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Yvonne Lindsay

Yvonne Lindsay

Titel: Yvonne Lindsay
Autoren: in der alles begann Die Nacht
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und berufliche Erfahrung aufwenden, um ihn einigermaßen ruhig zu halten. Schließlich hatte sie ihn in dem weichen Ledersitz der kleinen Düsenmaschine festgeschnallt, von wo aus er mit großen Augen zusah, wie die Maschine auf die Startbahn rollte. Sowie sie ihre Reiseflughöhe erreicht hatten, fielen dem Jungen jedoch die Augen zu, und Rachel sah mit Erleichterung, dass er in wenigen Sekunden eingeschlafen war. In der letzten Nacht hatte er vor Aufregung kaum geschlafen. Und da er alle paar Minuten vor Rachels Bett aufgetaucht war und sie gefragt hatte, ob es nicht bald losginge, hatte sie auch kaum Schlaf gefunden.
    „Du siehst müde aus“, meinte Matt, während er seinen Gurt löste und aufstand. „Willst du nicht auch versuchen, etwas zu schlafen?“
    „Ja, das ist vielleicht keine schlechte Idee. Bestimmt ist Blake voller Energie, wenn wir landen, und dann sollte ich einigermaßen fit sein.“ Sie betrachtete Matt lächelnd.
    Als er heute Morgen die Treppe zu einem eiligen Frühstück heruntergekommen war, hatte sie sich gewundert, dass er wie sonst an normalen Bürotagen einen Dreiteiler trug. Zwar sah er damit genauso attraktiv aus wie in legerer Kleidung, aber sie hatte angenommen, er würde sich zur Reise etwas lockerer kleiden. Schließlich war Tahiti ein tropisches Urlaubsparadies, und sie hatte gehofft, er würde dort etwas lockerer sein und nicht den Chef herauskehren. Für Blake war die Reise ganz sicher kein Vergnügen, wenn der Vater während der ganzen Zeit geschäftlich zu tun hatte.
    „Das glaube ich auch. Übrigens, Tahiti liegt zeitmäßig zweiundzwanzig Stunden hinter Neuseeland zurück. Wir werden also nach deren Zeit gestern um halb vier nachmittags dort landen.“
    „Gut.“ Rachel stellte ihre Uhr auf die neue Zeit ein. „Triffst du dich dann gleich mit dem Besitzer des Diamanten?“
    „Ja. Everard hat bereits gestern einen Termin mit ihm ausgemacht. Sowie wir in dem Hotel eingecheckt haben, setze ich mich mit dem Kontaktmann in Verbindung. Möglicherweise musst du mit Blake allein zu Abend essen. Ich bin dann sicher noch nicht zurück.“
    „Wirst du denn rechtzeitig wieder im Hotel sein, um ihn ins Bett zu bringen?“
    „Ich hoffe, ja. Er kann heute ein bisschen länger aufbleiben. Wahrscheinlich ist er sowieso ziemlich aufgedreht, wenn er jetzt gut schläft. Und dann kommt noch die Zeitverschiebung hinzu.“
    „Das ist er sicher“, sagte sie mit einem leichten Lächeln. „Und er ist bestimmt begeistert, wenn du heute Abend da bist, um ihn ins Bett zu bringen.“ Rachel beugte sich vor und strich dem Kleinen eine dunkle Locke aus der Stirn.
    Matt hatte diese Geste aufmerksam verfolgt und wandte sich jetzt etwas abrupt ab. „Ich habe zu tun. Wenn ihr irgendetwas braucht, sagt der Flugbegleiterin Bescheid.“
    Der kleine Jet war erstaunlich geräumig und stellte seinen Fluggästen sogar ein vollständig eingerichtetes Büro zur Verfügung. Mit einem Seufzer ließ Matt sich auf den Bürostuhl fallen und zog einen dicken Stapel Unterlagen aus der Aktentasche. Doch er konnte sich nicht recht auf die Arbeit konzentrieren. Immer wieder wandte er sich um und warf einen Blick auf Rachel.
    Sie hatte sich in ihrem Sitz weit zurückgelehnt, die Augen waren geschlossen. Unwillkürlich musste Matt daran denken, mit welch zärtlichem Ausdruck im Gesicht sie Blake das Haar aus dem Gesicht gestrichen hatte. Albernerweise empfand er beinahe so etwas wie Eifersucht auf den Sohn. Verärgert über sich selbst, schüttelte er leicht den Kopf. Warum hatte er die beiden auch mitgenommen! Was für eine Schnapsidee! Schon am folgenden Abend wäre er wieder zu Hause gewesen, sofern alles nach Plan lief. Aber der Gedanke, zusammen mit seinem Sohn ein wenig in der Sonne ausspannen zu können, hatte auch seinen Reiz. Zwar fiel es ihm schwer, es zuzugeben, aber Rachel hatte recht mit ihren Vorwürfen: Er verbrachte zu wenig Zeit mit seinem Sohn.
    Stirnrunzelnd beugte er sich jetzt über die Seiten, die er vor sich ausgebreitet hatte. Es waren die Entwürfe für seine neue Schmuckkollektion Matt Hammond Antik-Design.
    Um jedes einzelne Stück kümmerte er sich persönlich. Stolz stieg in ihm auf. Endlich konnte er zeigen, was er konnte, auch in dieser Hinsicht. Denn obgleich er seine Führungsqualitäten schon lange bewiesen hatte, hatte er immer davon geträumt, mit einer eigenen Kollektion herauszukommen. Indem er antiken Schmuck originalgetreu reproduzieren ließ, schuf er die Verbindung zwischen Alt
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