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Zerbrochene Traeume

Zerbrochene Traeume

Titel: Zerbrochene Traeume
Autoren: Bina Sparks
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der ist echt voll nett!“
    Traurig wandte ich den Blick von
meiner Freundin ab, als ich mich an seine gestrigen Worte erinnerte: „Ich hätte
ihn heute treffen sollen.“
    „Und, was ist?“
    „Dumme Frage, meine Eltern! Sie
vermasseln mir mal wieder alles! Da habe ich den Traummann meines Lebens
kennengelernt und muss ihn versetzen! Das war es dann wohl, Jennifer, dein
Jörgen ist futsch!“
    „Mann, so was Blödes! Und wenn du
abhaust?“
    Kopfschüttelnd pustete ich eine
Haarsträhne aus meinem Gesicht: „Bist du verrückt, bin ich doch gestern erst.
Nein, kommt auf keinen Fall infrage!“
    „Was willst du nun tun?“
    „Gar nichts, was könnte ich schon
machen? Ich muss ihn wohl vergessen!“
    „Du lässt dir diese Chance
entgehen? Das finde ich voll blöd von dir, echt!“
    „Tolle Freundin! Kann ich
vielleicht was dafür?“
    Maria zuckte desinteressiert die
Schultern und stand auf: „Ich muss gehen!“
    Ich wollte ebenfalls aufstehen, um
sie zur Haustür zu begleiten, doch sie hielt mich zurück: „Lass nur! Ich finde
schon alleine raus!“
    Kaum hatte sie meine Zimmertür
hinter sich geschlossen, spürte ich Wut und Enttäuschung im Bauch. Was gab ihr
das Recht, sich so zu benehmen? Man konnte sich heutzutage auf niemanden mehr
verlassen! Leider musste ich feststellen, dass meine frühere Freundin schon
längst nicht mehr wirklich mit mir befreundet war, und ich ärgerte mich
darüber, dass ich dies erst so spät erkannt hatte. Wann hatten wir das letzte
Mal wirklich miteinander gesprochen? Und wann war das geschehen, ohne dass wir
uns gegenseitig missverstanden oder angezickt hätten? Es war schon zu lange
her. Irgendwo hatte ich den Moment verpasst, an dem wir uns auseinander
entwickelt hatten.
    Genervt blickte ich zum Fenster hinaus.
Ich fühlte mich quirlig und unruhig, wackelte stürmisch auf meinem Stuhl hin
und her und konnte nicht herausfinden, was ich tun sollte oder nicht. Ich
wollte irgendetwas unternehmen, doch ich wusste nicht, was. Wieder musste ich
an Jörgen denken. Es wäre schön gewesen, ihn heute zu sehen. Stattdessen saß
ich nun hier herum und war wütend. Schließlich sah ich ein, dass mich die
Gedanken an Jörgen auch nicht weiterbrachten, und so beschloss ich schließlich,
sie aus meinem Gedächtnis zu verbannen. Da ich immer noch nicht wusste, was ich
mit meiner freien Zeit anfangen sollte und ich bereits den Großteil des Tages
mit Lernen zugebracht hatte, legte ich mich auf mein Bett und schloss die
Augen, um ein wenig zu schlafen.

4.
     
     
    Mittlerweile waren einige Wochen
vergangen und ich hatte das Schuljahr erfolgreich abgeschlossen. Da ich mich in
den meisten Fächern gebessert hatte, waren mir meine Eltern nicht mehr böse
wegen dem einstigen Streit und dessen Folgen. Mittlerweile hatten wir uns sogar
ausgesprochen und alles war wieder in Ordnung; Streit kam in den besten
Familien ab und zu vor. Nun standen die Ferien vor der Tür und ich freute mich
darüber.
    „Jennifer, kannst du kurz etwas
für mich einkaufen gehen?“
    Mutter streckte mir einen
beschriebenen Zettel entgegen und reichte mir ihre Geldbörse. Ich nahm die
Gegenstände entgegen und machte mich flüchtig mit der Einkaufsliste vertraut,
bevor ich aus dem Haus ging und mich schlendernd auf den Weg zum Supermarkt
machte.
    Heute war selten wenig Betrieb im
Laden; nur wenige Menschen hielten sich zwischen den verschiedenen Regalen auf.
Ich beobachtete eine nervöse Frau an der Kasse, die unruhig mit ihren Fingern
auf dem Einkaufswagen umhertrommelte, während sie - ihren Blick immer auf die
Armbanduhr gerichtet - wartete, bis die zwei Frauen vor ihr ihre Waren bezahlt
hatten. Ein sichtlich überforderter Mann tat sein Bestmögliches, um seine drei
kleinen Kinder beieinander zu halten, die freudig von einer Sache zur anderen
huschten, wobei der Vater schweißgebadet darum bangte, seine Kinder würden den
Laden in einen chaosreichen Trödelmarkt verwandeln. Ich musste lächeln, aus
Mitleid, doch auch aus Belustigung. Als ich mich bereits damit abgefunden
hatte, dass ich mich mitten unter hektischen Menschen befand, fiel mir endlich
eine ältere Dame auf, die in aller Seelenruhe ein Produkt nach dem anderen in
ihren Wagen lud, mit einem sanften Lächeln auf dem Gesicht.
    Endlich machte ich mich daran, die
wenigen, aufgeschriebenen Dinge auf dem weißen Zettel aufzutreiben, doch bei
dem ungeschälten Naturreis erwiesen sich meine Schwächen. Leider hatte ich
nicht die geringste Ahnung, wo dieser
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