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WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals

Titel: WoW 11 - Jenseits des Dunklen Portals
Autoren: Aaron Rosenberg
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sehen.«
    »Gleichfalls, das scheint auch für alle anderen hier zu gelten«, sagte der ältere Häuptling und nickte in Richtung der sich versammelnden Orcs. »Ner'zhul hat Boten zu jedem Klan geschickt, wie mir berichtet wurde.«
    Grom nickte, sein schwarz tätowierter Mund bildete eine grimmige Linie. Einige der Boten stammten auf Wunsch des alten Schamanen von ihm.
    »Er plant irgendetwas.« Grom schulterte die schwere Axt. Gemeinsam schritten die beiden Häuptlinge durch das Tal zu den Ruinen des Dunklen Portals, vorbei an den Kriegern beider Klans. Hier und da wurde ein wenig herumgeflachst, aber immerhin bekämpfte sich niemand. Bis jetzt jedenfalls. »Aber was?«
    »Das ist doch egal«, antwortete Kargath. »Alles ist besser als das hier!« Er fuhr geistesabwesend mit den Fingern über das Sensenblatt. »In den letzten beiden Jahren haben wir absolut nichts getan. Gar nichts! Und warum? Weil die Allianz uns geschlagen hat? Na und? Weil das Portal zerstört wurde? Sicherlich können unsere Magier ein neues bauen! Wir brauchen etwas, das wir
bekämpfen
können. Ansonsten verrotten wir bei lebendigem Leibe.«
    Grom nickte. Kargath war der geborene Krieger. Er lebte, um zu kämpfen und zu töten. Grom konnte das verstehen. Und was Kargath gesagt hatte, stimmte. Sie waren eine kämpferische Rasse. Regelmäßiger Kampf schärfte die Sinne und stärkte die Glieder. Ohne das wurden sie weich.
    Er hatte seinen Klan durch Kämpfe gegen andere Klans fit gehalten. Und er vermutete, dass Kargath das Gleiche getan hatte, obwohl sie nicht gegeneinander angetreten waren. Man konnte immer noch Patrouillen und Kundschafter angreifen, aber nur solange, bis es zu einem echten Krieg kam. Und gegen seine eigene Art zu kämpfen, interessierte ihn nicht. Ner'zhul hatte die Horde geschaffen, er hatte die Klans zu einer Einheit geformt. Und selbst nach all dieser Zeit betrachtete Grom sie immer noch als zusammengehörig.
    Wenn die Kämpfer des Kriegshymnen-Clans gegen die Krieger der Donnerfürsten antraten, oder die Redwalker gegen die Bladewinds, bekämpften sie ihre eigenen Kameraden. Orcs, mit denen sie hätten
zusammenarbeiten
sollen, statt sie anzugreifen.
    Während der Schlacht spürte er immer noch denselben Blutrausch, dieselbe derbe Freude, wenn Blutschrei eine Schneise durch die Feinde schlug.
    Aber hinterher fühlte er sich leer und manchmal sogar ein wenig schmutzig.
    Immer wieder fragte er sich, was passiert war, als sie die Ruinen und die Gestalt, die danebenstand, erreichten. Wann hatte es angefangen, mit der Horde bergab zu gehen? Sie waren zahlreicher als die Grashalme gewesen, die einst die Ebenen bedeckt hatten, und mehr, als es Wassertropfen im Ozean gab. Wenn sie marschiert waren, hatte der Donner ihrer Schritte ganze Berge erschüttert.
    Wie konnte solch eine Armee verlieren?
    Es war Gul'dans Schuld gewesen, dessen war Grom sich sicher. Die tote Ebene war einst mit Getreide und Gras überzogen gewesen. Die vertrockneten und geschwärzten Bäume... der Himmel, der dunkel geworden war und rot wie Blut... all das war von den Hexenmeistern verursacht worden und ihrem Streben nach einer Macht, die nie für orcische Hände gedacht war.
    Aber es war noch mehr als das. Sie hatten Draenor verdammt, sie alle, dabei hatte Gul'dan hinter jedem Schritt der Hexenmeister gesteckt. Und es war seine Schuld, dass die Horde darin versagt hatte, die andere Welt zu erobern und sich Untertan zu machen.
    Immerhin hatte der verschlagene Zauberer Grom davon überzeugt, während der ersten Schlacht auf Draenor zurückzubleiben, statt seinen Platz in der Vorhut einzunehmen.
    »Wir brauchen dich hier«, hatte Gul'dan behauptet. »Du und der Kriegshymnen-Clan, ihr gehört zu unseren besten Kämpfern, und wir müssen euch nur für alle Fälle als Reserve im Hintergrund halten. Wir brauchen auch jemanden, der auf Draenor zurückbleibt und unsere Interessen vertritt. Jemand Mächtigen, jemanden, dem wir vertrauen. Jemanden wie dich!«
    Grom war so naiv gewesen, dem Hexenmeister zu glauben. Er hatte zugesehen, wie die Horde von Schwarzfaust und Orgrim Schicksalshammer durch das Portal an jenen merkwürdigen Ort namens Azeroth geführt worden war. Und er hatte die Berichte gehört, erst Berichte von ihren schnellen Siegen – und dann von ihrer endgültigen Niederlage.
    Grom knurrte leise. Wenn er nur dabei gewesen wäre! Er hätte die letzte Schlacht herumreißen können, davon war er überzeugt. Zusammen mit Schicksalshammer hätte er die
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