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ZECKENALARM IM KARPFENLAND

ZECKENALARM IM KARPFENLAND

Titel: ZECKENALARM IM KARPFENLAND
Autoren: Werner Rosenzweig
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versteht, seine Mutter langsam aber sicher auszunehmen. Es geht, wie in den meisten Fällen, immer wieder ums Geld.“
    Die Kunni hatte aufmerksam dem Bericht von Sandra Millberger gelauscht. „Dees sen kane gudn Nachrichdn ned, Sandra“, stellte sie fest. „Iech hab scho damid grechned, dass mier den Thomas Schwarte als Verdächdichn ausklammern kenna, und auf amol mausert der sich zum Haupdverdächdichn.“
    „Ich weiß, Tante Kunni, dass mein Bericht nicht in deine Überlegungen passt, aber das sind nun mal die Tatsachen. Allerdings halte ich Thomas Schwarte nicht für intelligent genug, Mordanschläge mit Hyalomma-Zecken auszuführen. Da fehlt ihm die Fantasie. Zudem konnte ich keine Bekanntschaft zwischen ihm und Frau Riu-Krummbauer oder Yvonne Sievers feststellen. Diese beiden Frauen sind ihm, was Intellekt, Bildung und soziale Stellung angeht, um Längen voraus. Nein, als raffinierter Mörder kommt der nicht in Frage.“
    „Iech deng, mid deiner Einschädzung hasd du rechd, Sandra. Die Riu-Krummbauer däd si woahrscheinli im Grab rumdreha, wenns mid dem was zu do ghabd hädd. Also, wie mach mer weider?“
    Sandras Antwort ließ etwas auf sich warten, und Kunni merkte sofort, dass sie etwas bedrückte.
    „Der Gerald, Tante Kunni … Der tut mir so leid, wie er aus falschem Stolz den falschen Spuren nachjagd.“
    „Gell, du bisd ned bloß lojal gegenüber deim Scheff, du mogsdn scho aa? Kannsd mers ruhich soogn, Sandra. Blabd under uns.“
    „Na ja, da ist schon was Wahres dran. Er ist ein guter Vorgesetzter und ein netter und attraktiver Mann. Wenn er nur nicht manches Mal so von sich eingenommen wäre.“
    „Solli amol mid nern redn?“, wollte Kunigunde Holzmann wissen, „ihm die Augn öffna?”
    „Nein, Tante Kunni, besser nicht, sonst gibt es nur gleich wieder Mord und Totschlag, im übertragenen Sinn. Aber, wenn du nichts dagegen hast, werde ich ihm die Augen öffnen, was die vier Morde anbelangt. Da wird er zwar dann zähneknirschend anerkennen müssen, dass ihr ihm weit voraus seid, aber ich fände es besser, wenn er wieder in die Reihe kommt und mit uns an einem Strang zieht. Was meinst du?“
    „Also, dann red mid deim Schdurkubf. Und wecher der andern Sach?“
    „Welcher andern Sach?“, wollte die Polizistin wissen.
    „Na, du waßd scho. Dees Bersenliche do zwischn eich.“
    „Das muss er schon selber merken, Tante Kunni. Da kann ich ihm auch nicht helfen, zumindest jetzt noch nicht. Vielleicht wacht er ja doch noch von alleine auf. Man sollte die Hoffnung nie aufgeben.“
    •
    Die polizeilichen Ermittlungen in Österreich nahmen ihren gewöhnlichen Lauf. Der Gendarmerieposten Steinbach hatte die Kriminalpolizei in Salzburg eingeschaltet. Die nahm sich der weiteren Ermittlungen an und ordnete zunächst eine Obduktion der unbekannten Toten an. Es stellte sich sehr schnell heraus, dass der Tod nicht etwa durch Ertrinken, sondern durch Ersticken eingetreten war. Dieses Ereignis lag aber bereits tagelang zurück. Damit war klar: Es handelte sich durchaus um ein außerösterreichisches Problem. Der Zeuge Alois Hirnbichl bestätigte auch vor den Kriminalbeamten, dass ein Piefke in einem Pkw aus Piefke-Land die unbekannte Tote nachts in den österreichischen Attersee einiblattelt hat. Damit war erneut klar, dass es sich um ein Piefke-Problem handelte. Der Polizeidirektor der Bundespolizeidirektion, Herr Hofrat Dr. Franz-Josef Härtinger, wies den Hofrat Dr. Justus Bradvicz in der Sicherheits- und Kriminalpolizeilichen Abteilung an, den Fall an die zuständigen polizeilichen Behörden in Deutschland abzugeben. „Herst, Justus, mir bremasselts mal wieder, a Achterl zu trinken. Werst ja ganz antruschkert in dem Amt.“
    „Lass uns morgen aufd Nacht zum Heurigen hatschen. In die Reblaus .“, schlug Justus vor. „Ich würd uns einen Tisch assekurieren, bevor wir a des Bankl reißen.“
    Hofrat Dr. Justus Bradvicz war zwar dafür zuständig, den Fall nach Deutschland abzugeben, aber nicht so richtig direkt. Er hielt den Amtsweg ein und rief seinerseits den Leiter des Fremdenpolizeilichen Referats, Dr. Max Hufinger an. „Habe die Ehre, Max. Ich schicke dir gleich ein paar Unterlagen. Mach dir ka Manderl draus. Pomali. Pomali. Nichts zum Urgieren. Schicks einfach an die Piefkes weiter. Steht alles drin. Pfiat di und baba.“
    Eine halbe Stunde später brachte die Sekretärin von Hofrat Bradvicz, Fräulein Justitiar Anneliese Sobic, die Akten persönlich bei Dr. Max Hufinger vorbei. Der besah
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