigehen sah, sprach sie ihn an. »Hallo! Ich bin Breanna aus der Schwarzen Welle.«
    Er schüttelte ihr die Hand. »Ich heiße Ayitym. Ich absorbierte die Eigenschaften von allem, was ich anfasse.« Seine Haut wurde so dunkel wie ihre.
    Breanna war sich nicht sicher, ob sein Talent ihr gefiel oder sie verärgerte, deshalb ging sie nicht weiter darauf ein. »Ich suche nach dem Wahnsinn. Ich weiß, er ist in der Nähe, aber – «
    »Da will ich auf keinen Fall hin!«, rief er aus. »Das würde mich verrückt machen.« Damit eilte er davon.
    Viel weiter half ihr das nicht. Doch da erblickte sie einen anderen Mann und sprach ihn ebenfalls an. »Hallo, ich heiße Breanna. Ich habe das Talent, in der Dunkelheit zu sehen.«
    »Ich bin Tyler. Ich habe jeden Tag ein anderes Talent.«
    Sie war beeindruckt. »Das muss toll sein.«
    »Nein, wohl kaum, denn ich kann sie mir nicht aussuchen, und sie sind alle unbedeutend. Heute kann ich allen Warzen am kleinen Zeh wachsen lassen. Möchtest du eine?«
    Breanna krümmte unwillkürlich die Zehen ein. »Nein danke! Ich suche den Wahnsinn. Weißt du – «
    Er hob den Arm. »Genau da lang«, sagte er.
    Breanna schwenkte in die bezeichnete Richtung und näherte sich dem nächsten Ausläufer des Wahnsinns. Sie kannte seine Natur, denn aus mädchenhafter Neugier hatte sie seine Randgebiete bereits erforscht. Dort war es wirklich eigenartig, und sie wollte nicht allzu weit vorstoßen. Aber vielleicht war es für die Zombies noch schlimmer als für sie. Das hoffte sie jedenfalls sehr.
    Sie erblickte einen Mann, der in die andere Richtung ging. Er wirkte recht benommen. Neben ihm ging ein kleiner, alter weißer Hund, der weniger verwirrt zu sein schien. Der Hund blieb stehen, als sie sich begegneten und blickte zu ihr hoch. Sein linkes Ohr war schwarz, sein haariger Schwanz geringelt.
    »Du siehst aus wie ein Mundanier«, sagte sie. »Hallo. Ich bin Breanna.«
    Der Mann schien sie erst jetzt zu bemerken. »Ich bin William Henry Taylor, und das ist der Hund meiner Tochter. Er heißt Puppy. Ich weiß nicht, was ich hier tue. Ich wurde plötzlich krank, so furchtbar lange krank – und dann war alles anders.«
    »Ich weiß, wie es ist«, sagte Breanna. »Aber ich glaube, Puppy hat für dich den Weg aus dem Wahnsinn gefunden, und er weiß, wohin ihr geht. Ihr solltet eurer Richtung weiter folgen.«
    »Das meine ich auch. Ich hoffe, meiner Tochter geht es gut.« Sie setzen ihren Weg fort.
    Breanna bedauerte es, nicht den Versuch unternommen zu haben, ihnen mehr zu helfen, aber sie fürchtete, dass die Zombies sie jeden Augenblick einholen konnten; Mr. Taylor aber würden sie nichts tun.
    Sie erblickte eine Flickenpuppe. Als sie sich bewegte, erschrak Breanna. »Du bist ja lebendig!«
    »Nein, nicht ganz. Ich bin Ricky. Ich bin ein Golem.«
    »Ach, eine Puppe, die belebt worden ist.«
    »Mehr oder minder.« Er ging weiter, ehe sie ihn fragen konnte, ob sie noch immer auf dem richtigen Weg in den Wahnsinn sei. Andererseits glaubte sie mit ziemlicher Sicherheit sagen zu können, dass er nicht mehr fern sein durfte; die Umgebung zog immer mehr in Betracht, merkwürdig auszusehen, und sie war eigenartigen Leuten begegnet.
    Endlich erreichte sie den Rand und warf sich hinein. Der Wahnsinn umschloss sie, und diesmal hieß sie ihn willkommen. Sollten die Zombies doch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher