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Zauber einer Karibiknacht

Zauber einer Karibiknacht

Titel: Zauber einer Karibiknacht
Autoren: M Child
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zugute, weil seine Kontrahenten dazu neigten, seine Härte zu unterschätzen. Aber was Frauen anging – keiner, die ihn kannte, käme es wohl in den Sinn, ihn als nett zu bezeichnen. Um Himmels willen!
    Nett war … na ja, eben nett. Und er war nicht nett. Nicht in seinem Innersten. Das merkten die meisten sehr schnell, wenn sie ihn näher kennenlernten.
    Sie zuckte die Schultern. „Wir brauchen uns hier nicht über Bezeichnungen wie nett oder freundlich zu streiten. Auf jeden Fall sahen Sie wie jemand aus, mit dem ich über all dies reden könnte.“
    „Aber Ihnen ist schon klar, dass Sie mit Ihrem schönen Plan Ihren Großvater hintergehen?“
    „Ach, hintergehen würde ich das nicht nennen. Schließlich würden wir ja wirklich heiraten.“
    Er unterdrückte ein Lächeln. Irgendwie war es ihm sympathisch, mit welcher Energie sie Ihren Plan verfolgte. Und wenn er die Angelegenheit aus ihrer Sicht betrachtete, konnte er sogar nachvollziehen, dass sie in ihm den perfekten Ehemann auf Zeit sah. Die Frage war nur, ob ihm das auch gefiel.
    In diesem Moment kam das Essen. Sie konzentrierten sich auf die Speisen und sprachen nicht viel. Sean empfand es als außerordentlich wohltuend, dass Melinda im Gegensatz zu vielen anderen Frauen die Stille nicht durch pausenloses Geplapper zu füllen versuchte. Auch ohne Worte herrschte zwischen ihnen eine gewisse Eintracht – als ob sie bereits ein Team wären.
    Der Gedanke behagte ihm nicht. Schließlich hatte er sich immer noch nicht entschlossen mitzumachen.
    „Sie haben also Ihr ganzes Leben hier auf der Insel verbracht?“, fragte er.
    „Ja, seit ich fünf war. Es ist wunderschön hier. Die Inselhauptstadt – die einzige Stadt auf der Insel – ist klein, aber das Hotel ist meist voll belegt. Wir haben eine sehr hochklassige Kundschaft hier, schwerreiche Leute, die auf ihr Privatleben Wert legen. Sie geben in der Stadt viel Geld aus, sodass die Läden während der Saison so viel einnehmen, dass sie die Zeit ohne die Touristen gut überbrücken können.“
    „Das weiß ich.“ Er lächelte sie an. „Auch die Kings können ganz gut Recherchen anstellen.“
    „Dann wissen Sie ja auch, dass Tesoro wirklich der ideale Standort für Ihr geplantes Hotelressort ist“, sagte sie und legte Messer und Gabel beiseite.
    „Allerdings.“ Tesoro war wirklich ideal, wie geschaffen für Ricos Pläne. Im Gegensatz zu seinem hochmodernen Hotel in Mexiko wollte er hier einen Ferientraum im inseltypischen Stil errichten.
    Und King Construction stand für den Bau bereits in den Startlöchern. Die Baupläne waren fertig. Zur Not konnte man mit dem geplanten Projekt auch auf einen anderen Standort ausweichen, aber die Kings waren nun einmal auf die Insel Tesoro fixiert. Jetzt mussten sie sich nur noch mit Walter Stanford einigen.
    „Ihr Vorhaben wäre auch für Tesoro eine gute Sache“, fuhr Melinda fort. „Es gibt auf der Insel eine kleine Baufirma, die mein Großvater vor zwanzig Jahren gegründet hat. Mit der könnte Ihre Firma zusammenarbeiten.“
    „Ja, sicher.“ Natürlich wusste er auch das schon. Zwar hätten die Kings das Projekt ohne das ansässige Unternehmen durchziehen können, aber so würden sie gleichzeitig die einheimische Bevölkerung auf ihre Seite ziehen.
    Alles würde wunderbar laufen – wenn er bereit wäre, dafür zu heiraten.
    Im romantischen Kerzenlicht sah Melinda wie ein Engel aus einer anderen Welt aus. Sean war schon erregt, wenn er sie nur ansah.
    „He, hören Sie mir überhaupt zu?“
    „Doch, doch, sicher. Ich war nur etwas in Gedanken.“
    „Wie gesagt, wir hätten alle etwas von meinem Plan, Sean. Sie bekommen das Land, die Insel erhält eine neue Attraktion, von der auch die einheimische Bevölkerung profitiert …“
    „… und Sie bekommen Ihren Treuhandfonds.“
    „Ja, das auch.“ Sie leerte ihr Weinglas. „Also, was sagen Sie? Sind wir im Geschäft? Wollen Sie mich heiraten?“
    Sekundenlang rieselte es ihm kalt den Rücken herunter. Eigentlich hatte er sich ja geschworen, nie wieder zu heiraten. Aber die Situation war in diesem Fall eine andere.
    Bei seiner ersten Heirat war er in mehrfacher Hinsicht hereingelegt worden. Diesmal aber würde er profitieren. Er würde den Ton angeben, würde entscheiden können, wann es zu Ende war.
    Und diesmal wäre auch sein Herz nicht beteiligt.
    Schließlich nickte er und streckte die Hand aus. „In Ordnung, wir sind im Geschäft.“
    Als er sah, wie sie vor Glück strahlte, ging ihm das Herz
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