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Xperten 1.2 - Der Mindcaller

Xperten 1.2 - Der Mindcaller

Titel: Xperten 1.2 - Der Mindcaller
Autoren: Hermann Maurer
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die einzige Möglichkeit, wie wir Raum, Zeit und vor allem Geschwindigkeit ändern können«, meint Alfa.
    »Aber normale Silikon Technologie in Computern, das wissen wir doch, gleichgültig wie leistungsfähig sie ist, genügt einfach nicht«, sagt Betha fast verzweifelt.
    »Was haltet ihr von folgender verrückten Idee«, meldet sich da Ganna. »Wir schießen einen unserer kleinen Silikoncomputer in eine Umlaufbahn um die Erde und beschleunigen die Bewegung, damit wir möglichst nahe an die Lichtgeschwindigkeit herankommen. Relativ zur Erde könnte uns dies die benötigte Beschleunigung verschaffen!«
    »Aber wie nahe an die Lichtgeschwindigkeit müssten wir kommen, und können wir die gewaltigen Zentripetalkräfte, die dabei auftreten, meistern?«, wirft Betha ein.
    »Unklar. Aber es ist einen Versuch wert«, meint Alfa.

    Außerhalb der Höhle fällt eine Wasserfall auf eine Anzahl von ‚Schwarzkieseln‘, die in einem komplizierten Muster angeordnet sind. Dass dies das Kraftwerk für die ganze Siedlung ist, würde kein Mensch unserer Zeit erkennen können.
    Der Bach fließt vom unteren Ende des Wasserfalls nach Westen Richtung Ozean. Auf der nördlichen Seite befindet sich eine große Ebene mit Geysiren und anderen vulkanischen Phänomenen. Auf der Südseite ist ein Weg zu sehen, der durch eine urzeitliche Vegetation zu den Eingängen zahlreicher anderer Höhlen führt.
    Keine deutlichen Zeichen einer hochzivilisierten Gesellschaft sind zu sehen. Keine Straßen, keine Gebäude und keine Geräusche, die von humanoiden Lebewesen oder Maschinen erzeugt werden. Nur einige der ‚Alten‘ kann man auf den Feldern nahe der Küste sehen. Hier wird deutlich, dass diese Lebewesen gerade Linien als unschön oder unnatürlich betrachten: Die Furchen für die Gewächse und Bewässerungskanäle verlaufen in eleganten Bögen und Windungen, wie man sie später, sehr viel später, in den Schnitzereien und Malereien der Polynesier und Maoris wieder finden wird. Spiralen und konzentrische Kreise gehören offenbar zu den geschätzten Formen.
    Über den Feldern kann man einen Schwarm beobachten, der im ersten Moment wie eine Formation von Schmetterlingen oder Insekten aussehen mag. Sieht man genauer hin, so erkennt man aber, dass es kleinste Fluggeräte sind, winzigen Paragleitern ähnlich, nicht mehr als 6 - 8 cm groß mit bananenförmigen Schirmen, die aus feinem golden glitzernden Material bestehen. Unter jedem hängt ein ‚Schwarzkiesel‘. Jedes der Fluggeräte scheint eine bestimmte Funktion zu haben. Einige lassen systematisch Samenkörner in die Furchen fallen, andere scheinen nur zu beobachten, wieder andere tragen Geräte die viel größer als sie selbst sind. Eine Gruppe von jugendlichen ‚Alten‘ starrt konzentriert auf den Schwarm der fliegenden Paragleiter.

    In der zweiten Höhle entlang des Weges befindet sich, verborgen, ein hausähnliches Gebilde mit mehreren Räumen, die von untertassenförmigen ‚Schwarzkieseln‘, die mit nichts verbunden zu sein scheinen, beleuchtet werden.
    Ein Raum dient zum Schlafen oder Rasten, doch wirkt er verwirrend und unwirklich. In einer Höhe von 60 cm schwebt eine aus Flachs gewobene dicke Decke, in die viele ‚Schwarzkiesel‘ in den Rand eingewoben sind, die offenbar das Schweben ermöglichen. In einem anderen Raum liegen auf Regalen ‚Schwarzkiesel‘ verschiedenster Form. Einer der ‚Alten‘ erkundigt sich besorgt, ob eine ausreichende Zahl von fischhakenähnlichen ‚halben Archivkommunikatoren‘ auf der Erde verteilt sind. Es ist so, als würde man mit einem Verlassen der Erde rechnen und als würden die Alten an einigen verborgenen Plätzen etwas zurücklassen wollen. Ob für sich selbst für spätere Zeiten oder für andere Lebewesen ist unklar.
    In einem anderen Raum erzeugen ‚Schwarzkiesel‘ verschiedenster Art eine sich dauernd verändernde Lichterpracht und ungewöhnliche Geräusche. Es ist unklar, ob die Geräusche für die ‚Alten‘ Musik bedeuten und die Lichtphänomene nur ästhetischen Wert haben oder etwas kommunizieren. Auch die im ganzen Raum verteilten Skulpturen verschiedenster Größe, keine mit einer geraden Linie, würden einem menschlichen Betrachter Rätsel aufgeben.
    In dem ‚Haus‘ fehlt jedes Anzeichen einer Küche oder von Badezimmern. Offenbar werden beide Einrichtungen als zur Natur gehörig eingestuft, die man nicht besonders zu entwickeln hat, heißes Wasser aus Geysiren wird in unterschiedlichen Mischungen in Felsbecken geleitet,
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