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Zauber der Hoffnung

Zauber der Hoffnung

Titel: Zauber der Hoffnung
Autoren: Raeanne Thayne
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höflich zu sein, vor allem nicht zu diesem missmutigen Mistkerl, dem die halbe Stadt gehörte, die Hotelanlage eingeschlossen. Er sollte einfach weiterlaufen, vielleicht einmal über das Grundstück spazieren, um sicherzugehen, dass Henry Langes Sicherheitssystem auch ordentlich funktionierte.
    „Ziemlich großer Erfolg.“
    Riley seufzte. Er konnte nicht einfach grob zu diesem Mann sein, sosehr er es sich auch wünschte. „Es überrascht mich, Sie hier zu sehen.“
    „Wieso?“, erwiderte Harry brummend. „Nur weil ich denke, dass die meisten Leute in der Stadt Spatzenhirne haben?“
    Riley konnte nicht anders, er musste grinsen. Lag es an seinem maßlosen Reichtum, dass Harry Lange so ein Miesepeter war? Oder hatte er sich auch schon so aufgeführt, lange bevor seine Grundstücksverkäufe ihm ein Vermögen eingebracht hatten?
    „Ja, so was in der Art. Ich hatte nicht das Gefühl, dass Sie sich gern mit den Leuten von Hope’s Crossing abgeben.“
    Harry zog an seiner Zigarre. „Scheint mir eine gute Sache zu sein, eine Gedenkfeier für dieses tote Mädchen. Ich wollte bei der Versteigerung des Sarah-Colville-Bildes mitbieten. Ich habe bereits einige Gemälde von ihr und würde gern ein paar weitere zu meiner Sammlung hinzufügen. Doch aus irgendeinem Grund weigert sie sich, mir noch eines zu verkaufen, zumindest direkt. Ich schätze, das hier ist eine gute Gelegenheit, ein Bild billig zu erstehen. Die Leute hier haben keine Ahnung, was gut ist, außerdem besitze ich offensichtlich mehr Geld als sonst jemand in der Stadt. Ich rechne also mit einem Schnäppchen.“
    Eine Benefizveranstaltung zu missbrauchen, um ein Schnäppchen zu machen, war wirklich typisch für Harry Lange. Dieser Mann hatte Unausstehlichkeit zu einer Kunstform erhoben. Auf einmal fiel ihm wieder ein, wie Claire ihm erzählt hatte, dass zwischen Mary Ella und Harry irgendeine Fehde herrschte. Riley konnte sich gut vorstellen, dass Lange extrem nachtragend sein konnte, egal, worum es ging. Allerdings traute er seiner Mutter so etwas nach wie vor nicht zu.
    „Das tote Mädchen war die Tochter einer Ihrer Schwestern, oder?“
    „Ja. Mauras Jüngste.“
    „Maura. Das ist die, die den Musiker geheiratet hat, richtig?“ In Harrys Stimme lag mehr als die übliche Neugier, wobei Riley sich nicht vorstellen konnte, warum er sich so für seine Familie interessierte.
    „Ja. Laylas Vater ist Chris Parker. Der Rockstar.“
    Maura hatte, was Männer betraf, nie besonders viel Glück gehabt.Sie war auch nur eine weitere McKnight, die das mit den Beziehungen nicht richtig hinkriegte. Als sie mit Sage schwanger wurde, war sie gerade mal siebzehn gewesen und hatte die Identität des Vaters nie verraten. Wer immer dieser Dreckskerl gewesen war, er hatte jedenfalls nicht versucht, für sein Kind aufzukommen – noch ein Grund, warum Riley so wild entschlossen gewesen war, Lisa Redmond zu heiraten. Er hatte doch mit eigenen Augen gesehen, wie schwer Maura und Sage damals zu kämpfen hatten. Auf keinen Fall wollte er einem Kind so etwas antun.
    Chris Parker lernte sie dann kennen, als Sage drei oder vier Jahre alt war. Zu dieser Zeit trat Parker mit seiner Rockband an den Wochenenden in Bars und Casinos auf. Die beiden heirateten, blieben aber nur ein paar Jahre zusammen. Layla kam zur Welt, lange bevor Chris auf einmal zu den ganz Großen zählte. Obwohl Maura nie darüber gesprochen hatte, zumindest nicht mit ihm, hatte Riley den Eindruck, dass der Typ sich auf dem Weg nach oben nicht mit einer Familie hatte belasten wollen.
    „Ihre Schwester habe ich heute Abend aber nicht gesehen.“
    „Sie ist nicht gekommen.“ Maura war noch längst nicht stark genug dafür. Noch immer verloren in ihrem Schmerz, ließ sie niemanden an sich heran.
    Harry paffte weiter seine Zigarre. „Ich hätte gedacht, dass sie zumindest kurz auftaucht, um sich zu bedanken. Die Leute hier haben sich eine Menge Arbeit aufgehalst im Gedenken an ihre Tochter.“
    Es gab nicht sonderlich viele Menschen, die Riley nicht leiden konnte, doch jetzt hätte er Harry Lange am liebsten seine Zigarre in den Hals gestopft. „Sie macht eine schwere Zeit durch“, entgegnete er so ruhig wie möglich. „Jeder trauert auf seine eigene Weise.“
    „Wissen Sie noch, dass ich da war?“, fragte Harry nach einem Moment. „Bei dem Unfall? Es gab nichts, was man für das Mädchen noch hätte tun können. Sie war schon tot, ehe ich überhaupt dort ankam. Ich schätze, es ist eine gewisse
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