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Zauber der Schlange

Zauber der Schlange

Titel: Zauber der Schlange
Autoren: David Eddings
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Frau. »Wenn die Zeit gekommen ist, wird der Rivanische König aufstehen und sein Recht fordern, wie es die alte Prophezeiung voraussagt. Mehr kann jetzt nicht gesagt werden.«
    Brand war zufrieden und befahl seinen Armeen, das Schlachtfeld von den Überresten der Angarakaner zu säubern. Als dies geschehen war, sammelten sich die Könige des Westens vor der Stadt Vo Mimbre und hielten Rat. Viele Stimmen erhoben sich zum Lobe Brands.
    Schon bald begannen einige zu fordern, daß Brand hinfort zum Herrscher des ganzen Westens ausgerufen werden sollte. Einzig Mergon, der Botschafter des Kaiserreiches Tolnedra, protestierte im Namen seines Kaisers, Ran Borune IV.
    Brand schlug diese Ehre aus, und der Vorschlag wurde fallengelassen, so daß wieder Frieden herrschte unter denjenigen, die im Rat versammelt waren. Aber als Gegenleistung für den Frieden wurde eine Forderung an Tolnedra gestellt.
    Zuerst sprach der Gorim der Ulgoner mit lauter Stimme: »In Erfüllung der Prophezeiung muß eine tolnedrische Prinzessin dem Rivanischen König, der kommen wird, um die Welt zu retten, als Gattin versprochen werden. Das fordern die Götter von uns.«
    Wieder protestierte Mergon. »Die Halle des Rivanischen Königs ist leer und verlassen. Kein König sitzt auf dem Thron von Riva. Wie kann eine Prinzessin des Kaiserreichs von Tolnedra ein Phantom heiraten?«
    Dann erwiderte die Frau, die Polgara hieß: »Der Rivanische König wird zurückkehren und seinen Thron besteigen und seine Braut fordern. Deshalb soll vom heutigen Tage an jede Prinzessin von Tolnedra an ihrem sechzehnten Geburtstag in der Halle des Rivanischen Königs erscheinen. Sie soll ihr Hochzeitskleid tragen und dort drei Tage auf die Ankunft des Königs warten. Wenn er nicht kommt, sie zu fordern, ist sie frei, um zu ihrem Vater zurückzukehren, was er auch für sie entscheiden mag.«
    Mergon rief aus: »Ganz Tolnedra wird sich gegen diese Demütigung erheben. Nein! Das darf nicht sein!«
    Wieder sprach der weise Gorim der Ulgos. »Sage deinem Kaiser, daß es der Wille der Götter ist. Sage ihm auch, an dem Tag, an dem Tolnedra dies nicht erfüllt, wird sich der Westen gegen ihn erheben und die Söhne Nedras in alle Winde zerstreuen und die Macht des Reiches niederreißen, bis das Kaiserreich Tolnedra nicht mehr ist.«
    Und daraufhin, als er die Macht der Armeen vor sich sah, gab der Botschafter nach. Dann stimmten alle zu und waren von nun an daran gebunden.
    Als dies geschehen war, kamen die Edlen des kriegsgeschüttelten Arendien zu Brand und sagten: »Der König der Mimbrer ist tot und auch der Herzog der Asturier. Wer soll uns jetzt regieren? Seit zweitausend Jahren hat der Krieg zwischen Mimbre und Asturien Arendien gespalten. Wie können wir wieder ein Volk werden?«
    Brand dachte nach. »Wer ist der Erbe des Mimbrer Throns?«
    Brand sagte: »Führt sie zu mir.« Und als sie vor ihm standen, sagte Brand: »Das Blutvergießen zwischen Mimbre und Asturien muß ein Ende haben. Deshalb ist es mein Wille, daß ihr einander heiratet und die beiden Häuser, die so lange gegeneinander Krieg geführt haben, auf diese Weise miteinander verbindet.«
    Die beiden wehrten sich gegen das Urteil, denn sie waren voll überlieferter Feindschaft und Stolz auf ihre eigene Abstammung. Aber Belgarath nahm Korodullin beiseite und sprach vertraulich mit ihm. Und Polgara ging mit Mayaserana außer Hörweite und unterhielt sich lange mit ihr. Niemand erfuhr damals oder später, was man den beiden jungen Leuten gesagt hatte. Aber als sie zu Brand, der auf sie wartete, zurückkehrten, waren Mayaserana und Korodullin einverstanden, einander zu heiraten. Das war das Ende der Ratsversammlung, die nach der Schlacht von Vo Mimbre abgehalten wurde.
    Bevor Brand wieder nach Norden aufbrach, sprach er zum letztenmal zu allen Königen und Edlen.
    Er wandte sich ab und ritt mit dem grauhaarigen Mann, der Belgarath war, und der königlichen Frau, die Polgara war, an seiner Seite nach Norden. In Camaar in Sendarien bestiegen sie ein Schiff und segelten nach Riva. Und Brand kehrte nicht wieder in die Königreiche des Westens zurück.
    Aber über seine Gefährten werden viele Sagen erzählt. Und was von diesen Sagen wahr ist und was erfunden, wissen nur Wenige.

Teil Eins

Arendien



1
    V o Wacune gab es nicht mehr. Zweitausendvierhundert Jahre waren vergangen, seit die Stadt der Wacite-Arendier verwüstet worden war und die dunklen, endlosen Wälder Nordarendiens sich der Ruinen bemächtigt hatten.
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