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Zauberhafte Versuchung

Zauberhafte Versuchung

Titel: Zauberhafte Versuchung
Autoren: Robyn DeHart
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bei sich hat. Sie sehen ja, was für Probleme sie bereits verursacht hat. Wir müssen sie zurückholen und uns darum kümmern.«
    »Und wir brauchen Thatchers Hand«, fügte Fielding hinzu.
    »Seine Hand?«, fragte Nick mit großen Augen.
    Fielding schüttelte den Kopf. »Das ist eine lange Geschichte. Es sei nur so viel gesagt, dass wir die Schatulle und alle vier Armbänder brauchen. Jemand wird Waters hier solange bewachen müssen, um sicherzugehen, dass er keine Dummheiten macht.«
    »Das übernehme ich«, bot Graeme an, legte seine große Hand um Waters' Kehle und drückte ihn an die Mauer. An Graemes Unterarmen erschienen zwei offene Wunden, denen er aber keine Beachtung schenkte.
    »Sind Sie sicher?«, fragte Fielding, als er die Wunden sah.
    »Ich hatte schon schlimmere. Gehen Sie und Ihr Mädchen ruhig los und holen sich die Schatulle.«
    »Und wir werden die Wachen draußen ablenken, sobald ihr drinnen seid«, schlug Max vor.
    Fielding warf wieder einen Blick über die Mauer. Von seinem Standort aus konnte er vier Angehörige der königlichen Leibwache vor dem Gebäude auf und ab gehen sehen, in dem sich die Schatzkammer befand. Er runzelte die Stirn und ließ den Blick über den Hof schweifen. Wie konnten sie an den Wachen vorbeikommen? Hätte er in der Schule den Gerüchten über verborgene Tunnel, die in den Tower führten, doch nur mehr Aufmerksamkeit geschenkt!
    »Wie sollen wir an den Wachen vorbeikommen?«, fragte Esme.
    Fielding blickte noch einmal zu den »Beefeaters« hinüber und erkannte in einem von ihnen einen weiteren Mann des Raben.
    Schnell duckte er sich wieder. »Ich habe eine Idee.« Ohne ein weiteres Wort beugte er sich vor, ergriff den Saum von Esmes Kleid und zerriss den Stoff.
    »Bist du verrückt?«, fragte sie stirnrunzelnd und versuchte, ihn daran zu hindern, aber er schob ihre Hände weg.
    »Vertrau mir«, sagte er und berührte für einen winzigen Moment ihre Wange.
    Und so erlaubte sie ihm fortzufahren, bis er den Saum so weit abgerissen hatte, dass ihr das Kleid nur noch bis zur Wade reichte.
    Dann griff er an Esmes Mieder und zog es ein Stück weit herunter.
    Nick pfiff leise durch die Zähne.
    Fielding warf ihm einen ärgerlichen Blick zu. »Sieh gefälligst woanders hin.« Dann sagte er zu Esme: »Ich möchte, dass du jetzt zu den Wachen gehst und mit ihnen flirtest.«
    »Wie bitte?«
    »Es muss sein, Esme. Du lenkst die Männer ab, damit wir drei uns hinter ihnen vorbeischleichen können.«
    Esme presste die Lippen zusammen. »Ich habe keine Ahnung, wie man flirtet«, zischte sie.
    »Aber natürlich weißt du das, meine Liebe«, flüsterte Fielding mit einem vielsagenden Blick auf den goldenen Reif an ihrem Arm. »Zumindest einer der Wachen dort drüben arbeitet für den Raben. Bei den anderen weiß ich es nicht. Während du sie ablenkst, sollte es uns gelingen, sie zu überrumpeln.«
    Esmes Unsicherheit, was ihr Talent zum Flirten anging, war bezaubernd, aber sie durften jetzt keine Zeit mehr verlieren. Fielding warf ihr einen aufmunternden Blick zu, und mit einem resignierten Seufzen machte sich Esme auf den Weg zu den Wachen.
    Fielding gab seinen Begleitern ein Zeichen, ihm zu folgen, als er an der Mauer rechts von ihnen entlanglief. um hinter die Wachen zu gelangen, würden sie darüberklettern und auf den Erfolg von Esmes Ablenkungsmanöver warten müssen.
    Fielding hörte Esme mit den Wachmännern reden, während er die Waffe aus seinem Hosenbund zog und näher an die Mauer heranging.
    »Hallo, die Herren«, sagte Esme, nachdem sie um die Ecke gegangen war und den Wachen gegenüberstand. »Was für ein schöner Abend, nicht?« Mit einer koketten Geste legte sie die Hand an ihren Nacken und ließ sie dann zu ihrem Dekollete hinuntergleiten. »Obwohl ich sagen muss, dass ich ohne meinen Umhang etwas friere. Ich habe ihn leider daheim vergessen.«
    »Dann komm doch näher«, sagte eine der Männer. »Wir werden dich schon wärmen.«
    »Warum kommst du nicht her und holst mich?«, gab Esme zurück.
    Fielding lächelte.
    Einer der Männer ließ sich auch tatsächlich ködern und ging zu Esme. Fielding und die anderen setzten über die Mauer hinweg, um die Wachen zu überwältigen. Der Mann, den Fielding als Helfer des Raben erkannt hatte, fuhr herum. Nach einem Blick auf Fielding griff er nach der Pfeife, die er an einem Band um den Hals trug.
    Fielding richtete die Waffe auf ihn und ließ die Kugel in die Kammer gleiten. »Ich an deiner Stelle würde das nicht
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