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Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)

Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)

Titel: Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)
Autoren: Tom Brook
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klären und sich für die Rechte der Kirchengemeinde einzusetzen. Für den späten Nachmittag hatte sich dann noch der Münzexperte Prof. Dr. Albert Heimatstein aus Göttingen angekündigt. Der Hamburger Anwalt hatte ihn gebeten, möglichst schnell eine Expertise über die Münzen anzufertigen. Als der Professor von dem sensationellen Fund hörte, wollte er so schnell wie möglich die Münzen sehen und kündigte sein Kommen für siebzehn Uhr an.

    Gegen zehn klingelte Tim wie verabredet. Alex zog seine Jacke an und die Freunde verließen das Haus. Da seine Brandwunde beim Radfahren schmerzte, gingen sie zu Fuß zum Friedhof. Von der Ruhe der vergangenen Tage war nichts mehr zu spüren. Das Gelände war weiträumig von der Polizei abgesperrt worden. Zwei Streifenwagen und ein weißer Transporter standen auf der Auffahrt vor dem schmiedeeisernen Tor des Friedhofes. Drei Polizisten, darunter Otto Kruse, schritten mit wichtigen Mienen auf und ab. Vor der Absperrung versammelten sich ungefähr ein Dutzend neugieriger Kleiborger, die wilde Spekulationen über das Polizeiaufgebot anstellten. Alex fing Wortfetzen wie Wikingergrab oder Bombe aus dem zweiten Weltkrieg auf. Als die Zaungäste die beiden Freunde erblickten, verstummten die Stimmen schlagartig. Einer der älteren Männer zeigte unverhohlen auf Alex und Tim.

    Als Pastor Schmidt die Freunde erblickte, winkte er sie zu sich. Alex und Tim wollten gerade über das Sperrband steigen, als ein grimmig drein blickender Polizist sich ihnen breitbeinig in den Weg stellte. Er zog seine Mütze tief ins Gesicht und brummte etwas unverständliches, als Polizeiobermeister Kruse das Sperrband anhob und die beiden freundlich durch winkte.

    „ Na, nachdem, was ich alles über euch gehört habe, könnt ihr in ein paar Jahren bei der Kripo anfangen“, raunte er den beiden im Vorbeigehen zu. Die beiden lächelten verlegen und gingen eilig zu Pastor Schmidt, der schon ungeduldig winkte. Er war gerade im Gespräch mit Karl-Ernst Heuske, dem Lokalredakteur der Ostfriesen-Zeitung. Der Pastor zog Alex und Tim an sich heran und legte um die beiden Freunde je einen Arm. „So, Herr Heuske, hier sind die beiden jungen Helden, die unter extremer Lebensgefahr den Deependaal-Schatz gefunden haben.“ Freundlich lächelnd stand er zwischen den beiden, so dass der Reporter die gewünschten Aufnahmen für seine Zeitung machen konnte. Dieser legte großen Wert darauf, dass der verbundene Arm von Alex gut im Bild zu erkennen war. Die Jungen mussten noch einige weitere Fotos mit den gefundenen Goldmünzen über sich ergehen lassen, bis der Reporter dann zufrieden weiter zog, um anschließend Bilder von der Friedhofsmauer zu machen.

    „ Kommt Jungs, wir gehen rein. Ich habe mir erlaubt, eure Eltern und deinen Großvater einzuladen. Frau Steinwald kommt ebenfalls. Dein Vater wollte übrigens noch seine Oldtimer-Freunde mitbringen“, sagte er gut gelaunt zu Alex. „Und Lena hat extra einen Kuchen für euch gebacken“, fügte er schnell hinzu. Alex und Tim sahen sich fragend an. Lena? Einen Kuchen gebacken? Das passte so gar nicht zu der dauernd schlecht gelaunten Ziege, dachte Alex misstrauisch, als Lena ihn auch schon freudesstrahlend begrüßte. „Kommt rein, ihr müsst mir unbedingt die ganze Story erzählen“, sagte sie und schob die beiden bestimmt in Richtung des Pastorenhauses.

    Sie wollten gerade hinein gehen, als sie ein lauter Tumult am Friedhofstor davon abhielt. Ungläubig sahen sie, wie sich zwei Polizisten auf eine Person warfen, die sich heftig wehrte und anscheinend kaum zu bändigen war. Der Lärm wurde von einem wütenden Hundegebell übertönt. Alex stutzte. Wo hatte er das Bellen schon einmal gehört? Mit langsamen Schritten ging er zum Tor, wo sich schon ein großer Kreis um den Krawall gebildet hatte. Verblüfft sah er, wie eine beleibte Frau mit ihrem Regenschirm auf die verdatterten Beamten einprügelte, als Alex plötzlich den bellenden Hund erkannte – Phillip, den Mops von Tante Lotte.

    Alex brauchte einige Minuten, sich von der peinlich-komischen Situation loszureißen und Polizeiobermeister Kruse und seine Kollegen davon zu überzeugen, dass seine Großtante im Grunde ihres Herzens eine Seele von Mensch sei, und dass von ihr bestimmt keine Gefahr ausgehe. Insgeheim glaubte er aber beim Anblick seiner prügelnden Großtante seinen eigenen Worten nicht. Der grimmig aussehende Kollege zog seine Uniformjacke gerade und rückte seine Mütze zurecht. „Diese Person
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