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Zärtlichkeit des Lebens

Zärtlichkeit des Lebens

Titel: Zärtlichkeit des Lebens
Autoren: Nora Roberts
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auseinander.
    »Er hat tatsächlich einen gewissen Eindruck bei mir hinterlassen«, stimmte sie zu und schlang dann Benedict die Arme um den Hals. »Ich weiß nur noch nicht, welchen.«
    »Denk morgen darüber nach«, schlug er vor und legte ihr die Arme um die Taille. Dann ließ er die Hände zu ihren Brüsten wandern, die sich klein und fest in seine Handflächen schmiegten. Sarah hob den Kopf, bis sich ihre Lippen trafen.
    Dann seufzte sie wohlig auf, wie vertraut er doch mit ihrem Körper war. Er kannte die Stellen genau, an denen sie gerne berührt wurde. Sein Bart streifte über ihre Schulter, als er den Mund zu ihrem Hals niedersenkte. Ihre Brustwarzen wurden hart, und er ließ die Hand zu ihrem Oberschenkel wandern und berührte federleicht mit den Fingern das weiche krause Haar.
    Sarah stöhnte leise auf und biß ihn ins Ohrläppchen, als er sie mit den Fingern tiefer berührte.
    »Ich werde dich vermissen, Benedict«, murmelte sie. Dabei knöpfte sie seine Jeans auf und zog sie ihm über die Hüften; dann liebkoste sie ihn mit beiden Händen. Eine Welle des Bedauerns wogte über sie hinweg, sie vergrub das Gesicht an seiner Schulter, schloß die Augen, verdrängte alle Gedanken und ließ sich auf den Wonnen, die seine Hände und sein Mund ihr schenkten, dahintreiben. Seine Finger bewegten sich jetzt rasch, während er sie mit der anderen Hand näher an sich zog, als ihr Körper vor Lust erbebte.
    »Komm schon«, sagte er und kitzelte ihre Ohrmuschel mit der Zunge. »Ich zeige dir jetzt ein paar Sachen, die man in einem Schlafsack anstellen kann, obwohl sie nicht im Pfadfinderhandbuch stehen.«
    Die Nase des Flugzeugs senkte sich, und der Erdboden schien sich gekrümmt gen Himmel zu heben. Sarahs Magen hob sich mit, und sie setzte sich stöhnend die Sonnenbrille auf. Ihr dröhnte der Kopf. Zusätzlich zu dem Kater, den sie ergeben hinnahm, spürte sie eine bleiernde Müdigkeit, die von einer schlaflosen Nacht herrührte, was sie verabscheute. Den Kater hatte sie freiwillig verursacht, aber hinsichtlich der Schlaflosigkeit war ihr keine Wahl geblieben. Weder der Wein noch Benedicts Zärtlichkeiten hatten ihr zu Schlaf verholfen.
    Stundenlang hatte sie wach gelegen und dem Straßenlärm gelauscht, der acht Jahre lang Teil ihres Lebens gewesen war.
    Sie hatte sich gefragt, wie viele Tage und Nächte sie in dieser Wohnung verbracht hatte, ohne das unter ihrem Fenster brandende Leben bewußt wahrzunehmen. Sie hatte das beständige Treiben für ebenso selbstverständlich gehalten wie die zwei lieben Menschen in New Rochelle.
    Das Flugzeug berührte den Boden, rumpelte ein wenig und kam dann endgültig auf. Sie schwor sich, nie wieder etwas für selbstverständlich zu halten. Das Kunststück bestand darin, auf alles gefaßt zu sein. In Phoenix erwartete sie ein ganz neues Leben. Sie war dazu bereit. Als das Flugzeug zum Stehen kam, zog sie in Erwägung, sich ein Hotel zu suchen, drei Schmerztabletten zu schlucken und sich für die nächsten vierundzwanzig Stunden auszuklinken. Sie setzte sich einen smaragdgrünen Schlapphut auf und öffnete den Sicherheitsgurt.
    Byron sah ihr beim Aussteigen zu. Er wunderte sich, wie man einen derart lächerlichen Hut mit solcher Selbstsicherheit tragen konnte. Ihre knopflose Jacke, die sie über einer dezent elfenbeinfarbenen Bluse-Rockkombination trug, hatte denselben lebhaften Grünton. Keine der anderen Frauen, die aus dem Flugzeug stiegen, schauten auf so lässige Weise wie aus dem Ei gepellt aus.
    Byron hielt sich im Hintergrund; dank seiner Größe konnte er sie über die Menschenmenge hinweg im Auge behalten. Sie bewegte sich rasch und geschmeidig. Er machte sich ihr nicht durch Zeichen bemerkbar, sondern wartete, bis sie nahezu vor ihm stand, und berührte sie dann am Arm.
    Sie blieb stehen und schaute auf. »Mr. Lloyd, was für eine Überraschung.«
    »Ich bin gekommen, Sie abzuholen.«
    Sarah sah unter der Hutkrempe zu ihm auf. Ihre Lippen öffneten sich zu einem Lächeln. »Ich fühle mich geehrt; eigentlich habe ich einen Lakaien erwartet.« Dann nahm sie die Brille ab und musterte ihn eingehend.
    Byron las in ihren Augen Aufrichtigkeit, gute Laune und eine unerwartete Angst vor Verletzungen. Wie bei ihrer ersten Begegnung machte ihn diese Verletzlichkeit vorsichtig. Um ihre Lider lagen auch zart bläuliche Schatten, ein deutliches Zeichen einer schlaflosen Nacht. »Kein weiteres Handgepäck«, bemerkte er schließlich mit einem Blick auf ihre kleine
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