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Zarin der Vampire: Blut der Sünde. Horror-Mystery-Thriller (German Edition)

Zarin der Vampire: Blut der Sünde. Horror-Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Zarin der Vampire: Blut der Sünde. Horror-Mystery-Thriller (German Edition)
Autoren: Tatana Fedorovna
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Weißgardisten endlich Jekaterinburg stürmen. Es wäre besser, dabei zu sterben, als weiter von diesen herzlosen Monstern der Revolution erniedrigt zu werden.
    Die Tür öffnete sich. Die beiden Ungarn im Raum hielten demonstrativ ihre Hände an die Pistolen und funkelten uns mit bösen Augen an. Unsere Blicke wandten sich ängstlich, leider auch mit etwas Hoffnung gemischt, den Eintretenden zu.
    Im Türrahmen erschien das Gesicht des verhassten Jakow Jurowski. Er erschien mir wie eine Ausgeburt der Hölle. Sein kalter, herzloser Blick richtete sich auf meine Mutter, die ehemalige Zarin von Russland. Demonstrativ holte er ein Schreiben aus seiner Jacke und grinste böswillig. Hinter ihm erschienen weitere Soldaten mit Gewehren, an denen auch Bajonette befestigt waren.
    Die Kühle des Raumes wich einer anderen Kälte. Dies war der Atem des Todes. Nur wer schon einmal in der Nähe eines Sterbenden war, kennt ihn. Mein Mark erschauerte.
    Voller Liebe versuchte ich nochmals jede meiner Schwestern, meinen wundervollen und kranken Bruder, meine geliebte Mama und meinen geliebten Vater mit einem zärtlichen Blick zu bedenken. Diese sahen angstvoll auf Jurowski.
    Durch die vielen Heilsbücher, die wir in den letzten Monaten gelesen hatten, sollten wir eigentlich besser auf diese Stunde vorbereitet sein. Die herzlose Wirklichkeit ist jedoch anders, immer schlimmer als erwartet und der eigene Geist schwächer und voller Angst.
    Darum erzitterte ich mit allen Muskeln. Es ist dieses unendlich schnelle Zittern. Ich sah, dass auch die Lippen meiner Geschwister bibberten. Mama beherrschte sich jedoch. Sie war stärker als wir.
    Jurowski verlas den Inhalt des Blattes. Ich verstand nur, dass dieses unser Todesurteil enthielt. Der Uraler Sowjet hatte es gestern beschlossen und übte Selbstjustiz. Es gab für uns keinen Prozess, keinen Anwalt, nur diesen heimtückischen Mordbefehl. War das die kommunistische Gerechtigkeit, die sie selbst für sich einforderten?
    Alles schien mir in diesem Moment entrückt und unwirklich. Es war so, als verließ das Bewusstsein schon in diesem Moment den Körper und war nur noch ein Zuschauer der Ereignisse.
    War alles ein böser Traum, aus dem ich vielleicht erwachte? Das konnte doch nicht die Realität sein! Es musste irgendetwas passieren, dass dieses Missverständnis beseitigte!
    Mama und ich bekreuzigten uns nochmals. Niemand will seinen eigenen Tod wahrhaben.
    Papa fragte der Realität entrückt: „Was?“
    Die Männer richteten nun die Gewehre auf unsere elfköpfige Gruppe. Sie schienen den Ablauf ihres Verbrechens genau besprochen zu haben, da auf jeden ein anderer Rotgardist seine Gewehrmündung richtete. Auf mich war die von Pawel Medwedew gerichtet.
    Die Möbel fehlten im Raum, weil sie unseren Tod bereits detailliert geplant hatten.
    Jurowski trat mit gezogenem Revolver auf Papa zu. Zwei Schüsse peitschten durch den Raum! Unsere Eltern fielen als Erste getroffen zu Boden. Ljoschka schaute entsetzt und zitternd auf sie.
    Ich biss nun mit aller Kraft zu! Länger durfte ich nicht warten. Die Glassplitter schnitten sich in Zunge und Zahnfleisch. Den Schmerz spürte ich nicht. Der Inhalt schmeckte bitter und faulig. Brennend ergoss sich die Flüssigkeit in meinen Magen und verströmte glühenden Schmerz.
    Nun schossen alle Soldaten. Die Kraft des bitteren Blutes krümmte mich jedoch in diesem Moment. Ich hörte ein Geschoss an mir vorbei zischen. Durch meine plötzliche Bewegung hatte es mich verfehlt. Eine weitere Kugel traf mich nun mit Wucht vor die Brust und schmetterte mich gegen die Wand.
    Überall peitschten die Schüsse. Federn flogen durch den Raum. Die Kammerdienerin versuchte voller Verzweiflung die Schüsse mit dem Kissen abzuwehren. Es war unermesslich laut im Raum. Pulverdampf trübte die Sicht.
    Ich war jedoch nicht tot. Wir hatten in unsere Mieder auf Mamas Anweisung schon in Tobolsk einigen Schmuck eingenäht. Dieser musste die Kugeln abgehalten haben.
    Auch die anderen Mädchen stöhnten. Ich blickte zu Papa. Schaute er tatsächlich zu mir? War das noch ein letztes Lächeln? Sein Körper zuckte unter weiteren Treffern. Auch ich verspürte einen großen Schmerz im Bein. Gleichzeitig brannte die fremde Flüssigkeit wie Feuer in meinem Magen. Das sündige alte Blut versengte mich.
    „ Bitte nicht!“, stöhnte meine neben mir liegende Schwester Maria.
    Auch sie lebte noch. Die Bolschewiken hatten wohl alle auf die Brust ihrer Opfer gezielt.
    Ljoschka, mein Bruder, der
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