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Zerrissenes Herz (German Edition)

Zerrissenes Herz (German Edition)

Titel: Zerrissenes Herz (German Edition)
Autoren: Susan Wiggs
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seufzte schwer. „Ich werde dich verdammt vermissen.“
    „Dann …“ Geh nicht. Sie würde es nicht sagen. Das war sein Traum, seine Pflicht, sein Leben. Er musste gehen. Dennoch konnte sie die Vorahnung nicht abschütteln, dass ihre Lebensweisen niemals zusammenpassen würden. „Wir werden es nicht schaffen“, flüsterte sie unter Tränen. „Oder?“
    Er legte die Hände an ihre Wangen und strich mit dem Daumen über ihre Lippen. „Das liegt an uns.“
    Sie zog sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Im Moment ertrug sie seine Berührungen nicht. „Als du mir den Antrag gemacht hast, habe ich das Monster noch nicht gekannt, das hinter der Ecke lauert. Jetzt kenne ich es. Du hast gesagt, dass du zu mir zurückkommen würdest, aber das hast du nicht getan. Ich werde diesen Tag niemals vergessen, Julian. Nie. Ich kann den Brautladen, in dem ich gewesen bin, als ich die Nachricht erhalten habe, immer noch nicht betreten. Verzeih mir, wenn es mir widerstrebt, mein Herz noch einmal brechen zu lassen.“
    „Wir sind durch das, was geschehen ist, beide zerstört worden.
    Ich habe das letzte Jahr damit verbracht, es zu verarbeiten“, rief er ihr in Erinnerung. „Wir haben es beide überstanden. Wir haben das Schlimmste überlebt, nämlich einander zu verlieren, um uns dann wiederzufinden. Wir können es schaffen. Das weiß ich. Bitte … Verdammt, lieb mich einfach genug, um zu sagen, dass du es versuchen willst.“
    Liebe mich genug. Konnte sie? Tat sie es? „Warum muss es so schwer sein? Warum kann für uns nicht einmal etwas leicht sein?“
    „Weil wir niemals sesshaft werden. So sind wir einfach nicht. Schau dich an. Deine Arbeit wird im Museum of Modern Art ausgestellt. Das ist nicht einfach so passiert, Daisy. Du hast dafür gesorgt, dass es passiert, weil du gewagt hast, es noch einmal anzugehen. Und ich … ich muss das hier tun. Ich bitte dich, das zu respektieren. Es ist mein Traum, aber er kann nur Wirklichkeit werden, wenn wir beide es zulassen.“
    „Warum klingt das in meinen Ohren wie ein Ultimatum?“
    „Das ist es nicht. Das ist nur meine Art zu sagen, dass ich dich liebe. Es ist meine Art, dich zu bitten, zu vertrauen. Noch einmal zu vertrauen, Daisy.“
    Sie legte ihre Hand in seine. „Ich will, dass wir zusammen sind.“ Das war das Ehrlichste, was sie sagen konnte.
    „Ich will das auch. Aber hör zu, im letzten Jahr ist mir einiges klar geworden. Du verdienst zu wissen, worauf du dich einlässt, wenn du mit mir zusammen sein willst. Für mich ist es nicht nur ein Beruf, sondern das bin ich. Ich dachte, ich hätte dir das gezeigt, aber vielleicht habe ich das nie“, erwiderte Julian. „Das ist nicht gerade meine Stärke, tut mir leid.“
    „Ich weiß, wer du bist. Ich habe es schon immer gewusst.“
    Er nahm ihre Hand und hob sie an seine Lippen.
    „Warum vermasseln wir es immer wieder? Warum kriegen wir es einfach nie auf die Reihe?“ Sie entzog ihm ihre Hand.
    „Weil wir an verschiedenen Orten sind. Was du durchgemacht hast, als du gedacht hast, ich wäre tot – das ist das Risiko meines Berufs, und ich fühle mich nicht gut dabei, wenn ich dich bitte, dieses Risiko erneut einzugehen.“
    Sie drehte sich zu ihm. Die Brise vom See spielte in ihrem Haar und brachte den Geruch nach Herbst mit sich. „Julian, ich sag es dir jetzt – frag mich einfach.“
    „Was?“
    „Du hast gehört, was ich gesagt habe. Frag mich! “
    Ein Lächeln glitzerte in seinen Augen. Er legte die Arme um sie und zog sie an sich; mit den Lippen berührte er ihre Stirn und atmete tief ein. „Ich frage dich nicht, ich bitte dich: Heirate mich, Daisy Bellamy!“

EPILOG
    D er Bräutigam sah so gut aus, dass Daisy Bellamys Herz bei seinem Anblick beinahe geschmolzen wäre. Bitte, dachte sie. Oh bitte, lass es dieses Mal richtig sein.
    Er schenkte ihr ein kurzes, nervöses Lächeln. Er war der Märchenprinz in seiner Ausgehuniform, kein Haar tanzte aus der Reihe, aus jeder Pore strahlte Bewunderung. Er schaute ihr tief in die Augen und sagte in einem Ton, der nicht aufrichtiger hätte sein können: „Ich liebe dich.“
    In dem Augenblick war sie sich sicher – dieses Mal würden sie es schaffen. Die Hochzeit fand im Herbst im Camp Kioga statt, wo schon Charles und Jane Bellamy vor mehr als einem halben Jahrhundert geheiratet hatten. Daisys Familie hatte nichts anderes gelten lassen. Der Tag war klar und sonnig, eine angenehme Brise wehte sanft über den Willow Lake und ließ die bunten
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