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Zeitbombe Galaxis

Zeitbombe Galaxis

Titel: Zeitbombe Galaxis
Autoren: Bart Somers
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Handtasche aus der Schublade und stand auf. Craig wartete gespannt. Er mußte die Haltung der Frau unwillkürlich bewundern, bis ihm wieder einfiel, daß sie ja nichts als ein programmierter Roboter war.

3

    Die Absätze der Frau klapperten über den Steinfußboden. Craig folgte ihr wie ein Schatten. Er huschte von einem Raum zum anderen und tat so, als bewundere er die ausgestellten Gegenstände.
    Sie betrat eine große Halle, wo die Kunstwerke der äußeren Planeten ausgestellt waren. Es waren Leihgaben an das Empire.
    Craig beging nicht den Fehler, ihr in die Halle zu folgen. Außer der falschen Irla Grayson hielt sich zur Zeit niemand darin auf. Er stellte einen kleinen Taschenspiegel auf eine Konsole und hängte in einiger Entfernung einen zweiten auf. Das ermöglichte ihm einen Blick in den Saal, ohne selbst gesehen zu werden.
    Er sah das weiße Kharkan-Zepter in einer Vitrine stehen. Er beobachtete, wie die falsche Irla Grayson ein genaues Duplikat des Zepters aus der Handtasche nahm und es blitzschnell gegen das echte Stück austauschte. Das nahm kaum drei Sekunden in Anspruch.
    Dann wandte sich die falsche Irla Grayson den Waschräumen neben dem nördlichen Ausgang zu. Es war wenige Minuten vor der Mittagspause. Sie tat so, als wollte sie sich die Hände waschen, um anschließend ihre Mittagspause anzutreten. Dabei würde sie unterwegs einem wartenden L.A.U.S.-Agenten das echte Zepter zuspielen.
    Der Plan wäre zweifellos geglückt, wenn Commander John Craig und Irla Grayson bei dem gestrigen Anschlag tatsächlich ums Leben gekommen wären.
    Es hatte wenig Sinn, sich die Fälschung des Zepters anzusehen, denn L.A.U.S. hatte sie zweifellos von einem Fachmann herstellen lassen. Der Unterschied zwischen Original und Fälschung dürfte mit bloßem Auge kaum zu erkennen sein.
    Im Hintergrund des Saals wurde eine Tür geöffnet. Die falsche Irla Grayson kam mit der Handtasche am Arm heraus.
    Craig drückte sich an die Wand. Die Frau ging zu ihrem Schreibtisch zurück, beugte sich kurz darüber und setzte den Weg zum Haupteingang fort.
    Craig blieb stehen, um ein paar Worte mit einer Frau und ihrer zehnjährigen Tochter zu wechseln.
    Mutter und Tochter gehörten zu einem Team von Spezialagenten.
    »Sehen Sie im Waschraum nach«, sagte Craig. »Vielleicht hat sie das Zepter dort irgendwo versteckt.«
    Mutter und Tochter begaben sich zum Waschraum.
    Craig eilte auf den Haupteingang zu, um die falsche Irla Grayson einzuholen. Sein Herz pochte. Der kritische Augenblick stand unmittelbar bevor. Es konnte nicht mehr lange dauern. Der Agent, der das Zepter übernehmen sollte, konnte aus jeder beliebigen Richtung kommen.
    Er folgte der Frau.
    Ein Schatten fiel über den Gehsteig.
    Er brauchte nicht erst aufzublicken. Er hörte das Geräusch eines Flugwagens unmittelbar über den Köpfen der Passanten.
    Der Flugwagen senkte sich weiter über dem Gehsteig herab, und die falsche Irla Grayson warf plötzlich die Handtasche in die Luft.
    Commander John Craig hielt seinen Strahler bereits in der Hand. Es hatte wenig Sinn, auf die Frau zu feuern, die nur ein Roboter war. Er zielte auf die kreisenden Rotorblätter – und schoß vorbei. Er drückte noch einmal ab – wieder vorbei. Jetzt bot sich ihm nur noch eine Chance. Einer der beiden Männer hatte die Handtasche inzwischen aufgefangen und hielt sie in der Hand.
    Der andere Mann erwiderte Craigs Feuer. Craig spürte die Hitze des Strahles und wich unwillkürlich zurück. Er zielte noch einmal und drückte ab.
    Ein Mann schrie auf. Der Flugwagen hatte inzwischen an Höhe gewonnen. Da erfaßte Craigs Strahl den Rotor. Der Flugwagen überschlug sich in der Luft.
    Der Mann am Steuerknüppel starrte herunter und stieß einen gellenden Schrei aus.
    Craig rannte ein Stück zur Seite. Es war damit zu rechnen, daß der Flugwagen beim Aufschlag explodierte. Craig warf sich der Länge nach zu Boden und hob den Strahler.
    Zwei weitere L.A.U.S.-Agenten tauchten auf.
    Craig bewahrte eiserne Ruhe. Mit seinem Strahler beherrschte er den Gehsteig. Er feuerte einmal, zweimal. Der Luftwagen schlug aufs Pflaster.
    Niemand konnte ihm in dieser Situation die Entscheidung abnehmen.
    Er sprang auf und rannte nach vorn. Der Treibstofftank des abgestürzten Luftwagens konnte jede Sekunde explodieren. Craig zwängte sich an dem toten Piloten vorbei und streckte die Hand nach der Tasche aus. Er riß sie an sich und warf sich flach an den Straßenrand.
    Da explodierte der Flugwagen.
    Grellrote Flammen
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