Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zero Unit

Zero Unit

Titel: Zero Unit
Autoren: Nina Dorothea; Bruhns Kallfass
Vom Netzwerk:
Schädel-Hirn-Trauma verursacht. Die Ärzte hatten ihn in ein künstliches Koma versetzt, damit die Gehirnquetschung schneller heilen konnte. Doch er war am Leben. Ohne bleibende Schäden, zumindest, was seinen Körper anging.
    Sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass sein bisheriges Berufsleben als Geheimagent vorbei war, fiel ihm jedoch immer noch schwer. Nachdem sein Gesicht in sämtlichen Zeitungen abgedruckt und in allen Nachrichtensendungen über den Mann berichtet worden war, der dem Präsidenten das Leben gerettet und einen Attentäter zur Strecke gebracht hatte, konnte er unmöglich länger verdeckt arbeiten.
    Gregg war ein Held. Genau wie Alex, Detective McPhee und Frank Blair – der, wie sich herausgestellt hatte, ebenfalls die ganze Zeit über auf der Jagd nach dem Verräter in den eigenen Reihen gewesen war.
    Dennoch hatte Gregg Zero Unit verlassen müssen. Und das war ein harter Schlag gewesen.
    Allerdings nicht für Gina. Sie hatte sich insgeheim wahnsinnig darüber gefreut. Vielleicht würde er sich jetzt entscheiden, mit ihr zu leben. Sesshaft zu werden.
    Es wäre möglich. Ganz sicher wäre es das.
    »Haben alle Platz genommen?«, fragte Rainie, die direkt hinter Gina stand. Rainie war die Brautjungfer. »O mein Gott, Gini, ich bin so aufgeregt. Alles ist einfach wunderschön, findest du nicht?« Ihre beste Freundin schloss sie in die Arme, und so hielten sie einander fest umschlungen. »Und du bist auch wunderschön!«
    Gina lächelte glücklich und drückte Rainie fest an sich. »Gleichfalls.« Die Brauteltern hatten für alle Frauen edle Roben von Lazaro spendiert. Die Kleider waren einfach umwerfend: Das von Rebel war cremeweiß, Gina und Rainie trugen einen blassen Korallton. Mr und Mrs Haywood hatten Alex schon lange in ihr Herz geschlossen und bei den Hochzeitsvorbereitungen keinerlei Kosten gescheut. Noch dazu waren sie hocherfreut, dass Rebel ihren Job als FBI -Agentin aufgegeben und stattdessen Oberst Bridgers Angebot angenommen hatte, die Leitung der Victim Family Services -Abteilung bei STORM zu übernehmen. Das alles schrieben sie Alex’ gutem Einfluss zu.
    Sie konnten ja nicht ahnen, dass ihre Tochter im Rahmen dieser neuen Aufgabe um die ganze Welt reisen würde, um ihrem zukünftigen Ehemann bei der Befreiung von Geiseln oder verschleppten Personen zu helfen. Und zwischendurch würden sie gemeinsam einige ausgewählte verdeckte Einsätze durchführen.
    »Ich liebe Hochzeiten«, sagte Rainie seufzend und umarmteGina ein weiteres Mal. »Ich kann deine kaum noch erwarten.«
    Ginas Blick glitt zu Gregg hinüber, der immer noch ein wenig abseits im Schatten stand und den Eindruck machte, als würde er am liebsten mit dem Hintergrund verschmelzen und verschwinden. Er trug sogar eine schwarze Sonnenbrille.
    »Das kann dauern«, sagte sie mit einem etwas wehmütigen Seufzer. Ihre Finger glitten zu der silbernen Kette in ihrem Dekolleté. Gregg hatte sie ihr gekauft, und sie war das passende Pendant zu der Kette an ihrem Fußgelenk. Heute trug sie beide Schmuckstücke mitsamt den dazugehörigen Ohrringen. »Er hat mich noch nicht gefragt. Und ich bezweifle, dass er das je tun wird. Außerdem ist er kein großer Verfechter der Ehe, wie du weißt.«
    Und noch vor einiger Zeit – eigentlich noch vor Kurzem – war Gina ebenso heiratsunwillig gewesen. Aber nachdem sie Tag und Nacht an Greggs Krankenbett gewacht hatte, während er mit dem Tode gerungen hatte, seine Hand gehalten hatte, als er das erste Mal wieder zu Bewusstsein gekommen war; nachdem sie dabei gewesen war, wie er die Augen geöffnet hatte, und die folgenden Nächte an ihn gekuschelt bei ihm geschlafen hatte, während er sich an die Veränderungen gewöhnen musste, die sein Leben auf den Kopf gestellt hatten … da war Gina klar geworden, wie sehr sie sich wünschte, ein Teil dieses Lebens zu sein.
    Was würde sie tun, sollte er sie jemals verlassen?
    Was würde sie tun, sobald er sie verließ?
    Denn sie konnte die innere Unruhe spüren, die unter der scheinbar ruhigen Oberfläche brodelte. Er hatte sich entschieden. Sein weiteres Vorgehen beschlossen. Und Gina hatte furchtbare Angst, aus seinen Plänen ausgeschlossen zu werden.
    »Abwarten«, sagte Rainie und gab Gina einen Kuss auf die Wange.
    »Was abwarten?«, fragte Rebel, die glücklich strahlend und mit raschelnden Seidenröcken zu ihnen gestoßen war. »Was schaut ihr euch an?« Rebel warf ebenfalls einen Blick durch den Vorhang.
    »Unsere Männer«, sagte Rainie grinsend.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher