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Zoe und der mächtige Tycoon

Zoe und der mächtige Tycoon

Titel: Zoe und der mächtige Tycoon
Autoren: KATE HEWITT
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nach Anerkennung und Bewunderung, die bisher so etwas wie ihr Lebenselixier gewesen waren.
    Endlich wollte sie sich wieder so stark, sicher und unanfechtbar fühlen wie vor drei Wochen, als die Klatschpresse den Familienskandal über ihre illegitime Geburt noch nicht bis ins Kleinste ausgeschlachtet und in der ganzen Welt verbreitet hatte.
    Damit stürzte ihre heile Welt in sich zusammen, und Zoe wusste plötzlich nicht mehr, wer sie selbst war.
    Noch einmal holte sie tief Luft und betrat Sohos neueste Kunstgalerie. Sie nahm sich ein Glas Champagner von einem bereitstehenden Silbertablett und gönnte sich einen herzhaften Schluck. Das kostspielige Getränk prickelte animierend auf der Zunge.
    Jetzt sah und spürte Zoe, wie zahlreiche Gäste der Vernissage die Köpfe in ihre Richtung wandten. Aber sie hatte nicht die leiseste Ahnung, aus welchem Grund sie es taten. Einfach nur, weil eine höchst attraktive Frau den Ausstellungsraum betreten hatte? Oder weil sie wussten, wer sie war – beziehungsweise nicht war?
    Zoe trank noch einen Schluck Champagner, in der stummen Hoffnung, der Alkohol könnte die dumpfe Verzweiflung vertreiben, die sich trotz des festen Entschlusses, sich zu amüsieren, in ihrem Innern breitmachte. Ihr Selbstvertrauen war erschüttert. Es war, als stünde sie plötzlich vor einem gähnenden schwarzen Abgrund.
    Da waren sie wieder: Furcht und Panik! Ihre treuen Begleiter, mit denen sie sich herumschlug, seit die Presse sie zur Zielscheibe ihrer widerwärtigen Sensationsgier gemacht hatte. Und ihre Panikattacken hatten sich in den letzten drei Tagen noch gesteigert, nachdem sie auf Betreiben ihres Vaters nach New York geflogen war.
    Nein, nicht auf Betreiben meines Vaters! verbesserte sie sich in Gedanken. Auf Geheiß des Mannes, der sie großgezogen hatte … Oscar Balfour. Ihr leiblicher Vater lebte hier in New York.
    Erst heute Nachmittag hatte sie genügend Mut gefunden, um sich vor dem glänzenden Wolkenkratzer zu postieren, in der Hoffnung, wenigstens einen flüchtigen Blick auf den Mann werfen zu können, der ihr Erzeuger sein sollte.
    Anfangs war sie nervös auf- und abgelaufen und hatte über die Zeit verteilt drei Coffee-to-Go getrunken. Doch da er nach zwei Stunden immer noch nicht aufgetaucht war, schlich sie sich wie ein geprügelter Hund zurück ins Balfour-Penthouse in der Park Avenue.
    Eigentlichsteht es mir gar nicht zu, das Familienluxusapartment zu nutzen, schoss es ihr plötzlich durch den Kopf. Ich bin ja gar keine echte Balfour …
    Sechsundzwanzig Jahre lang hatte Zoe in dem komfortablen Gefühl gelebt, eine von Oscar Balfours Töchtern zu sein. Das legitime Mitglied einer der ältesten, reichsten und mächtigsten Familien Englands, wenn nicht sogar Europas! Und dann musste sie auf der Titelseite eines Klatschmagazins lesen, dass nicht ein Tropfen Balfour-Blut in ihren Adern floss.
    Sie war ein Nichts. Ein Niemand. Ein Bastard!
    „Zoe!“ Der ekstatische Ausruf kam von ihrer Freundin Karen Buongornimo, die die Vernissage organisiert hatte. In einem sehr kleinen Schwarzen, mit schimmerndem dunklen Haar, das wie ein Wasserfall über den Rücken herabfloss, wirkte sie gleichzeitig elegant und aufreizend.
    „Du siehst tatsächlich so bezaubernd und umwerfend aus, wie ich es bereits ahnte!“, stellte sie begeistert fest und presste ihre gepuderte Wange gegen Zoes. „Bereit, alle mit deinem Glanz zu blenden?“
    „Aber sicher!“ Zoe lächelte, ihre Stimme klang leicht und heiter. „Du kennst mich doch! Wenn ich irgendetwas kann, dann glänzen.“
    „Absolut!“ Aufmunternd drückte Karen den Arm der Freundin. Zoes Lächeln wurde noch strahlender, dabei schmerzte ihr Kiefer jetzt schon. Karen hingegen schnitt eine kleine Grimasse.
    „Ich muss noch ein paar unvermeidbare Ankündigungen loswerden“, seufzte sie. „Und mich vor allen Dingen bei unseren Sponsoren bedanken. Ganz besonders bei Max Monroe.“ Jetzt rollte sie auch noch mit den Augen.
    Zoe hob fragend die Brauen.
    „Er gilt als der begehrteste Junggeselle der Stadt, was man ihm angesichts der Leichenbittermiene heute Abend nicht auf den ersten Blick zutrauen würde.“
    „Oh!“ Anscheinend bin ich hier nicht die Einzige, die Probleme hat, sich zu amüsieren, dachte Zoe bei sich.
    „Schau doch nur, wie er da finster brütend in der Ecke steht, als hinge über seinem Kopf eine schwarze Gewitterwolke. Nicht unbedingt anziehend, oder? Möglicherweise hat er bereits ganz allein eine Magnumflasche Champagner
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