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WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

Titel: WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals
Autoren: Aaron Rosenberg
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Orc war dem Tode geweiht, doch es konnte immer noch ein Trick sein. »Ja«, sagte er schließlich. »Und warum gibst du es mir dann? Ich bin dein Feind.«
    »Du bist wenigstens ein ehrenhafter Feind«, knurrte Obris. »Ner'zhul hat uns verraten. Er hat die Horde neu wieder erstehen lassen und meinen Klan des lachenden Schädels hineingezwungen. Er versprach uns einen Neubeginn. Aber sobald...«, er hustete, »... sobald er Sicherheit fand, floh er. Er und seine Lieblinge... Der Rest von uns... bedeutete ihm nichts.«
    Die Augen leuchteten ein letztes Mal. »Ich wäre sehr froh, wenn ich wüsste, dass meine letzte Tat die wäre, sich ihm zu widersetzen. Nimm es. Nimm es, verflucht seist du! Nimm es und lass ihn für seinen Verrat bezahlen!«
    Khadgar ging auf den sterbenden Orc zu und löste sanft das Buch aus dessen geschwärzten, blutigen Händen. »Ich verspreche dir, Obris: Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um Ner'zhul aufzuhalten.«
    Der Orc nickte, schloss die Augen und wurde ganz still – für immer.
    Die Launen des Schicksals,
überlegte Khadgar, löste schnell den Verschluss und öffnete das Buch. Er erinnerte sich daran, den schweren Folianten vor ein paar Jahren in Medivhs Bibliothek gesehen zu haben.
    So viel war seitdem geschehen. Fast, als wäre ein ganzes Leben vergangen. Damals hatte er Angst vor dem Buch verspürt, die aber von seiner Neugierde übertrumpft worden war. Glücklicherweise hatten ihn die Schutzzauber davon abgehalten, das Werk zu öffnen. Sonst hätte ihn die darin wohnende Magie vernichtet.
    Jetzt mied Khadgar sie mit Leichtigkeit und durchstöberte den Inhalt des Buches in wachsender Erregung. Wie er erwartet hatte, enthielten die Seiten Details darüber, wie Medivh und Gul'dan zusammen am Spalt gearbeitet hatten. Mit diesen Details und der immer noch vorhandenen Kraft in Gul'dans Schädel war Khadgar zuversichtlich, das Dunkle Portal endgültig schließen zu können.
    Aber würde er es noch rechtzeitig schaffen?
    Flügelschlag ließ ihn aufblicken. Mehrere Greife kreisten über dem Dach, ihre Schwingen waren ausgebreitet, als sie landeten. Khadgar sah Kurdran und einen anderen Wildhammerzwerg, die dem Magier Zeichen gaben. Er nickte, stopfte das Buch in einen Beutel, ergriff die ausgestreckte Hand des Zwergs und schwang sich auf den Greif.
    »Wo sind Alleria und Turalyon?«, rief Khadgar Kurdran zu.
    »Sie reden mit den Soldaten«, antwortete der Zwerg.
    »Sie müssen sich aber beeilen«, sagte Khadgar und schüttelte den Kopf. »Wir dürfen keine Zeit verschwenden. Auf zum Dunklen Portal!«
    Der Greif kreischte, als sein Reiter die Zügel anzog. Dann erhob er sich, schlug mit den Flügeln gegen den Wind und meisterte das Gewicht zweier Passagiere.
    Khadgar sah, wie der Schwarze Tempel unter ihm verschwand und schloss die Augen. Sein Haupt- und Barthaar wehten hinter ihm her. Er hielt den Beutel fest umschlungen.
    Mithilfe der Greife würden sie das Portal binnen Minuten und nicht erst in Stunden oder Tagen erreichen.
    Er hoffte nur, dass nicht schon alles zu spät war.
     
     
    Alleria legte den Kopf an die Schulter ihres Geliebten, als sie auf dem Greif über dem Schwarzen Tempel schwebten. Sanft umschlang sie Turalyons Hüfte, um ihm moralischen Halt zu geben. Sie wusste, wie düster es in seinem Herzen aussah, angesichts dessen, was er tun musste. Aber sie wusste auch, dass er nicht kneifen würde.
    »Söhne Lothars!«, rief Turalyon und hob seinen Hammer.
    Alleria schaute weg, denn das Licht durchdrang die darüber liegenden Wolken und strahlte hell über das ganze Tal, vom Schwarzen Tempel bis zum Eingang, wo das Fort der Allianz lag. »Vor vielen Monaten kamen wir durch das Dunkle Portal, ohne zu wissen, was uns erwartete. Aber wir wussten, was unsere Aufgabe war: Wir mussten die Horde daran hindern, andere Welten zu erobern, so wie sie es bei unserem geliebten Azeroth tat... Doch wir versagten! Jetzt aber ist genau der Moment gekommen, für den wir gekämpft haben: Khadgar hat, was er braucht, um das Portal zu schließen. Aber dieser Welt droht das Chaos. Azeroth, unsere Heimat, ist erneut in großer Gefahr. Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um Azeroth und unsere Familien, die wir zurückließen, zu retten.«
    Er ließ seinen Blick über die Männer schweifen, und Alleria wusste, dass sich jedes Gesicht in sein Gedächtnis einbrannte.
    »Ich werde Khadgar helfen, ihn beschützen, weil es sicherlich Widerstand geben wird«, fuhr Turalyon fort.
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