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Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Zärtlichkeit, die du mir Schenkst

Titel: Zärtlichkeit, die du mir Schenkst
Autoren: Linda Lael Miller
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besonderen Überraschung, die von Becky und John arrangiert worden war. Sie hatten einen Fotografen bestellt, und er war den weiten Weg von Tucson gekommen, um Aufnahmen von dem Brautpaar und allen Gästen zu machen. Während sie feierten, ging er hinaus zu seinem Wagen, um seine Aufnahmen mittels irgendeines chemischen Zaubers in »Bilder zu verwandeln«, wie er geheimnisvoll angekündigt hatte.
    Kade, der sich besonders gerade hielt und sehr ernst war, ging zu Emmeline, die Freude am Kuchen und Punsch und den Erfrischungen hatte, während Rafe von all den Cowboys beglückwünscht wurde. »Darf ich die Braut küssen?«, fragte er ruhig.
    Sie lächelte. »Selbstverständlich.«
    Er küsste sie leicht auf die erwartete brüderliche Art und blickte dann zu Rafe. Holt schaute ernst zu, während der Bräutigam weitere Glückwünsche entgegennahm, doch er zwinkerte Emmeline zu, als sich ihre Blicke trafen. Sie lachte und errötete ein wenig.
    »Ich werde bald fortreiten«, erklärte Kade und gewann sofort ihre volle Aufmerksamkeit. »Kümmere dich um meinen Bruder, ja? Und auch um Pa, obwohl ich glaube, dass Concepcion ihre Sache ziemlich gut macht.«
    »Du willst fort?«, flüsterte Emmeline. »Warum?«
    Kade seufzte. »Es ist nicht so, dass ich wie Jeb einen Groll hege«, meinte er. »Ich werde nach ihm suchen.« Er blickte finster vor sich hin, ein McKettrick durch und durch. »Und wenn ich ihn finde, werde ich ihm als Erstes die Haut in Streifen schneiden.«
    Emmeline biss sich auf die Unterlippe. »Wir werden dich vermissen«, bekannte sie in aller Aufrichtigkeit, doch sie wusste, dass Kade das Richtige tat. Angus zeigte seine nervliche Anspannung, und die anderen waren ebenfalls beunruhigt. Was Jeb betraf, war irgendetwas nicht in Ordnung. »Hast du eine Ahnung, wo du mit der Suche anfängst?«
    »Ich dachte mir, ich überprüfe als Erstes die Gerüchte über ihn und die Witwe«, antwortete Kade. »Wenn das zu nichts führt, werde ich wohl nach San Francisco reisen. Es würde zu meinem kleinen Bruder passen, dort hinzureiten und sich nach China einschiffen zu lassen oder sonst irgendwas Blödes zu tun.«
    »Würdest du ihm so weit folgen?«, fragte Emmeline mit großen Augen und einem leichten Erschauern. »Sogar bis nach China?«
    »Ja«, antwortete Kade, ohne zu zögern. »Er ist mein Bruder.« Er lächelte und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Ich habe Rafe bereits beglückwünscht, weil er der glücklichste Mann auf der Welt ist«, meinte er, »und so werde ich jetzt gehen.«
    Emmeline umarmte ihren Schwager. »Pass auf dich auf«, flüsterte sie. »Und bleib nicht zu lange fort, ganz gleich, was passiert. Damit Angus sich keine Sorgen um dich und Jeb machen muss.«
    Kade drückte ihre Hand, »Pa weiß, dass ich wegreite«, erklärte er. »Im Gegensatz zu Jeb werde ich Briefe schicken, wann immer ich die Gelegenheit dazu haben werde.«
    »Auf Wiedersehen«, sagte Emmeline.
    Er lächelte nur, diesmal traurig, und ging davon, verschwand durch die Diele ins Esszimmer. Die Küche und die Hintertür befanden sich dahinter.
    Rafe kam zu Emmeline und legte einen Arm um ihre Taille. »Wohin geht er?«
    Emmeline wagte fast nicht, eine Antwort zu geben, damit Rafe nicht auf den Gedanken kam, sich der Suche nach Jeb anzuschließen und Kade nachzureiten. Doch Rafe und sie hatten abgemacht, keine Geheimnisse mehr voreinander zu haben, und sie wollte ihr Wort halten. »Er will Jeb suchen und ihn heimbringen.«
    Rafe nickte nachdenklich und blickte in die Richtung, in die Kade verschwunden war. Holt, der in der Nähe stand und einen Becher mit Punsch in der Hand hielt, tat das Gleiche.
    »Ich hoffe, er findet ihn«, murmelte Rafe, »und zwar bald. Pa hat eine Stinkwut und macht sich große Sorgen.«
    Emmeline nickte. Rafe ergriff ihre Hand. »Komm mit, Mrs. McKettrick. Ich glaube, Concepcion ist im Begriff, unser Hochzeits-Abendessen im Esszimmer aufzutragen, und ich komme fast um vor Hunger.« Er wackelte mit den Augenbrauen und raunte ihr ins Ohr: »Ich werde meine Kräfte doch noch brauchen.« Dann zog er sie in den Mittelpunkt der Feier.
    Es war nach Einbruch der Dunkelheit, und die Sterne schienen fast zum Greifen nahe zu sein, als Emmeline mit Rafe in einen Ranchwagen stieg, den Bach durchquerte und zu ihrem neuen Haus fuhr, wo sie zum ersten Mal übernachten wollten.
    Vor der Tür zügelte Rafe das Gespann, hob Emmeline vom Wagensitz und trug sie über die Schwelle. Er stellte sie vor dem großen gemauerten Kamin ab,
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