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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer
Autoren: Clive Cussler
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es über das Hindernis hinwegtrug. Summer sprang schnell aus dem Schlauchboot und schlang eine Leine um einen Felsbrocken, um das Boot zu sichern.
    »Sieht so aus, als müssten wir uns nasse Füße holen«, sagte Pitt, ergriff eine Taschenlampe und sprang ebenfalls aus dem Zodiac.
    Summer folgte ihm, während er sich an den Felsen entlangdrückte, bis er gezwungen war, in der Nähe des Höhleneingangs ins Wasser zu waten. Ein vom Wasser überspülter kleiner Steinwall bildete ein halbwegs flaches und ebenes Band, dem Pitt in die Öffnung folgte, während eine kleine Welle seinen Nacken umspülte. Er knipste die Taschenlampe an, hielt sie hoch über den Kopf und konnte erkennen, dass die Höhle mindestens fünf Meter weit eher einem Tunnel glich, bis sie sich in der Dunkelheit verbreiterte.
    Er blieb stehen und wartete wieder, während Summer sich ebenfalls einen Weg über die glitschigen Felsen suchte und nach seiner Hand griff. Dann rutschte sie ab und stürzte.
    »Vielleicht ist es einfacher, wenn wir schwimmen«, keuchte sie.
    »Ich sehe da vorn einen trockenen Vorsprung«, erwiderte Pitt und ließ den Lichtstrahl der Lampe herumwandern.
    Sich an die Wand schmiegend arbeiteten sie sich weiter vor und stellten fest, dass das Steinband unter ihren Füßen allmählich anstieg, bis sie das Wasser vollständig hinter sich ließen. Über ihren Köpfen entschwand die Decke in enorme Höhen, während sich der Tunnel zu einer riesigen Höhle ausdehnte. Das Wasser nahm seinen Weg durch einen U-förmigen Kanal, der offenbar ins Meer zurückführte. Pitt konnte erkennen, dass das Wasser eine leichte Strömung hatte.
    Sie folgten dem Felsband für ein paar Meter bis zu einer kleinen sandigen Erhebung. Pitt sah zu seiner Überraschung, dass die innere Höhle in ein sanftes, weiches Licht getaucht war. Er blickte hoch und konnte sofort erkennen, wo ein paar Sonnenstrahlen durch einen Riss in der Klippenwand drangen.
    Plötzlich spürte er, wie sich Summers Hand um seinen Arm klammerte.
    »Dad!«, rief sie.
    Er sah sie mit großen Augen in die Höhle starren. Sich umwendend erwartete er, eine flatternde Fledermaus oder eine Schlange auf dem Boden zu sehen. Stattdessen fiel sein Blick auf den Rumpf eines alten Schiffes.
    Es stand aufrecht auf einem Sandwall und erschien im matten Licht kaum beschädigt. Pitt machte ein paar Schritte darauf zu und erkannte schnell, dass seine Konstruktion antiken Bauplänen entsprach. Ein kantiger Bug ragte in die Höhe und setzte sich ein Stück weiter nach hinten über das offene Deck fort. Dutzende kleiner runder Löcher befanden sich über der Wasserlinie in der Rumpfseite, die ihm zugewandt war. Pitt identifizierte sie als Öffnungen für Ruder. Von den Rudern selbst war jedoch nichts zu sehen. Lediglich eine Anzahl zerbrochener Holzstümpfe hing aus einigen Öffnungen heraus.
    Schließlich konnten sie erkennen, dass der einzige Mast dicht über seiner Basis abgebrochen war und jetzt auf dem Achterdeck lag. Als Pitt seine Taschenlampe auf das hochgezogene Heck richtete, sah er die knöchernen Überreste eines Mannes. Sie waren grotesk über das Ruder drapiert.
    »Es ist eine Galeere«, stellte Pitt mit einem breiten Grinsen fest. »Dem Aussehen nach sogar eine sehr alte.
    Wahrscheinlich ist der Mast abgebrochen, als sie durch die Höhleneinfahrt gerauscht ist.«
    Summer betrachtete ihren Fund in stummer Ehrfurcht. Sie ging zum Bug und fand endlich die wenigen Worte, um ihren Vater zu rufen.
    »Dad, sieh dir das an.«
    Der Bug der Galeere bot in Höhe der Wasserlinie ein Gewirr von geborstenen Holzbalken. Als sie genauer hinsah, konnte sie mehrere verbogene Kupferstachel erkennen, die auf beiden Seiten horizontal aus dem Rumpf ragten.
    »Das ist der einzige ernste Schaden im Rumpf«, stellte Summer fest. »Sie müssen mehrmals gegen die Felswand geprallt sein, bevor sie in diese Grotte gelangt sind.«
    »Mir kommt es eher so vor, als hätte die Galeere irgendwann Bekanntschaft mit einem Rammsporn gemacht«, sagte Pitt versonnen.
    Indem er den Stachel als Leitersprossen nutzte, kletterte er am Bug hoch, dann schwang er sich über den Rand. Der Anblick, der sich ihm an Bord bot, raubte ihm fast den Atem. Überall auf dem Deck lagen Skelette, bekleidet mit verblichenen Hemden oder Mänteln, einige sogar noch mit Schwertern in den Knochenhänden. Dazwischen waren Kampfschilde und Lanzen verstreut und kündeten von einem blutigen Kampf um Leben und Tod.
    »Irgendein Zeichen, dass das ein römisches
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