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Zeit des Verrats: Finnland-Krimi: Finnland-Krim

Zeit des Verrats: Finnland-Krimi: Finnland-Krim

Titel: Zeit des Verrats: Finnland-Krimi: Finnland-Krim
Autoren: Matti Rönkä
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erklärte, die Pizza werde kalt, als müsste er sich entschuldigen, weil er kein längeres Gespräch mit mir führte. Die Frau hielt es nicht für nötig, mich noch einmal anzusehen.
    Mein Handy vibrierte erneut. Ich dachte, der Skiläufer wolle mir berichten, er sei schon fünf Kilometer gefahren und komme immer besser voran. Doch die SMS kam von Matti Kiuru.
    Renovierung bei Teija fertig. Den Richtfestkaffee muss ich noch mit ihr trinken, sagt sie. Ich tue   … Ach ja, ich gehe zur Offiziersschule.
    Ich lächelte und tippte eine Antwort. Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss. Eine Frau darf man nicht im Stich lassen. Und ihren Hunger nicht ungestillt. Major VK gratuliert.
    Dann setzte ich mich ins Auto. Ich dachte daran, wieMutter uns als Kinder zu Hause in Sortavala zum Waschen schickte, gerade um diese Uhrzeit, an einem Abend wie diesem. Auf der Treppe vor dem Haus stand eine Schüssel mit Wasser, das in der Wärme des Tages lauwarm geworden war. Zuerst wuschen wir uns das Gesicht und die Arme, und zum Schluss schrubbten wir die beim Spielen schwarz gewordenen Füße sauber. Das Handtuch war hart und glatt, und in der Stube standen Beeren mit Milch und Roggenbrot bereit.
    An der Kreuzung musste ich warten. Ein halbes Dutzend Motorräder fuhr nach Osten, auf dem Rücken der Lederwesten prangte das Wappenkreuz. Von der Grenze her kamen ein bis oben mit Holz beladener Laster und zwei leere, scheppernde Autotransporter.
    Ich dachte daran, dass ich in zwei Stunden in Sortavala sein könnte, auf Mutters alten weißen Laken, in der kühlen Schlafkammer. Dort war schließlich mein Zuhause.
    In Helsinki waren Marja und Anna und Sergej. Und das Haus und die Werkhalle.
    Ich bog ab, folgte den Lastern. Sollte ich noch anrufen? Schliefen die Kinder schon?
    Ich rief mir das Liedchen in Erinnerung, das ich für Anna gereimt hatte. Sie würde vor Vergnügen glucksen. Oder das Handy auf den Tisch legen und sich wichtigeren Dingen widmen.
    Ich stellte das Radio aus und sang halblaut.
    Das kleine Kätzchen
    leckt sich das Tätzchen,
    fängt eine Laus,
    dann eine Maus
    und läuft ganz stolz durchs Haus.
    Die Schiffskatz
    frisst eine Ratz
    mit lautem Schmatz,
    von Kopf bis Zeh.
    Der Bauch tut ihr so weh,
    oh je, oh je.
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