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Zerwüteter Pakt (German Edition)

Zerwüteter Pakt (German Edition)

Titel: Zerwüteter Pakt (German Edition)
Autoren: Daria Verner
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konnte und wollte Melina keine freie Bahn lassen! Kirt legte den Stein zurück und fand den Felsspalt zum Ausgang der Lichtung – hinaus in den Ozean, weiter zum Festland und er machte sich auf den Weg in die menschliche Welt, direkt nach Weimar… Doch wo sollte er Melina suchen?

29 Für ein Ende ohne Ende
    Herr Truhst betrat das Hotel, in dem sich Kamilla mit ihrer Begleitung aufhielt. Zunächst überlegte er, im Foyer zu warten, doch so würde er nie herausfinden, was sich zwischen Kamilla und dem Fremden abspielte. Kurzerhand kramte Herr Truhst die Rechnung aus der Tasche und wendete sich an die Rezeptionsdame. »Entschuldigen Sie?« Die Frau hinter dem Tresen wirkte freundlich. »Ja, bitte?« Herr Truhst zeigte die Hotelrechnung. »Können Sie mir bitte die Zimmernummer von Frau Kamilla Selbold nennen? Ich soll sie hier treffen.«
    Herr Truhst lächelte. Für einen kurzen Moment schien die Dame zu zögern, doch Herr Truhst gab eine seriöse Figur ab. »Zimmernummer 626. Gleich hier um die Ecke befindet sich ein Fahrstuhl.« Herr Truhst nickte. »Danke.«
    Er steuerte den Aufzug an und machte sich auf alles gefasst. Seine Miene wirkte düster, seine Gefühle wie eingefroren. Die Lichter des Fahrstuhls leuchteten auf, sobald er ein Stockwerk passierte. Die Tür öffnete sich und er trat direkt vor einen Spiegel, der im Flur angebracht war. Doch der Mann, der sein Spiegelbild darstellte, wirkte fremd. Aschfahl im Gesicht, unscheinbar und irgendwie… alt! Ein Blick auf die Zimmernummern machte klar, welche Richtung er einschlagen musste und so folgte er dem Gang bis zur Nummer 626.
    Ein herzliches Lachen drang hinter dieser Zimmertür hervor. Herr Truhst fühlte sich wie ins Gesicht geschlagen. Da stand er nun – allein in einem leeren Gang vor einer Tür… Was sich hinter dieser Tür abspielte, wollte er am liebsten gar nicht sehen! Doch genau deswegen kam er hierher. Die Tür war verschlossen – ohne Karte konnte er den Raum nicht betreten. Also hob er den Arm, um zu klopfen und dennoch… blieb das Geräusch, das er erzeugen wollte, aus. Er zweifelte – an sich, an seiner Lebensgefährtin, an der Welt. Sollte er wirklich klopfen?
    Fernab – noch immer am Strand von Durdle Door in England – diskutierten derweil Gloria und Tarido, wie sie am schnellsten nach Düsseldorf gelangten. Hätte Gloria die Gestalt einer Seele annehmen können, wäre die Reise nach Deutschland ein Leichtes gewesen, doch jetzt? Obendrein raste die Zeit nur so dahin. Was, wenn Magnus längst zur Tat schritt? Gloria schüttelte den Kopf. »Dann geh´ erst mal allein und such´ Kitty! Mir ist wichtig, dass Magnus ihr nichts antut. Was bringt es, wenn ich die nächsten Stunden am Flughafen verbringe und du mir Händchen hältst.« Tarido presste die Lippen aufeinander.
    »Ich habe Kirt versprochen, dich nicht allein zu lassen!« Gloria wäre am liebsten die Wände hochgegangen. »Und wenn Magnus genau jetzt zuschlägt?« Tarido verzog das Gesicht, doch Gloria sprach bereits weiter: »Als Seele bist du innerhalb kürzester Zeit in Düsseldorf. Du weißt, wo du sie findest…« Tarido nickte, während Gloria fortfuhr: »Sieh einfach nach, ob es ihr gut geht. Danach kommst du wieder zu mir zurück.« Tarido schaute Gloria ernst an. »Alles klar.«
    Die Anspannung stand ihm ins Gesicht geschrieben. In der Vergangenheit hatte Tarido zusammen mit einem Blutengel immer wieder auf Kitty achtgegeben. Daher wusste er auch die genaue Adresse. Er umarmte Gloria zum Abschied. »Ich bin in spätestens fünfzehn Minuten wieder zurück. Bleib´ hier und stell´ nichts an, klar?« Gloria nickte. »Mir wird schon nichts passieren. Meine Güte… Es sind nur ein paar Minuten.«
    Tarido nickte. Entgegen seinem Versprechen ließ er Gloria allein. Doch wie sollte er auch anders handeln? Zusammen mit Gloria brauchte er Ewigkeiten, um nach Düsseldorf zu gelangen. Legte Magnus es also genau jetzt darauf an, Kitty Schaden zuzufügen, käme jede Hilfe zu spät! Glorias Blick ruhte auf Taridos. Es dauerte keine Sekunde – da war er plötzlich verschwunden… Ins Nichts getaucht hetzte Tarido Richtung Deutschland. So schnell er konnte, glitten seine weißen Schlieren durch die Luft… immer mit dem Gedanken daran, möglichst rasch wieder zurückzukehren. Doch genau jetzt war Gloria schutzlos! Lange fünfzehn Minuten blieb sie auf sich allein gestellt; ohne zwischenirdische Gabe – ohne die lebensrettende Unterstützung eines Engels.
    Unterdessen beschloss Herr
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