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Yeager

Yeager

Titel: Yeager
Autoren: C.J. Cherryh
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schließlich sagte er:
    »Zur Hälfte. Wir kommen mit einer trägen Annäherung herein, so still und so dicht heran, wie es eben geht. Wir hätten diese Pumpe zerstören können, wir hätten der Station befehlen können, sie zu zerstören. Wenn es uns möglich gewesen wäre, den verdammten Transporter aus der Gleichung zu entfernen, hätte uns das Schiff, mit dem wir unser letztes Rendezvous hatten, genug Treibstoff abgeben können, daß wir es bis nach Dorado geschafft hätten, aber uns war es nicht möglich, und jenes Schiff konnte nicht. Also treffen wir hier mit einem Problem ein, Miss Yeager, und es ist inzwischen immer größer geworden. Im Augenblick kommen erst einmal diese Beiboote mit niedriger Geschwindigkeit auf uns zu. So, wie sie sich benehmen, und bei der niedrigen Geschwindigkeit, mit der sie hergekommen sind, ist die Masse in jenen Tanks nicht mehr der Rede wert. Also spielen wir das dumme kleine Handelsschiff – als könnten sie uns ohne Mühe zwingen, den Treibstoff wieder auszuspucken. Nur haben sie uns inzwischen genau betrachten können, jetzt wissen sie, daß ihnen nichts weiter übrig bleibt, als die
Loki
zu nehmen, und sie wissen, es ist eine Falle, die dabei ist, sich zu schließen. War es das, was sie wissen wollten?«
    Das hatte Sinn und Verstand. Zum erstenmal hatte Bet das Gefühl, Fitch sei ehrlich.
    »Das heißt, wir bekommen möglicherweise Hilfe?«
    »Das heißt, wir haben uns einen Transporter der Flotte eingefangen. Das heißt, dieser Hurensohn Keu kommt direkten Weges auf diesen Stern zu, und wir werden jedes Boot, das Thule besitzt, die Abdichtung und diese Pumpe zerstören, und wir sitzen hier und beschießen die Beiboote mit Raketen, die sie nicht zurückschleudern können, weil sie weder die Pumpe noch unsere Tanks beschädigen wollen. Die letzte halbe Stunde haben wir immerfort Amnestie-Angebote bekommen.«
    Fitch überraschte sie. Wenn man ihn einmal in Gang gebracht hatte, konnte der Mann
reden!
    »Keu wird sein Wort nicht halten«, sagte Bet. »Kreschow würde es vielleicht tun, er ist der einzige Kapitän in der Flotte, der es vielleicht tun würde, aber Keu nicht. – Vertrauen Sie übrigens Mallory?«
    »Nur, wenn es sein muß«, sagte Fitch.
    Das war komisch. Ein Spuk-Offizier und eine Frau von der
Afrika
hatten die gleiche Meinung. In dieser halben Sekunde empfand sie fast so etwas wie Anerkennung für Fitch.
    »Ihnen traue ich auch nicht«, sagte Fitch da. »Aber Sie müssen Rücksicht auf Ramey nehmen. Wenn das Schiff explodiert, wäre das nicht das Schlimmste, was Mr. Ramey zustoßen könnte – nicht bei seinem besonderen Problem. Der Junge ist nicht fähig, Befehlen zu gehorchen. Was meinen Sie, wie lange wird er auf der
Indien
am Leben bleiben?«
    Bet bemerkte nichts dazu. Sie hielt es nicht für notwendig.
    »Nur eine Rückversicherung«, sagte Fitch. Sie kamen an die Luftschleuse der Sektionsabdichtung, der wahrscheinlichsten Zugangsmöglichkeit, da die riesigen Tore von der Zentrale unbrauchbar gemacht worden waren. Fitch schwenkte die Hand in die allgemeine Richtung der Schleuse und lud damit jeden, der ein Dummkopf war, ein, weiterzugehen und einen Versuch zu machen, sie zu öffnen. »Wenn Sie die Arbeit kritisieren wollen, Yeager, gehen Sie nur vor.«
    »Teufel, nein, Sir. Wenn Mr. Bernstein oder Mr. Smith etwas mit diesen Schleusenkontrollen zu tun hatten, habe ich volles Vertrauen. Ich möchte nur ein paar Drähte anbringen, wenn Sie nichts dagegen haben, Sir, und ein halbes Dutzend Patronen mit den Spitzen hineinstecken und die hinteren Enden abschaben.«
    Fitch hob seine Patronengurte auf die Schulter. »Wenn Sie das tun möchten, werde ich einen kleinen Spaziergang nach da drüben machen.«
    Bet hätte beinahe gegrinst. »Wissen Sie, was Muf bedeutet – Sir?«
    »Ja« sagte er und ging davon. Der Com teilte ihr mit: »Ich Stehe da drüben’ und Sie verdrahten die Schleuse, Yeager.«

29. KAPITEL
    Etwas explodierte, man konnte es durch die Deckplatten spüren, und wenn man nervös war und einen Handschuh ausgezogen hatte, weil man mit dem Verdrahten dann schneller vorankam,
haßte
man es, solche Geräusche zu hören. Aber die Luft blieb drinnen. Gott sei Dank.
    Trotzdem hatte Bet ihren Sicherheitshaken an der nächsten Metall strebe befestigt, denn es bestand eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß es zu einer Dekompression kam, und ebenso wahrscheinlich war es, daß plötzlich eine Rakete durch die Deckplatten oder die Abdichtungsmauer flog, ein
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