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Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Titel: Zerfleischt - Der ultimative Thriller
Autoren: Tim Curran
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Bein mehrmals durch. Der Körper wackelte mit einer langsamen, fließenden Bewegung, als sei er mit Gelee gefüllt. Das Geräusch, als im Inneren alles herumschwappte, war fast zu viel für Louis. Aus den Körperöffnungen strömte mehr Blut, nahezu schwarzes Blut.
    »Ja, ich verdeutliche nur meine Idee, Mr. Shears. Ich bringe Ihnen etwas bei, das ist alles«, erklärte Kojozian. Er ließ den Fuß auf der Brust der Leiche. Sein schwarz glänzender Schuh und der Saum seines zerknitterten Hosenbeins waren voll nassem Blut. Er begann erneut sein Bein auf- und abzustemmen, aber diesmal mit viel mehr Kraft – so heftig, dass sein Schuh in der Brust des Kindes versank und mit einem grauenvollen Sauggeräusch wieder auftauchte, als bearbeite jemand eine verstopfte Toilette mit einer Saugglocke.
    Louis trat einen weiteren Schritt zurück, kniete sich hin und übergab sich ins Gras. Das ging so schnell, wie es kam. Aber als er wieder zu den zwei Polizisten aufschaute, verspürte er noch immer den Ekel. Denn Kojozian hatte nach wie vor seinen Fuß auf der Brust der Leiche und Shaw schaute immer noch gleichgültig.
    »Bitte«, hauchte Louis. »Bitte hören Sie damit auf.«
    Kojozian hob die Achseln und zog seinen Fuß weg. »Schwacher Magen.«
    Shaw betrachtete den Schuh und die Hose seines Kollegen. »Schau, was du für eine Sauerei gemacht hast! So kommst du mir nicht in meinen Wagen! Putz den Schuh im Gras ab!«
    Louis fühlte, wie sich ein Schrei seine Kehle heraufkämpfte …

3
    Aus der Luft betrachtet hätte Greenlawn grob wie eine Briefmarke ausgesehen, durch die der Green River floss. Die Nordseite der Stadt war am ältesten. Die Häuser dort konnten das jedem bezeugen, der nur ein wenig von Architektur verstand. Je näher man zur Main Street kam, umso gepflegter waren die Gebäude. Aber je weiter fort man ging, desto schäbiger wurden sie, bis sie sich letztlich zu einem schmalen Streifen vereinten, der aus Stadtteilen mit morschen Firmenbauten, alten Eisenbahnhotels, Industriekonzernen, Kneipen und verrußten Apartmenthäusern bestand. All das endete dicht vor den Toren des Güterbahnhofs.
    An der südlichen Main Street war alles viel wohlhabender. Hier grenzten schöne antike, hohe, schmale viktorianische Häuser und Holzrahmenhäuser, die man vor dem Zweiten Weltkrieg hochgezogen hatte, an die Stadtteile mit einstöckigen Nachkriegshäusern aus Ziegeln und Stuck. Am südlichen Ende nahmen Reihenhäuser und Fertigbauten, die in den letzten 20 Jahren entstanden waren, Äcker, Baseballfelder und jede verfügbare Freifläche ein.
    Die Westseite der Stadt wurde durch eine Auswahl von Kaufhäusern, Mühlen und Werkstätten gekennzeichnet, von denen die meisten geschlossen und am Verrotten waren. Der Green River floss durch die Stadt, durch die alten und neuen Viertel, strömte an der Main Street entlang und weiter nach Norden an den Güterbahnhöfen vorbei, bevor er endgültig die Stadt verließ und sich seinen Weg inmitten von Weizenfeldern, Ackerland und Gestrüpp suchte.
    Alles in allem war Greenlawn eine gewöhnliche Stadt im Mittleren Westen der USA, nicht anders als unzählige andere Städte im Osten, im Westen oder Süden. Seit Generationen lebten dieselben Familien dort und wenn Fremde hinzukamen, lebten sie sich üblicherweise ein und gewöhnten sich an die Gegend oder sie zogen wieder fort. Die Schulen waren gut, die Straßen sauber, die Kriminalitätsrate niedrig. Im Park gab es am 4. Juli ein Feuerwerk, und Paraden zu Weihnachten und am Veteranentag. Im August gab es ein Countryfest und im Mai schlug ein Zirkus seine Zelte auf. Es gab einen Weihnachtsmarkt und einen Jahrmarkt im September. Die Sommer waren heiß und feucht, die Winter lang und weiß und eisig. Es war ein guter Ort, um eine Familie großzuziehen, und ein guter Ort zum Fischen, Jagen und für Outdoor-Aktivitäten. 1915 ereignete sich ein schlimmes Feuer, das im Elendsviertel am westlichen Rand entstand und durch die nördliche Hälfte fegte, bevor es unter Kontrolle gebracht werden konnte. Die Alten sprachen noch immer davon. Es gab natürlich einige Morde, aber nicht mehr, als man an einer Hand abzählen konnte, und keine in den letzten Jahren.
    Greenlawn war einfach eine gewöhnliche Kleinstadt, wie man sie überall finden kann.
    Bis zu diesem Schwarzen Freitag …

4
    Maddie Sinclair zog das Messer aus der Kehle ihres Ehemannes heraus. Sie warf ihren Kopf zurück, wie ein Hund, der auf die Ankunft seines Herrchens horcht, und untersuchte
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