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Zauber der Sonneninsel

Zauber der Sonneninsel

Titel: Zauber der Sonneninsel
Autoren: Carole Mortimer
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ermöglichten ihm, seinen Beruf als Mathematiklehrer aufzugeben und mit seiner Familie nach Mallorca zu ziehen.
    Seitdem wohnten sie in dieser hübschen Villa in einem Vorort von Palma. Die Familie war nicht reich, aber Tom Castles anhaltender Erfolg als Autor amüsanter Romane brachte genug Geld ein, um ihnen ein sorgloses Leben zu ermöglichen.
    “Wenn er so reich ist, dass er sich eine teure Yacht leisten kann, und der Himmel weiß, was sonst noch”, überlegte Petra laut, “warum ist er so darauf aus, seine Pläne für Sa Virgen zu verwirklichen? Wahrscheinlich kann er nicht genug kriegen.”
    James lachte auf. “Eine oder zwei Millionen kommen immer ganz gelegen, oder meinst du nicht?”
    “Wenn Sa Virgen mir gehören würde, würde ich niemals etwas tun, was der Insel schaden könnte”, erklärte Petra. “Auch nicht, wenn ich arm wie eine Kirchenmaus wäre.”
    “Es ist wirklich komisch”, sagte James. “Unser Name ist Castle – Schloss, und ‘torres’ bedeutet ‘Turm’. Das klingt wie eine mittelalterliche Schlacht. Petra, verlieb dich nicht in ihn! Die Vorzeichen sind nicht besonders gut.”
    “Ich habe nicht die Absicht”, meinte Petra energisch.
    “Und warum redest du seit vierundzwanzig Stunden nur über ihn?”
    “Er ist mein Feind. Einer, der die Umwelt verschandelt.”
    “Hm. Ich glaube eher, dass du für diese dunklen, gefährlichen Typen ziemlich anfällig bist.”
    Seine Worte irritierten sie, obwohl sie wusste, dass er sie nur auf den Arm nehmen wollte. Doch dann stimmte sie in das Lachen der anderen ein.
    Am Montagmorgen saß Petra wieder in ihrem Büro. Ihre Gedanken waren noch bei diesem wunderbaren Wochenende auf dem Meer.
    Seit achtzehn Monaten arbeitete sie für Gomila & Rodriguez, und sie liebte ihre Arbeit. Vorher war sie zweieinhalb Jahre bei einer großen Grundstücksfirma beschäftigt gewesen. Dort hatte sie schließlich gekündigt, weil sie nicht an der rücksichtslosen Ausbeutung Mallorcas beteiligt sein wollte. Die Tatsache, dass immer größere Teile der wunderbaren, ursprünglichen Küste durch Hotels und Apartmentblocks verschandelt wurden, hatte ihr Umweltbewusstsein geweckt.
    Ihre Arbeit wurde ihr von Tag zu Tag verhasster, und als sie die Anzeige von Gomila & Rodriguez in der Zeitung las, hatte sie die Gelegenheit ergriffen und es nie bereut.
    Gomila & Rodriguez war eine der angesehensten Anwaltskanzleien in Palma. Petra musste härter arbeiten als jemals zuvor, aber sie konnte dort auch ihre Neigungen und Talente entwickeln.
    Ihre größte Begabung waren Sprachen. Helen und sie hatten eine ausgezeichnete Schule auf der Insel besucht, wo Französisch und Spanisch unterrichtet wurde. Den katalanischen Dialekt, der auf Mallorca gesprochen wurde, hatte sie sich selbst angeeignet. Während ihrer Zeit in der Grundstücksfirma waren noch Deutsch und Schwedisch hinzugekommen.
    Sie konnte ohne Schwierigkeiten von einer Sprache in die andere wechseln und machte sich bei Gomila & Rodriguez schnell unentbehrlich. Die aus vielen Nationalitäten bestehende Bevölkerung Mallorcas brachte eine Fülle von Schwierigkeiten mit sich. Eigentlich wollte Petra in Abendkursen ihr Italienisch verbessern, doch ihr ausgefüllter Terminplan ließ ihr kaum noch Zeit für neue Aktivitäten.
    Regelmäßig jeden Mittwoch ging sie zu den Versammlungen ihrer Umweltgruppe. Dort trafen sich Einheimische und Ausländer, die sich für den Schutz der Natur engagierten.
    Als Petra am Mittwochabend durch den Versammlungsraum auf eine Gruppe von Freunden zuging, folgten ihr neugierige Blicke.
    Gabriel Sanchez, der auf seinem üblichen Platz unter einem großen Ölgemälde saß, klärte sie schließlich auf.
    “Sei gegrüßt, heilige Georgina! Hast du wieder ein paar Drachen zur Strecke gebracht? Wie ich hörte, sollst du die Ehre von San Virgen ohne Rücksicht auf Verluste verteidigt haben!”
    Auf Mallorca verbreiteten sich Neuigkeiten in Windeseile, deshalb war Petra eher amüsiert als erstaunt über seine Worte. “Wer hat dir denn das erzählt?”
    “Oh, alle reden davon, dass du Tomás Torres auf seiner eigenen Insel eine Ohrfeige verpasst hast.”
    “Unsinn! Ich habe ihn überhaupt nicht angerührt!”
    “Außerdem sollst du ihm deutlich zu verstehen gegeben haben, was du von ihm und seinem Feriendorf hältst!”
    “Das stimmt allerdings”, gab sie lächelnd zu.
    “Nun komm schon”, drängte eines der Mädchen, “sag uns, was passiert ist!”
    Petra berichtete kurz von ihrer Begegnung
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