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Zauber der Highlands - Killion, K: Zauber der Highlands - Highland Dragon

Zauber der Highlands - Killion, K: Zauber der Highlands - Highland Dragon

Titel: Zauber der Highlands - Killion, K: Zauber der Highlands - Highland Dragon
Autoren: Kimberly Killion
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solches Schicksal widerfuhr. Calin wusste, dass Kendrick eigentlich sein Feind sein sollte, aber sie beide wollten dasselbe - eine Allianz ihrer Clans.
    Seit fünf Stunden verharrte Calin nun schon eingezwängt in der schmalen Nische, während Lena in den Wehen lag. Sein Po tat ihm weh, und die Zehen in den dünnen Lederschuhen waren schon vor einiger Zeit taub geworden. Bis in sein Versteck war der dumpfe Modergeruch der verschimmelten Bodenbinsen zu riechen. Ein Gebet drang an sein Ohr.
    »Fàilte dhut a Mhoire, tha thu lan de na gràsan ...« Auf Gälisch betete Father Harrald zur Muttergottes, während er auf einer Seite des Zimmers hin und her ging. Die Perlen seines Rosenkranzes klirrten bei jedem Schritt leise. Der junge Geistliche war gerufen worden, um entweder die Taufe vorzunehmen oder dem Kind, sollte es nicht überleben, die Letzte Ölung zu geben - wie es bei den drei Säuglingen gewesen war, die Lena ihrem Mann bisher geboren hatte.
    Lena presste wieder, und auch Calin hielt die Luft an.
    Er atmete erst wieder aus, als sie ausatmete. Ihr ganzer Körper zuckte, seiner zitterte. Das schwarze Haar klebte ihr in nassen Strähnen an Gesicht und Hals. Sie hatte sich auf die Ellbogen gestützt und den Kopf in den Nacken zurückfallen lassen. Sie öffnete den Mund und schrie vor Schmerz.
    Einer der Männer fing das Baby auf, als es aus Lena herausglitt. Calin hielt den Atem an.
    »Ein Mädchen, Laird Kinnon!«, verkündete der alte Mann grimmig, während er das Neugeborene an den Knöcheln hochhielt und ihm auf den Rücken schlug. Dann legte er das Kind auf Lenas zitternden Bauch.
    Lena zog das schreiende Kind an ihre Brust und streichelte es. Erleichterung war auf ihrem Gesicht zu sehen, und Tränen liefen ihr über die Wangen, als sie Da anlächelte. Jetzt würde alles gut werden.
    »Verschließt die Halle und bringt mir das andere Kind!« Die Nabelschnur verband seine neugeborene Tochter noch mit seiner Frau, als Laird Kinnon seinem Seneschall diesen Befehl gab. Seine dunklen Augen sprühten vor Verachtung, als er Da anfunkelte. »Du wirst niemals wieder Anspruch auf mein Land erheben, MacLeod, noch wirst du jemals wieder meine Frau anrühren!«
    »Ich habe dein Land nie gewollt.« Da trat näher zu Lena.
    »Aber du leugnest nicht, meine Frau berührt zu haben?«
    Da sah Lena an.
    Ein Dutzend breitschultriger Männer tauchte aus den dunklen Winkeln Brycen Castles auf. Ihre Waffen funkelten im goldenen Licht der Wandfackeln. Eine grobschlächtige Amme betrat, geführt von einem weiteren Krieger, das Zimmer. In ihren eingesunkenen großen Augen spiegelte sich Angst wider. Sie trug ein Baby in den Armen, das in ein Wolltuch eingewickelt war und seine Fäuste in die Luft streckte. Mit zitternden Händen legte die Amme das Kind Laird Kinnon in den Arm.
    Verwirrt beobachtete Calin, was dort vor sich ging. Laird Kinnon hatte zugestimmt, seinen Clan mit dem der MacLeods zu einer Allianz zu einen, wenn Lena eine Tochter zur Welt brachte.
    Laird Kinnon wandte sich an seine Kriegsmannen. »Schickt ihre elenden Seelen zum Teufel! Alle!« In seiner Stimme lag kein Erbarmen. Kein Mitleid. Keine Regung außer Verachtung.
    Er ging zur Tür und trat hinaus auf das Bollwerk. »Ich habe einen Sohn!«, rief er.
    Die Bewohner von Dalkirth jubelten ihre Begeisterung heraus, während die Worte in Calins Ohren nachhallten.
    Nein! Das ist eine Lüge! Er riss vor Entsetzen den Mund auf, als die Krieger aus dem Schatten hervortraten und seinen Vater und dessen Männer angriffen. Der treue Seneschall der MacLeods griff nach einer brennenden Fackel, um den Angriff abzuwehren, doch seine Bemühungen waren zwecklos. Mit einem Streich seiner Hellebarde schlug ihm der Krieger der Kinnons den Kopf ab. Ein anderer schlitzte einem MacLeod den Leib vom Hals bis zum Nabel auf. Fäuste krallten sich in den Plaid des Feindes, als er vor ihm zusammenbrach.
    Calins Herz verkrampfte sich. Er presste die Hände flach gegen die Holzwand. O ihr Heiligen, helft ihnen!
    Doch die Heiligen konnten seinen Clanangehörigen ebenso wenig helfen wie das Holz, das sie als Schild und Schwert benutzten. Die Krieger der Kinnons bohrten ihre Waffen in die Leiber der MacLeods, vergossen Seen aus dunklem Blut über deren Plaids. Vor Calins Augen wurde der treueste Gefolgsmann seines Vaters niedergemetzelt. Calins Magen krampfte sich zusammen, und in seinem Mund sammelte sich der Speichel. Er wollte davonlaufen, damit seine Augen diesen Albtraum nicht sehen
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