Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
X 7 antwortet nicht

X 7 antwortet nicht

Titel: X 7 antwortet nicht
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
ein.
    „Immerhin haben Franz, das
Knautschauge, und der Birnenkopf sich in voller Lebensgröße gezeigt. Wohl
wissend, daß Ute Fläming der Polizei keine Beschreibung liefern wird. Damit
läßt sich für Katzmeier und Co. was anfangen. Vielleicht haben sie Verbindung
zur Unterwelt. Vielleicht kennen sie Zuträger, die Tips geben.“
    „Also heute nacht?“ fragte Karl.
    Tarzan nickte.
    „Und wo?“ fragte Gaby. „Bei der
Fläming?“
    „Nein. Die wird wie bisher im
Hintergrund bleiben. Die Beute zurückzuholen, ist Männersache. Karl, hast du
mal das Telefonbuch? Vielleicht stehen Katzmeier oder Gerlach drin?“
    Das Telefonbuch enthielt mehrere
Katzmeiers, aber nur einen mit dem Vornamen Robert.
    Daß der Fahrer so hieß, war im
Fernsehen gesagt worden.
    Gerlach war auf Fritz getauft. Solche
Gerlachs gab es so zahlreich — ohne Berufsangabe daß sich die Kinder für
Katzmeiers Adresse entschlossen.
    Die Suche nach dem richtigen Gerlach
hätte nur Zeit vergeudet.
    „Und wie kommen wir aus dem Internat
raus?“ fragte Klößchen. „Wie immer mit der Strickleiter?“
    Die Frage war überflüssig. Denn es gab
keinen anderen Weg, wenn sie nachts ausreißen wollten. Ab 21 Uhr war das Haus
abgeschlossen. Die älteren Schüler wohnten in anderen Gebäuden, wo die Tür
länger offen blieb. Sie durften später kommen.
    Aber Tarzan und Klößchen hatten eine
Möglichkeit gefunden — per Strickleiter, mit der sie sich durch ein Fenster des
zweiten Stocks abseilten. Viele Male war ihnen das schon geglückt.
    Tarzan schüttelte den Kopf. „Es wäre
günstiger, wir könnten von hier aufbrechen. Das spart Zeit. Karl, was meinst
du? Wären deine Eltern einverstanden, wenn wir wieder mal bei dir pennen? Wenn
dein Vater dann noch den EvD (Erzieher vom Dienst) im Internat anruft,
ist die Sache gelaufen.“
    „Das macht er bestimmt. Ich geh’ gleich
mal in sein Arbeitszimmer.“
    Karl rannte hinaus.
    „Und ich?“ fragte Gaby.
    „Du gehst dorthin“, lachte Tarzan, „wo
es ungefährlich ist: ins Bett. Dort kannst du die Daumen drücken, daß alles
klappt. Natürlich bringen wir dich nach Hause.“
    Nach einer Weile kam Karl zurück.
    „Alles geritzt!“ Er strahlte. „Und
meine Eltern gehen früh schlafen. Sobald bei ihnen das Licht ausgeht, können
wir türmen.“
    Den frühen Nachmittag hatten Katzmeier
und Gerlach im Krankenhaus verbracht, wo man sie gründlich untersuchte — vor
allem die Köpfe. Und da war nichts kaputt.
    Im Polizeipräsidium folgten
ausführliche Schilderungen des Tathergangs. Erleichtert stellten beide fest,
daß niemand sie verdächtigte. War doch ihre Niedergeschlagenheit keineswegs
gespielt.
    Zwar hatten sie sich mit Ute noch nicht
in Verbindung gesetzt. Aber geblufft (irreführen) hatte der Maskierte
bestimmt nicht.
    Im übrigen machten sie sich, was den
betraf, ganz bestimmte Gedanken. Doch zu gemeinsamer Erörterung würde erst
später Gelegenheit sein.
    Im Taxi fuhren beide zu Katzmeiers
Wohnung.
    Erst als die Tür sich hinter ihnen
schloß, konnten sie ohne Rücksicht auf Mithörer reden.
    Katzmeier fluchte, daß die Porträts an
den Wänden erröteten. Dann schnauzte er Gerlach an.
    „Und du Memme hast dem Maskierten auch
noch Utes Adresse genannt.“
    „Glaubst du, ich lasse mir die Birne
weichkloppen! Das hätte er getan. Und dafür kann mich keine Million
entschädigen. Was nützt mir das Geld in der Klapsmühle!“

    „Ach was!“ Verächtlich musterte
Katzmeier seinen Komplizen. „Na ja! vielleicht kriegst du Gelegenheit, den
Schaden wieder gutzumachen. Aber erst mal mit Ute reden!“ Er rief sie an.
    Als sie sich meldete, merkte er schon
am Ton ihrer Stimme, wer jetzt das Geld hatte.
    Sie weinte. Er ließ sich alles
berichten. Ausführlich mußte sie die beiden Eindringlinge beschreiben.
    „Und der eine, sagst du, hatte ein
Gesicht wie ein Wiesel, Zähne wie Kraut und Rüben und ein hängendes Augenlid?“
    Sie bestätigte das.
    „Ist gut, Ute! Du hast getan, was du
konntest. Wir holen uns die Million zurück. Denn ich ahne, wer hinter der Sache
steckt. Ich rufe nachher nochmal an.“
    Von der TKKG-Bande und dem Vorfall am
frühen Nachmittag hatte Ute nichts erzählt. Sie hielt es für unwichtig — in
diesem Zusammenhang.
    Katzmeier legte auf. In sein
Sommersprossengesicht kehrte ein Hauch Frische zurück.
    Gerlach beobachtete ihn.
    „Was ich noch sagen wollte, Robert —
ich weiß nicht, ob dir das aufgefallen ist? Jedenfalls — der Maskierte hat mich
Adlerklaue
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher