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Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
Autoren: Sabina Schneider
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schlafende Serena zu, die wie jede Nacht von Albträumen geschüttelt wurde. Er drehte sie sachte zur Seite, legte seine Hand auf ihren Bauch und schickte seinen Geist aus. Kaum war er in ihr, da wurde er von einer starken Energie zurückgeschleudert.
    Es war nur einen Bruchteil einer Sekunde, aber er hatte einen fremden Geist berührt. Einen mächtigen, mit so viel Kraft, wie er es noch nie erlebt hatte. Die Worte „Sie gehört mir!“, hallten in seinem Kopf wieder. Ihn durchfuhr ein Schaudern und er füllte sich schwach und ausgelaugt.
    Etwas war in ihr. Etwas Mächtiges und es wuchs rasend schnell. Es gab nur zwei Möglichkeiten. Die eine war sie trug das Kind des Schlüssels in sich. Die andere, sie war schwanger vom Malhim und trug den zukünftigen Erben des Senjyoukönigreiches unter dem Herzen. Bei dem zweiten Gedanken wurde ihm schlecht. Ein Halbling auf dem Thron, die Mutter aus Samen und Schoß von Verrätern.
    Haril musste eine Geburt verhindern, koste es was es wolle. Das noch nicht entwickelte Kind war jetzt bereits schon zu stark. Aber wo kam diese Macht her? Serena selbst hatte keine. Ihre Mutter Alara war als mächtige Zauberin bekannt, aber magische Kräfte entwickelten sich erst mit dem Erwachsenwerden, wenn der Geist bereit war. Nur Naturmagie wirkte schon kurz nach der Geburt, aber nie davor. Was immer es auch war, es war eine Anomalie und musste ausgemerzt werden. Und es musste schnell passieren.
     
    ----
     
    Serena konnte nicht mehr. Sie war müde von all diesen verschiedenen Empfindungen, die auf sie eindrangen. Wie konnten die anderen nur so gut damit umgehen? Sie hatte sich zu keinem Zeitpunkt unter Kontrolle. Immer übernahm ein Gefühl die Führung. Sei es Hunger, Durst, Schmerz, Müdigkeit oder Freude, Spaß, Neugier. Nach einiger Zeit konnte sie den Gefühlen Bedeutungen zuordnen und wusste was sie tun konnte, um das Verlangen zu lindern.
    War es das? War das das Leben von normalen Menschen? Bestand es nur daraus seine Bedürfnisse zu befriedigen? Wenn man Hunger hatte, aß man. Wenn man Durst hatte, trank man. Wenn man müde war, schlief man. Und wenn die Natur rief, ging man in ein Gebüsch.
    Diese „Grundbedürfnisse“ wurden umwoben von den Gefühlen Trauer, Schmerz und Schuld, wenn sie an Molly dachte, wenn sie an ihren Vater dachte oder ihre Mutter. Freude, Spaß und ein warmes Gefühl, dem sie noch keinen Namen zuordnen konnte, wenn sie an Aira, Mikhael, Laura oder Zorghk dachte. Nicht genauso intensiv, aber trotzdem angenehm war das gleiche Gefühl bei Malhim, Haril und den anderen Senjyou.
    Langsam begann sie dem Gefühl die Bedeutung „Freundschaft“ zuzuordnen. Auch wenn es von der Intensität je nach Person und Situation änderte, war es doch immer ähnlich. Es war warm und erfüllte ihr ganzes Herz. Serena lernte die zwischenmenschlichen Banden kennen. Am Meisten schien sie, ihrem Gefühl nach zu urteilen, mit Aira und Mikhael verbunden zu sein.
    Später erklärte ihr Mikhael, dass man einer Person gegenüber mehrere verschiedenen Gefühle entgegenbringen konnte. Als sie ihn fragte, was er für sie empfinde, schaute er sie lange an. Bevor er ihr antworten konnte, wurden sie von Malhim unterbrochen, für den sie auch immer ein Lächeln übrig hatte.
    Mikhael schien Malhim nicht zu mögen. Sein Gesicht wurde immer dunkel und verschlossen, wenn er Malhim anschaute. Dieser schaute immer zu Boden, wenn er mit Mikhael sprach. Als könne er ihm nicht in die Augen sehen. Als würde er sich für irgendetwas schämen.
    Entwicklungen die Kinder in Jahren durchmachten, fanden bei Serena in Stunden und Tagen statt. Bereits am vierten Tag wurde sie nachdenklich, ging in sich und versuche ihre Gefühle zu analysieren und zu benennen. Das was sie immer bei anderen getan hatte, indem sie ihren Gesichtsausdrücken und ihrem Verhalten Gefühle zuordnete, tat sie jetzt bei sich . Sie musste verwundert feststellen, dass es schwer war Gefühle zu verstehen, selbst wenn man sie selbst empfand.
    Wieso mochte sie Aira und Mikhael mehr als die Senjyou ? Weil sie mehr Zeit mit ihnen verbracht hatte? Kam Freundschaft mit der Zeit, egal mit wem man sie verbrachte? Konnte man jedes Lebewesen zu mögen lernen? War es das Verhalten der Personen einem selbst gegenüber? Wenn ja, würde das erklären, warum nie jemand Alara gemocht hatte ihm Dorf. Weil sie sich nicht den gesellschaftlichen Normen angepasst hatte. Aber musste man sich den Normen anpassen, um gemocht zu werden? Wie kamen diese Normen
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