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Yeager

Yeager

Titel: Yeager
Autoren: C.J. Cherryh
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meldeten weitere Einschläge, nach dem Markierungspunkt war die Schleuse hinter ihr getroffen worden. In einem Raumpanzer hatte man es nicht nötig, sich dem, was man sehen wollte, zuzuwenden. Trotzdem blickte Bet ständig zu der Rampe hin und hoffte, es werde dort ein verdammter Idiot auftauchen.
    Der Punkt flackerte immer noch, die Geräuschauswertung erschien, ein zweiter Punkt überlagerte die Eingabelung, als Goddard versuchte, sein Gewehr zu laden…
    Es war keine Zeit mehr übrig, gar keine. Bet nahm den Telefonstecker heraus, hockte sich zu Fitch und Goddard und hakte ihre Sicherheitsleine an die Pufferrandstütze des Pumpengehäuses, den einzigen Gegenstand in Sichtweite, der halten mochte.
    Fitch folgte ihrem Beispiel, er hakte auch Goddard an. NG,
verdammt noch mal!
    Feuer züngelte aus der Luftschleuse, und plötzlich quoll Dampf hervor…
    »Gott!« Das war Fitchs Stimme. Dort traf Luft auf hartes Vakuum und gefror. Die Luftschleuse flog heraus.
    Bet hielt sich an der Stütze fest. Staub und Trümmer wirbelten vorbei, die Aufnahmegeräte des Panzers registrierten das Pfeifen und Heulen entweichender Luft…
    »Sie müssen sie in dem Augenblick erwischen, wo sie auftauchen!« sagte Bet zu Fitch und Goddard. »Wir haben die
Loki
im Rücken, eine zweite verdammte Kampfeinheit kommt von hinten.«
    Gegenstände erhoben sich vom Boden und flogen, trafen die Abdichtungswand und blieben unter dem Druck des Windes dort kleben, zwei Transportbehälter segelten dahin wie Folienfetzen, die Lichter gingen aus, altmodische Scheinwerfer zerknallten im Vakuum. Weitere Dinge begannen zu explodieren; je mehr Luft entwich, desto weniger war es zu hören.
    Es war unmöglich, daß die Kampfeinheit sich auf dem Pfad dieses Sturms befand. Die Leute waren in Deckung gegangen, hatten sich festgehakt, sie waren nicht in der Luftschleuse gewesen, als sie explodierte, sie warteten einfach da draußen, daß Thule sich zu Tode blutete.
    Ebenso wie die drei von der
Loki.
    Bet hatte die Fernsteuerung, Fitch und Goddard hatten die Automatiken, und als die Leute von der
Indien
durchkamen, trafen sie auf Sperrfeuer. Sie schossen zurück, während sie hinter den Stützpfeilern zu beiden Seiten Deckung suchten.
    Bet ließ sie gewähren. Sie drückte 002, und die Weintraube explodierte in Kopfhöhe, gerade als die zweite Welle hereinkam und geradenwegs in das Automatik-Feuer lief. Das dritte Team kam durch…
    002, 003.
    Bet hatte keine Lust, sich anzusehen, was die Explosionen anrichteten.
    Helmvisiere waren da, wo man sie nicht wünschte.
    »Wir haben sie erwischt«, japste Goddard.
    »Wir haben sie am Arsch, verdammt noch mal!« berichtigte Bet. Sie hakte sich los, griff nach den Patronengurten und ihrem Gewehr und stand auf. »Wir haben es hier unten mit der Besatzung des einen Schiffes zu tun, und weitere Leute nähern sich uns von hinten – sie werden gleich hier sein!«
    Es kümmerte sie nicht, wohin Fitch und Goddard gingen, sie hörte Fitch rufen: »Warten Sie, Yeager«, und sie hielt sich nicht damit auf, ihm zu widersprechen, sie stellte den Panzer auf Maximum und raste die Rampe hoch auf die Luftschleuse der
Loki
zu.
    Die Luftschleuse flog heraus, die ganze Luft der
Loki
traf sie wie eine Faust, warf sie zu Boden, die Kreisel richteten sie wieder auf. Sie paßte sich den Bewegungen des Panzers an und hatte das Gewehr eher in die Höhe gebracht als den Rest von sich, und auch damit war sie halbwegs fertig, als ihr das Vibrieren der Rampe verriet, daß etwas Schweres dort eingeschlagen hatte…
    Der Instinkt sagte ihr, daß es ein Raumpanzer war, das Gehirn hatte keine Zeit zu einer Diskussion. Ihre Hände wußten, wohin der Schuß gehen mußte, und das bewußte Gehirn erhielt die Information, daß ein Ziel eingegabelt war, bevor es erkannte, daß die Hände bereits auf den Abzug gedrückt hatten.
    Das bewußte Gehirn fragte sich, ob es ein Schutzanzug oder ein Raumpanzer war, bevor die Patrone im Gesicht des Mannes explodierte.
    Bevor Bet merkte, daß ein Schuß sie getroffen und umgeworfen hatte und der Panzer sie wieder in die Höhe schnellte und ins Innere der
Loki
weiterschleuderte…
    Nichts konnte sie aufhalten.
    Sie hielt auch nicht an, als sie in der Schleuse mit der Hälfte der Leute einer Kampfeinheit zusammenstieß, die vielleicht zwei kritische Augenblicke lang nicht glauben konnten, ein auf sie zustürmender Panzer könne zu einem Spukschiff gehören – bis Bet einen weiteren Gegner erledigt hatte und von ihm
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