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Yvonne Lindsay

Yvonne Lindsay

Titel: Yvonne Lindsay
Autoren: in der alles begann Die Nacht
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Reisetasche versteckt. Zögernd zog sie ihn heraus, entnahm ihm ein Blatt Papier und überflog die Zeilen.
    Mit ihrer Unterschrift konnte sie ihre Blackstone-Aktien auf Matt übertragen, so einfach war das. Und damit hatte er die ihm noch fehlenden Anteile, die er brauchte, um Blackstone Diamonds zu übernehmen.
    Kurz kam ihr der Gedanke, ob er ihre Beziehung wohl in einem anderen Licht gesehen hätte, wenn er gewusst hätte, dass sie die Trumpfkarte in der Hand hielt, die er für seinen Sieg benötigte. Wahrscheinlich nicht. Seine Angst vor einer festen Bindung war einfach zu stark ausgeprägt.
    Bevor sie es sich noch anders überlegen konnte, griff sie nach einem Kugelschreiber und unterschrieb. Das war genau das, was er sich so sehr wünschte. Er wollte Blackstone Diamonds, nicht sie.
    Sie rief die Fluglinie an und ergatterte einen freien Platz in der Mittagsmaschine. Hastig packte sie ihre Sachen zusammen. Nur kurz zögerte sie, als sie die schwarze Reizwäsche in der Hand hielt, entschied sich dann aber sehr schnell und stopfte sie in den Papierkorb. Sie würde es sowieso nicht über sich bringen, die Dessous noch einmal zu tragen. Zu sehr waren sie mit Erinnerungen an Matt belastet, und es wurde Zeit, dass sie die Vergangenheit hinter sich ließ.
    Da hörte sie ein Klicken. Die Tür wurde geöffnet. Rachel drehte sich hastig um.
    Matt.
    „Was, zum Teufel, machst du da?“, fragte er, und seine Stimme hatte einen drohenden Unterton angenommen.
    Obgleich er in der letzten Nacht nicht viel Schlaf bekommen hatte, sah er überhaupt nicht übernächtigt aus. Im Gegenteil, er wirkte geradezu erholt. Die Schatten um seine Augen waren verschwunden, und die Falten zwischen den Augenbrauen wirkten weniger tief als vorher.
    „Ich packe. Ich habe noch einen früheren Flug nach Auckland buchen können. Tut mir leid, dass du nun mit Blake dasitzt, aber ich bin sicher, dass Kim dir hilft. Es sind ja nur ein paar Stunden, bis dein Flugzeug geht. Ich kann leider nicht länger bleiben.“
    „Ist das ein Trick? Hoffst du, dass ich dich jetzt bitte, doch noch zu bleiben? Wenn ja, hast du dich getäuscht. Ich habe gestern doch eindeutig klargemacht, dass es bei dieser einen Nacht bleiben wird.“
    Rachel schloss die Reisetasche, hob sie vom Bett und stellte sie auf den Boden. Erst dann sah sie Matt an. „Glaub mir, ich bin mir vollkommen bewusst, unter welchen Bedingungen unser … unser …“, sie fand kein passendes Wort und machte eine wegwerfende Handbewegung, „… Wasauch-immer stattgefunden hat. Du hast dich mehr als deutlich ausgedrückt. Aber wenn du glaubst, dass ich deshalb auch nur eine Sekunde lang bedauere, was gestern passiert ist, dann bist du total im Irrtum. Ich habe jede Sekunde genossen.“
    Sie nahm ihre Jacke aus dem Schrank und fuhr fort, ohne Matt anzusehen: „Und genau das ist der Unterschied zwischen dir und mir. Ich hätte gestern nicht mit dir schlafen können, in dieser Intensität, meine ich, wenn ich dich nicht so sehr lieben würde. Ich habe dich immer geliebt. Du denkst sicher, dass sei die typische Liebe eines Teenagers, der das erste Mal mit einem Mann zusammen war.“
    Sie richtete sich auf und sah ihn jetzt ernst an. „Aber bei mir war es immer anders. Solange ich denken kann, habe ich dich geliebt, und daran wird sich auch nie etwas ändern. Warum, glaubst du denn, bin ich so selten nach Neuseeland gekommen? Und warum habe ich es zeitlich immer so eingerichtet, dass du gerade nicht zu Hause warst, wenn ich meine Mutter besuchte?“
    Er runzelte die Stirn. „Und nun erwartest du, dass ich dir gegenüber genauso empfinde? Dass ich dich liebe für immer und ewig, nur weil wir tollen Sex hatten?“
    „Überhaupt nicht. Ich weiß, dass du keine Frau mehr lieben kannst. Es gibt für dich nur eins, was du mehr liebst als Blake, auch wenn ich momentan wirklich nicht weiß, wie deine Prioritäten aussehen.“ Sie griff nach dem Umschlag und drückte ihn Matt in die Hand. „Hier. Ich will die nicht mehr. Mach damit, was du willst. Ich hoffe nur, dass du danach noch in den Spiegel sehen kannst.“
    Schnell hob sie die Reisetasche hoch und ging zur Tür. Ein letztes Mal drehte sie sich um. „Du bist nicht mehr der Mann, in den ich mich mal verliebt habe. In dir steckt ein herzloses Monster, das kurz davor ist, seine eigene Familie zu zerstören. Denn wie auch immer du es drehst und wendest, Matt, die Blackstones sind deine Familie.“
    Wie erstarrt blieb Matt stehen. Er kochte regelrecht vor
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