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X-Wing 04 - Bacta-Piraten

X-Wing 04 - Bacta-Piraten

Titel: X-Wing 04 - Bacta-Piraten
Autoren: Michael Stackpole
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waren - da ihr Profit garantiert war, bestand keine Notwendigkeit zur Expansion oder Veränderung des Produktspektrums. In der Folge waren Leute in wichtige Positionen aufgestiegen, ohne daß man Wert auf Verdienst oder Fähigkeiten gelegt hatte.
    Vorrus neue Position als Handelsminister verschaffte ihm die Übersicht über die Produktion und den Verkauf von Bacta. Seine erste Bestandsaufnahme des gesamten Produktions- und Verteilungsprozesses hatte ihm Hunderte von Orten gezeigt, an denen die Möglichkeit, Profit zu machen, schlicht ignoriert wurde. So wurde zum Beispiel Bacta, das nicht auf dem Planeten selbst hergestellt wurde, zunächst nach Thyferra gebracht, bevor man es zu einem Planeten verschiffte, der vielleicht nur ein Dutzend Lichtjahre von dem ursprünglichen Herstellungsort entfernt lag. Der einzige Grund dafür war, daß die Transportfirma, die Xucphra gehörte, Einnahmen erhielt, die dann ohnehin wieder in den Taschen des Xucphra-Konzerns landeten - allerdings verringert um die Wartungskosten für das Schiff, die Gehälter der Besatzung, Verwaltungskosten und so weiter.
    All das überraschte Vorru kaum, denn er wußte, wie Zaltin und Xucphra entstanden waren. Zehntausende von Menschen stellten die Verwaltungskader der Konzerne und überwachten die eigentliche Produktion, die von etwa 2,8 Millionen Vratix-Arbeitern durchgeführt wurde. Die Vratix waren sehr effektiv, brauchten wenig bis keine Anleitung oder Überwachung, also war die Legion von Verwaltungspersonal im Grunde ausgesprochen unnötig. Die beiden Konzerne vermieden jeglichen Umgang miteinander und standen in traditioneller Konkurrenz zueinander. Die Abgrenzung hatte zwar noch nicht zu genetischen Problemen durch Inzucht geführt - obwohl Vorru annahm, daß dies in einer oder zwei Generationen ebenfalls drohte -, aber es gab zweifellos so etwas wie philosophische Inzucht, die dazu führte, daß selbst die unfähigsten Mitglieder der Konzernfamilien hohe Stellungen erreichten.
    Ich nehme an, die Isard hat mich herbestellt, weil ich befohlen habe, einige dieser Lehen zu eliminieren. Xucphra hatte Zaltin beim letzten Staatsstreich in der Staatsführung ersetzt und Ysanne Isard zur Führerin des Planeten erkoren. Die meisten Zaltin-Leute waren geflohen oder getötet worden, und somit war die Xucphra-Familie nun im Besitz eines Planeten, den sie zuvor hatte teilen müssen. Und ihre Mitglieder waren nicht bereit, sich den Befehlen eines Außenweltlers wie Vorru zu beugen. Dennoch waren sie so daran gewöhnt, die Befehlshierarchie zu akzeptieren, daß sie sich bei Ysanne Isard, einer anderen Au-ßenweltlerin, über ihn beschwerten. Vorru verstand das nicht und war froh darüber. Wenn ich erst anfange, wie meine Untergebenen zu denken, bin ich so gut wie tot.
    Vorru ging am Schreibtisch der Sekretärin Ysanne Isards vorbei, entschlossen, deren knappes Kostüm zu ignorieren. Dieses Vergnügen hebe ich mir für später auf, wenn die Isard mit
    mir fertig ist. Die Sekretärin, eine Frau mit langem, schwarzem Haar, das mehr bedeckte als ihre Kleidung, lächelte ihn an, versuchte aber nicht, ihn aufzuhalten oder bei ihrer Chefin anzumelden.
    Auch die Imperialen Gardisten, die links und rechts von der Bürotür standen, reagierten nicht, was das Mitleid verstärkte, das Vorru für sie empfand. Anders als alle anderen auf dem Planeten trugen sie immer noch die Uniformen, die sie auch auf Imperial Center getragen hatten. Ein dicker scharlachroter Umhang bedeckte die roten Panzer, und obwohl an den Füßen der Wachen noch keine Schweißpfützen zu sehen waren, wußte Vorru doch, daß sie sich in ihrer Rüstung wie in einer Sauna fühlen mußten. Noch bedrückender mußte es allerdings für sie sein, nicht mehr jeden wie einen möglichen Attentäter behandeln zu dürfen. Die Thyferraner hatten die strengen Sicherheitsmaßnahmen der Gardisten überhaupt nicht zu schätzen gewußt, also hatte Ysanne Isard ihrer Leibwache befohlen, sich zu entspannen - diese Leute werden eine genetische Therapie brauchen, bevor sie das vorbehaltlos tun können.
    Als Vorru das Büro der Isard betrat, fühlte er sich gleich ein wenig wohler. Das einzige Grünzeug in Sichtweite befand sich außerhalb des Gebäudes und hinter großen, unförmigen Transparistahl-Fenstern. Das Zimmer selbst war mit sehr hellem Holz getäfelt, was eher an Tatooine als an Thyferra erinnerte. Wie schon Ysanne Isards Büro auf Coruscant war auch dieser Raum überwiegend leer. Mehr Möbel wären auch nur
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