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Zauberhaft verzwickt

Zauberhaft verzwickt

Titel: Zauberhaft verzwickt
Autoren: Serena S. Murray
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dir.“
    „Warum sollte es einen Haken geben?“, fragte der Teufel betont unschuldig. Janet schüttelte den Kopf.
    „Ich kenne dich. Du hast irgendetwas vor. Und ich werde herausfinden, was das ist.“ Als der Teufel sie ernst anschaute, regte sich ein ungutes Gefühl in ihrem Bauch. Als er die Hand hob und einmal mit den Fingern schnipste, fand sie sich mit einem Mal in der Hölle wieder. Um genauer zu sein, in seinem eleganten Büro. Als Janet über den Schreibtisch strich, erinnerte sie sich an die vielen Stunden, die sie zusammen mit ihrem Mann und Tabea hier verbracht hatte, als sie alle noch Wächter waren und Loc verfolgt hatten.
    „Ich möchte dir etwas zeigen“, sagte der Teufel. Er wartete geduldig an der Tür und hielt ihr diese auf, als sie an ihm vorbei ging. Vor der Tür befand sich noch immer der kahle Baum, auf dem derzeit fünf große Raben mit Brillen saßen. Auf dem Boden stapelten sich leere Tassen. Als die Vögel Janet sahen, flogen sie alle gleichzeitig zu ihr und stießen dabei klagende Laute aus. Lächelnd hob sie eine Hand und einer der Raben ließ sich darauf nieder. Im Laufe ihres langen Lebens und ihrer Arbeit als Wächterin hatte sie sich mit den seltsamen Vögeln angefreundet, die ihr immer die Aufträge gebracht hatten - anders als Tabea, die einen Raben einmal fast abgefackelt hatte. Liebevoll streichelte sie das weiche Gefieder.
    „Wollen wir?“, fragte der Teufel ruhig. Der Vogel schrie ihn mit einem hohen Laut an, dann erhob er sich von Janets Hand und flog wie die anderen Raben zurück zum Baum. Dabei verrutschte seltsamerweise nicht einmal seine Brille. Als sie dem Mann hinterher lief, der mächtiger war als alle Mitglieder des Hexenrates zusammen, siegte ihre Neugierde.
    „Wohin bringst du mich?“
    „In den Bereich C.“ Nach dieser Ankündigung schwieg Janet. Die Hölle war in verschiedene Bereiche unterteilt. Der Bereich C beherbergte die Seelen der gefährlichsten Magier, die sich großer Verbrechen schuldig gemacht hatten. Janet war noch nie gern an diesem Ort gewesen. Sie bekam dort jedes Mal eine Gänsehaut. Der Teufel führte sie eine steile Treppe hinunter. Obwohl sie sich in der Hölle befanden, sonderten die Wände eine Kälte ab, die unter die Haut ging. Janet konnte sogar ihren Atem sehen, der in weißen Wölkchen ihren Mund verließ. Am Ende der Treppe angekommen, erstreckte sich ein langer Gang vor ihnen. Alle paar Schritte tauchte eine Tür auf, die wiederrum vor Hitze rot glühte. Da sie hochhackige Schuhe trug, klackerten ihre Absätze gespenstisch laut auf dem Boden. Endlich blieb der Teufel vor einer Tür stehen. Sie hatte noch nie herausgefunden, wie er das machte. Die Tür war nicht beschriftet und doch befand sich dahinter der besagte Abschnitt C. Der Teufel legte seine Hand an die heiße Klinke. Es machte einmal Plong und schon war der Weg frei. Die Tür war einfach verschwunden. Als Janet dem Teufel durch die Öffnung folgte, suchte sie mit den Augen den Raum ab. In einem Kreis um die freie Fläche in der Mitte befanden sich Nebelschwaden. Man konnte nur schwer hindurchsehen. Einzelne dunkle Schatten bewegten sich innerhalb des Nebels, doch sie konnten das Gefängnis nicht verlassen. Janet wusste, dass nur die Seelen hier gefangen gehalten wurden. Die Körper waren bereits zu Staub zerfallen. Der Teufel schwieg und ließ ihr die Zeit, sich genauer umzusehen. Zuerst bemerkte sie es nicht, doch dann spürte sie die Wahrheit wie einen Faustschlag in der Magengegend. Janet musste sich steif aufrichten, um nicht zu schwanken.
    „Die Hälfte fehlt“, flüsterte sie betroffen. Der Teufel nickte. So ernst, wie er die Schatten hinter den Nebeln musterte, hatte Janet ihn selten gesehen.
    „Ursprünglich sind alle Seelen entflohen. Diejenigen, die du hier siehst, konnten die Wächter wieder einfangen. Doch der Rest ist noch immer frei. Sie können nicht viel ausrichten, denn ihre Magie wurde gebannt. Doch….“ Janet beendete den Satz mit bebender Stimme: „Wenn sie sich mit Loc zusammentun, haben wir ein ziemlich großes Problem.“
    „Ich brauche mehr Wächter, das ist der Grund, warum ich deiner Nichte und ihrem Magier so einfach und bedingungslos geholfen habe.“ Als er sah, wie die Gedanken in ihrem Kopf hin und her rasten, sagte er beschwichtigend: „Sie werden in der ersten Zeit nur einfache Aufgaben bekommen. Ich habe nicht vor, sie in Gefahr zu bringen. Doch eure Töchter sind mächtige Hexen. Ihr seid eine der mächtigsten Familien in der
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