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Zauberhafte Versuchung

Zauberhafte Versuchung

Titel: Zauberhafte Versuchung
Autoren: Robyn DeHart
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Angewohnheit hatte, ihre Blumen auszugraben.«
    »Um nach Schätzen zu suchen?«, fragte Max.
    Fielding nickte.
    »Dann hast du die Abenteuerlust deines Vaters geerbt«, meinte Max.
    Ja, aber welches Vaters?, dachte Fielding. Die des Mörders, dessen Blut in seinen Adern floss, oder die des Wissenschaftlers, der ihn aufgezogen hatte? Fielding hatte das ungute Gefühl, dass er mehr seinem Erzeuger nachschlug. »Wahrscheinlich schon«, erwiderte er.
    »Wie können wir dir helfen?«, fragte Max.
    Wir bedeutete Solomons. Es war an der Zeit, ermahnte sich Fielding, zu vergeben und zu vergessen und um Hilfe zu bitten. »Du hast schon so viel für Esme und mich getan«, sagte er.
    Max winkte ab. »Dein Vater war einer von uns, und wir kümmern uns um die unsrigen.«
    Und diese Unterstützung erstreckte sich offenbar auch auf ihn. »Der Rabe plant etwas«, sagte Fielding mit besorgter Miene. »Das Einzige, was Esme mir jedoch darüber sagen konnte, war, dass er sich eine Landkarte angesehen hat. Und sie hat gehört, dass er die Worte Wachen und Ihre Majestät erwähnte.«
    »Du glaubst, er plant ein Attentat auf unsere Königin?«, fragte Max verblüfft.
    »Das ist es ja - ich kann mir keinen Grund für ihn vorstellen, Victoria zu ermorden.« Fielding beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie. »Uns bleibt nicht mehr viel Zeit. Die Mondfinsternis ist morgen Abend, und bis dahin müssen wir das Armband von Esmes Handgelenk entfernt haben.« Mit einem schroffen Lachen hob er seinen Arm. »Und das meine. Bevor wir beide ster ...«
    »Das werden wir nicht zulassen«, unterbrach ihn Max entschieden. »Und ich glaube, ich weiß auch, was dein Onkel vorhaben könnte.«
    Fielding fuhr sich mit den Fingern durch das Haar. »Ich bin froh, dass wenigstens noch einer von uns vernünftig denken kann. Was glaubst du, plant er?«
    Max blätterte in der Zeitung auf seinem Schreibtisch und drehte sie dann zu Fielding, damit dieser die Schlagzeile lesen konnte, auf die er zeigte.
    »Das Goldene Jubiläum?«, fragte Fielding. »Das ist doch erst in zwei Tagen.«
    »Ja, aber die Feierlichkeiten beginnen schon morgen. Offenbar sind überraschend viele Monarchen und Herrscher anderer Nationen der Einladung gefolgt, an den Festlichkeiten teilzunehmen. Morgen findet die private Feier im Buckingham Palace statt.«
    Fielding richtete sich auf. »Was eine wesentlich größere Anzahl von Palastwachen erfordern wird«, sagte er. »Wahrscheinlich werden sie die zusätzlich benötigten Wachen aus dem Tower abziehen.«
    »Genau. Ich glaube, dass der Rabe möglicherweise versuchen wird, in den Tower einzubrechen.« Max lehnte sich zurück. »Die dort untergebrachten Juwelen sind Millionen wert.«
    »Hast du Freunde, denen du vertrauen kannst?«
    Max nickte. »Männer, denen ich mein Leben anvertrauen würde.«
    Fielding erhob sich. »Versammle sie morgen Abend, und dann werden wir wohl den Tower stürmen müssen.«
* * *
    »Was macht dich so sicher, dass der Rabe die Schatulle bei sich haben wird?«, fragte Esme.
    »Nachdem er sie nun endlich hat, wird er sie nicht mehr aus den Augen lassen«, sagte Fielding und zog den Vorhang zurück, um einen Blick aus dem Fenster zu werfen. Er, Esme und der gefesselte Waters warteten einen Häuserblock vom Londoner Tower entfernt in einer Kutsche, die neben einer dichten Lorbeerhecke parkte.
    Esme nickte. Die Abenddämmerung hatte bereits eingesetzt, und bald würde auch der Mond aufgehen und zu seiner vollen Rundung anwachsen, bevor der Schatten der Erde ihn verdecken würde. Ihnen blieben noch ein paar Stunden, aber der Schlag ihres Herzens dröhnte Esme in den Ohren wie eine Uhr, die ihr die letzten Minuten ihres Lebens abzählte.
    Fielding klappte seine Taschenuhr auf. »Sie werden bald hier sein.« Beruhigend legte er die Hand auf Esmes Knie. »Hast du die Pistole, die ich dir gegeben habe?«
    Sie griff unter ihren Rock, band die kleine Waffe los und legte sie auf ihren Schoß. Waters riss verblüfft die Augen auf. Gut so, denn es wurde höchste Zeit, dass sie auch mal jemanden in Angst und Schrecken versetzte!
    »Sehen Sie nun, zu was für einem gesetzeswidrigen Leben Sie mich getrieben haben?«, fragte sie Waters in ihrem allerstrengsten Ton und zog die Augenbrauen hoch. »Denn hätten Sie mich nicht entführt, könnte ich jetzt noch immer in Ruhe meinen Studien nachgehen und mich um meine eigenen Belange kümmern.«
    Waters zuckte die Schultern und versuchte, trotz des Knebels etwas zu
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