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Zersplittertes Herz

Zersplittertes Herz

Titel: Zersplittertes Herz
Autoren: Lexi Ryan
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was sollen die ganzen Kerzen? Versuchst du, mein Haus niederzubrennen?«
    Die Augen der Frau weiten sich, und ihr Gesicht ist wie eine Blume, verschlossen bei meinem Anblick, doch beim Klang seiner Stimme blüht sie auf. »Ich bin im Bett, Baby«, ruft sie, blickt mich jedoch weiterhin voller Berechnung an. »Allerdings wirst du zuerst den Müll rausbringen müssen, bevor wir anfangen können.«
    Asher kommt um die Ecke und erstarrt, als er die Frau in seinem Bett sieht. Ich warte darauf, dass er die Situation rettet. Warte darauf, dass er sie fragt, was zur Hölle sie hier macht. Warte darauf, dass er
sie
rauswirft.
    »Juliana.« Er sieht sie an, dann mich, dann wieder sie.
    Juliana? Die Mutter seiner Tochter. Sind sie immer noch zusammen?
    »Ich bin zu Hause«, sagt die Frau und metaphorischer Honig tropft von jedem Wort. »Willst du deiner Frau keinen Kuss geben?«
    »Deiner Frau?« Ein weiterer Schritt zurück, dabei werfe ich eine Kerze um. Heißes Wachs spritzt auf meine bloßen Füße und sammelt sich auf den glänzenden Bodendielen. »Scheiße.« Ich springe von der Kerze weg, und das Wachs verbrennt meinen Fuß.
    »Juliana, zieh dich an«, knurrt Asher. Dann wendet er sich an mich. »Ich dachte, wir würden uns erst in zwei Stunden treffen.«
    Ich blinzle ihn an. Das muss ein Traum sein. Das muss es. Ein grauenhafter Albtraum. Da ist eine nackte Frau in seinem Bett, die sich seine Frau nennt, und er sieht mich an, als wäre es meine Schuld, weil ich früher gekommen bin?
    »Du bist verheiratet?«
    »Natürlich ist er verheiratet«, sagt Juliana, während sie auf mich zukommt. Ihre Brüste sind keck und voll, und ihre Hüftknochen ragen aus ihrer schmerzhaft hageren Form hervor.
    Ich schüttle den Kopf. »Soll das ein Scherz sein?« Oder ein Traum. Ein Scherz oder ein Traum. Aber das abkühlende Wachs, das sich auf meinem Fuß verhärtet, fühlt sich so real an, und das wäre ein zu grausamer Scherz von einem Mann, in den ich mich verliebt habe.
    »Maggie«, sagt Asher leise. »Juliana ist Zoes Mutter. Ich habe dir von ihr erzählt.«
    »Du hast mir nicht erzählt, dass du mit ihr verheiratet bist.«
    Sein Blick spielt Ping-Pong zwischen uns, und sein Kiefer arbeitet für eine Minute, bevor er antwortet. »Es ist nicht mal mehr eine Ehe. Nur eine Formsache.«
    Ich fühle mich, als wäre ich hingefallen und zugleich, als wäre ich mitten in der Luft ruckartig erstarrt. Jetzt hänge ich hier fest, als wäre die Zeit stehen geblieben. »Aber du bist verheiratet.«
    Juliana legt ihren Arm um Ashers Taille, doch er stößt sie weg. »
Kleider
«, knurrt er.
    Ich kann kaum atmen. Das ist er. Das ist der Beweis, dass ich immer eine familienzerstörende Schlampe sein werde. Ich weiß nicht, wie lange ich hier stehe und sie anstarre, während sie eines seiner T-Shirts aus seiner Schublade zieht, als wären es ihre eigenen.
    »Hör zu, Maggie«, beginnt er, und ich starre ihn an, während er sich wiederholt.
    Als Juliana im selben alten Bandshirt wiederkommt, in dem ich letzte Woche durch sein Haus gegangen bin, will ich mich übergeben. Ihre Arme sind unter ihren Brüsten verschränkt. »Ist sie der Grund, aus dem du mich verlässt?«
    Verlässt
?
    »Sie ist die Mutter deines Kindes.« Ich versuche, alles zu verstehen, den Sinn zu finden. Oh Gott. Was habe ich getan?
    »Wir sind nicht mehr zusammen«, sagt Asher. »Wir leben seit über einem Jahr getrennt. Wir lassen uns scheiden.«
    Juliana grinst mich höhnisch an. »Bist du der Grund, aus dem er mir die Scheidungspapiere geschickt hat? Hm? Verlässt er mich für irgendeinen jugendlichen Bauerntölpel?«
    Ich sage ihr nicht, dass ich kein Teenager bin. Ich sage ihr nicht, dass ich nichts von seiner Ehe wusste. Ich sage nichts, weil ich alle Ausreden aufgebraucht habe und ich keine neue habe, die es wert wäre, ausgesprochen zu werden.
    Ich stolpere nach hinten auf die Tür zu.
    »Geh nicht, Maggie.«
    Ich schüttle den Kopf. Die Worte »Es tut mir leid« entschlüpfen mir, doch ich weiß nicht mal, bei wem ich mich entschuldige. Juliana? Asher? Mir selbst?
    »Ich werde meine Ehe nicht von einer leicht zu habenden Studentin ruinieren lassen!«, ruft Juliana, und Wut tropft von jedem Wort. Wut, auf die sie ein Recht hat. Wut, die ich verdiene.
    Asher ruft mir nach, doch ich laufe weiter, und als ich die Treppen erreiche und ihn hinter mir höre,
näher
, laufe ich schneller. Ich verliere den Halt, rutsche die letzten fünf Stufen hinunter und schreie auf, als ich auf
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