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Zauber einer Karibiknacht

Zauber einer Karibiknacht

Titel: Zauber einer Karibiknacht
Autoren: M Child
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nicht selbst die Initiative ergriffen und die Abmachung mit ihm getroffen hätte, wäre sie jetzt ein Opferlamm in einem mehr als zweifelhaften Geschäft.
    Gut für die Insel, wiederholte er im Geiste. Eine Ungeheuerlichkeit, wirklich!
    Vergeblich versuchte Sean in den Augen des alten Herrn zu lesen. Er fand nichts. Stanford musste früher ein exzellenter Pokerspieler gewesen sein!
    „Nun, Mr King?“ Walter Stanford legte die Hände auf den Schreibtisch. „Was sagen Sie dazu?“
    Dazu hätte ich einiges zu sagen, du verschrobener alter Kauz, dachte Sean. Zum Beispiel, dass deine Enkelin für so ein Geschacher viel zu schade ist. Ein viel zu wertvoller Mensch, das weiß ich genau. Eigentlich sollte ich dir sagen, wo du dir deine blöde Insel hinstecken kannst.
    Er hätte ihm auch etwas anderes sagen können. Dass seine Enkelin ihn verzaubert hatte, dass er ständig an sie denken musste, an ihr schönes, ebenmäßiges Gesicht, an die Berührung ihrer Hand.
    Aber nichts von alldem sprach er aus.
    Stattdessen sagte er nur ein Wort: „Einverstanden.“
    Überrascht sah der alte Mann ihn an.
    „Einverstanden? Das war’s schon?“ Erstaunt lehnte Walter sich in seinem Schreibtischsessel zurück. „Darf ich fragen, warum Sie so schnell zustimmen?“
    Sean lächelte ihn an. „Wollen Sie es sich lieber noch anders überlegen?“
    „Um Himmels willen, nein.“ Walter kratzte sich am Kinn. „Ich hatte nur gedacht, es würde etwas länger dauern, Sie zu überzeugen.“
    „Melinda ist eine wunderschöne Frau.“
    „Ja, allerdings, aber sie hat noch viel mehr zu bieten als ihre Schönheit“, stellte ihr Großvater fest.
    „Davon bin ich überzeugt. Wenn wir verheiratet sind, haben wir alle Zeit der Welt, alles über uns herauszufinden.“
    „Hmm …“
    „Sie haben sicherlich Nachforschungen über mich angestellt“, sagte Sean. Wenn Melinda das schon getan hatte, dann ihr Großvater sicher erst recht.
    „Selbstverständlich.“
    Sean nickte. „Na schön, dann ist ja alles klar. Sie haben mir ein Angebot unterbreitet, und ich habe es angenommen. Schluss, aus, fertig.“
    Walter sah ihn an, als rechnete er damit, dass Sean einen Rückzieher machen würde. Sean verkniff sich ein Lächeln. Der Mann hatte seine Enkelin einem Fremden geradezu aufgedrängt, und jetzt, da der Fremde akzeptiert hatte, überfielen ihn plötzlich Zweifel? Ja, du alter Kauz, zu spät. Das Geschäft war abgeschlossen, und schon bald würden die Kings mit den Bauarbeiten beginnen.
    Sean erhob sich und streckte Stanford die Hand entgegen. „Ich muss meiner Braut die gute Neuigkeit mitteilen. Anschließend rufe ich gleich meine Brüder an und sage ihnen, dass wir mit dem Hotelbau loslegen können.“
    Auch Walter stand auf, ergriff Seans Hand und schüttelte sie. Als er wieder losließ, sagte er: „Sie dürfen mit den Bauarbeiten am Tag nach der Hochzeit anfangen.“
    Sean zog eine Augenbraue hoch. „Trauen Sie mir etwa nicht?“
    „Wenn ich Ihnen nicht trauen würde, würde ich Ihnen bestimmt nicht meine Enkeltochter zur Frau geben. Sagen wir, ich gehe einfach gerne auf Nummer sicher.“
    „Na schön“, erwiderte Sean. „Ich sehe zu, dass unsere Rechtsanwälte Ihnen noch heute Nachmittag alle Unterlagen zufaxen.“
    „Und mein Anwalt bereitet den Vertrag vor, den Sie dann bitte unterschreiben.“
    Einen Augenblick lang sahen sich die Männer schweigend an. Beide dachten an die Frau, um die sich alles drehte. Sean fühlte sich ein wenig schuldig, Walter Stanford hereinzulegen. Aber schließlich war es Melindas Idee gewesen …
    „Ich werde dann mal zu Melinda gehen und ihr alles berichten“, sagte er.
    „Tun Sie das. Wollen wir uns heute Abend zum Essen treffen, um über Ihre Zukunftspläne zu reden? Sagen wir um sieben, hier in meiner Suite?“
    „Einverstanden, bis dann. Ich nehme an, die Hochzeit wollen Sie planen?“
    Walter nickte. „Ende der Woche sind Sie ein verheirateter Mann.“
    Ende der Woche.
    Das hörte sich verflixt endgültig an. Aber Sean hatte seine Entscheidung getroffen, und er würde dabei bleiben.
    „Melinda ist eine starke Frau mit einem Herzen aus Gold. Vergessen Sie das nicht.“
    „Ganz bestimmt nicht.“ Sean verließ das Zimmer und machte sich auf die Suche nach seiner Braut.
    Am nächsten Morgen fühlte Sean sich hundeelend.
    Während er wartete, dass auf dem Computerbildschirm Rafes Gesicht auftauchte, fasste er sich an den schmerzenden Kopf. Der alte Stanford hatte ihn gestern Abend doch tatsächlich
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