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ZECKENALARM IM KARPFENLAND

ZECKENALARM IM KARPFENLAND

Titel: ZECKENALARM IM KARPFENLAND
Autoren: Werner Rosenzweig
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Haflmacher. Net woahr Basti?“
    „Genau.“
    „Sen wohl die Kieberer a scho do?“, wollte er wissen, als ein Auto von der Gendarmerie Steinbach vorfuhr. „Die wern erschd a Bahö machen und raunzert sein, die Blitzgneißer, wenns derfoahrn, dass ein Piefke dera Langhaxadn in iehrm Holzpyjama einen Stesser gebm und ind See einigschmissn hat. Gell Basti?“
    „Genau, des erlebst auch nur im Präsenzdienst.“
    „Basti, was is, gänga mir a Achterl trinken?“
    „Genau, und a Fleischlaberl essen, aber ganz kommod. Des ist leinwand.“
    „Na dann, pfiat eich“, verabschiedete sich der Alois Hirnbichl von den Tauchern und dem Notarzt, der sowieso arbeitslos geblieben war.
    „Genau“, bestätigte auch der Basti, „Babatschi. Wenn die Kieberer do her hatschen und zu barabern anfangen, dassd moanst, die ham an Klescher, und schiach schaua wiea Küha, dann verlassn wir des Häusl liaber.“
    Alois Hirnbichl und Basti Unterleitner machten sich davon. Luggi Raurackl und Peter Lackner von der Gendarmerie Steinbach am Atterseee betraten die Szene und nahmen ihre Arbeit auf. „Pomali“, raunzte der Luggi dem Peter Lackner ins linke Ohr, was so viel heißt wie „Immer mit der Ruhe. Nichts übereilen. Wir haben Zeit“.
Erlangen, Kommissariat der Kripo, Freitag 19. Oktober 2012
    Sandra Millberger griff zum Telefon und rief Kunigunde Holzmann an. Es war bereits Spätnachmittag. Den halben Tag hatte Sandra damit zugebracht, den Aufenthaltsort von Thomas Schwarte zu eruieren. Gerald Fuchs war außer Haus und verbrachte seine Zeit damit, zum wiederholten Male die ehemaligen Arbeitskolleginnen von Frau Riu-Krummbauer zu befragen. Bisher war er nicht den kleinsten Schritt vorangekommen.
    Das Freizeichen ertönte bereits zum sechsten Mal. „Kunni Holzmann!?“
    „Tante Kunni, hallo, ich bin’s, die Sandra.“
    „Ja Grüß Gott, Sandra. Schee dassd anrufsd. Grood habbi an diech dengn missn. Was gibds denn?“
    „Neuigkeiten“, flötete die Polizistin und erweckte damit Kunnis Neugierde. „Pass auf, ich habe heute etliche Male mit unseren Kollegen in Regensburg gesprochen. Dieser Thomas Schwarte hat bis vor drei Jahren tatsächlich noch am Domplatz in der Stadt an der Donau gelebt. Er hinterlässt zwei geschiedene Ehefrauen, fünf erwachsene Kinder und jede Menge Schulden. Seinen Lebensunterhalt hat er bis vor fünf Jahren mit Taxifahren bestritten. Als er am Steuer mit 2,12 Promille erwischt wurde, haben ihm die Kollegen den Führerschein gezwickt. Dann hat er sich in der Innenstadt als Türsteher in einem Stripteaselokal verdungen. Als seine damalige Frau mitbekam, dass er den Großteil seines Verdienstes mit einer Nutte durchbrachte, wurde ein Jahr später auch seine zweite Ehe geschieden. Dann hat er wieder angefangen zu trinken. Nur harte Sachen. Als er seinen Führerschein wieder erlangen wollte, hat er den dazu notwendigen Idiotentest nicht bestanden. Seine Leberwerte passten nicht zu dem, was er den Psychologen glaubhaft machen wollte. Zudem war sein Lebenswandel in dem Striplokal stadtbekannt. Als sein Alkoholkonsum immer stärker wurde und er häufig Gäste anpöbelte, hat man ihn auch dort rausgeschmissen. Das war vor ziemlich genau drei Jahren. Das bisschen Ersparte, das er hatte, war ziemlich schnell aufgebraucht. Zum damaligen Zeitpunkt lernte er eine Erlangerin kennen, welche Regensburg einen Wochenendbesuch abstattete. Sie ist zehn Jahre älter als er. Er führte die Touristin aus Franken in der Stadt herum und zeigte ihr die Sehenswürdigkeiten. Was er ihr sonst noch gezeigt hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls haben die beiden nach zwei Tagen des Zusammenseins beschlossen, dass sie es miteinander probieren wollten. Nach einem weiteren Monat ist er dann mit Sack und Pack zu ihr nach Erlangen gezogen und wohnt immer noch bei ihr am Röthelheimpark. Er ist immer noch arbeitslos und verrichtet ab und zu kleinere Gelegenheitsjobs. Ansonsten lässt er sich von Frieda Kammerer – so heißt die Dame – aushalten. Frau Kammerer ist Witwe, ihr Mann bereits vor acht Jahren verstorben. Das ist alles, was ich habe, aber ich denke, das genügt“, beendete Sandra Millberger ihren Bericht. „Der Mann braucht Geld. Der Sohn von Frau Kammerer macht ihm zwischenzeitlich das Leben zur Hölle und will ihn loshaben. Natürlich hat der Sohn Angst, dass seine Mutter ihm möglicherweise nicht mehr allzu viel als Erbmasse hinterlässt. Er betrachtet den Schwarte ganz einfach als Parasit, der es geschickt
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