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WoW 05 - Der Tag des Drachen

WoW 05 - Der Tag des Drachen

Titel: WoW 05 - Der Tag des Drachen
Autoren: Richard A. Knaak
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überrascht, dass sie ihre eigenen Zauber unterbrachen. Deathwing konnte sich endlich losreißen, drehte sich um und floh, so schnell er nur konnte. Sein ganzer Körper zitterte, und er brüllte immer noch, als er zwischen den Wolken verschwand.
    »Wir dürfen ihn nicht entkommen lassen!«, rief Nozdormu.
    »Wir müssen ihm folgen, folgen!«, stimmte Malygos zu.
    »Einverstanden«, fügte die Herrin der Träume ruhig hinzu. Ysera sah Alexstrasza an, die überrascht von ihrer eigenen Macht, neben ihr schwebte. »Schwester?«
    »Ja«, antwortete die rote Königin nickend. »Beeilt euch. Ich stoße gleich zu euch.«
    »Ich verstehe.«
    Die anderen drei
Aspekte
wandten sich ab und nahmen Geschwindigkeit auf, während sie dem Flüchtenden nacheilten.
    Alexstrasza sah ihnen hinterher und hätte sich ihnen beinahe selbst angeschlossen. Trotz ihrer wiederhergestellten Kräfte wusste sie nicht, ob die
Kräfte
Deathwings Zerstörungswut endgültig ersticken konnten, aber er musste wenigstens gefangen werden. Doch es gab noch andere Angelegenheiten, denen sie sich zuerst widmen musste.
    Die Drachenkönigin ließ ihren Blick über die Erde und den Himmel gleiten, bis sie den entdeckte, den sie gesucht hatte.
    »Korialstrasz«, flüsterte sie. »Du warst also doch keiner von Yseras Träumen …«
     
     
    Auf sich allein gestellt, hätten die Zwerge vielleicht ein anderes Schicksal erlitten. Sicherlich hätten sie eine Weile durchgehalten, aber die Orcs waren nicht nur zahlenmäßig überlegen, sondern auch in einem besseren Zustand. Die Jahre des unterirdischen Lebens hatte Roms Männer in mancher Weise abgehärtet, in anderer jedoch geschwächt.
    Deshalb war es gut, dass sie Verstärkung von einem Kriegszauberer, einer erfahrenen Elfen-Waldläuferin und einem ihrer wahnsinnigen Cousins auf einem Greifen mit messerscharfen Krallen und tückischem Schnabel bekommen hatten. Denn nach der Zerstörung der
Dämonenseele
hatte sich dieses Helfer-Trio zu den Hügelzwergen gesellt und die Wende in der Schlacht herbeigeführt.
    Natürlich hatte auch der rote Drache das Seine beigetragen, indem er immer wieder über die Orcs hergefallen war, wenn diese versuchten, Ordnung in ihre Reihen zu bringen.
    Die Überreste von Grim Batols Orc-Streitkräften ergaben sich schließlich. Geschlagen knieten sie vor ihren Gegnern nieder und erwarteten den Tod. Rom, der den Arm in einer Schlinge trug, hätte ihnen das sicherlich gewährt, denn viele aus seinem Volk – unter anderem auch Gimmel – waren gefallen. Allerdings fügte sich der Anführer der Zwerge den Wünschen eines anderen – und wer ignorierte schon die Bitte eines Drachen?
    »Sie werden nach Westen gebracht zu den Schiffen der Allianz, die sie in die vorbereiteten Enklaven bringen wird. Für heute ist genug gestorben worden, und im Norden Khaz Modans wird gewiss noch weiter gekämpft.« Korialstrasz sah sehr müde aus. »Ich habe in den zurückliegenden Stunden mehr als genug Blut gesehen.«
    Als Rom versprach, sich an die Bitte des Leviathans zu halten, wandte dieser seine Aufmerksamkeit Rhonin zu.
    »Ich werde niemandem die Wahrheit über Euch verraten,
Krasus
«, flüsterte der junge Zauberer, ohne danach gefragt worden zu sein. »Ich glaube, ich verstehe, warum Ihr so gehandelt habt.«
    »Aber ich selbst werde mir meine Fehler nie vergeben. Ich hoffe nur, dass meine Königin Verständnis dafür aufbringt.« Dem Reptil gelang ein fast menschlich wirkendes Schulterzucken. »Was meinen Platz bei den Kirin Tor angeht, wird es darüber wohl unterschiedliche Meinungen geben. Zum einen weiß ich selbst nicht, ob ich bleiben möchte, zum anderen wird die Wahrheit über die Ereignisse zumindest teilweise ans Licht kommen. Sie werden erkennen, dass ich dich nicht nur auf eine Aufklärungsmission geschickt habe.«
    »Und was geschieht jetzt?«
    »Vieles, viel zu vieles. Die Horde hält noch immer Dun Algaz, aber das wird bald vorbei sein. Danach werden wir die Welt wieder aufbauen und hoffen, dass sie diese Chance nutzt.« Er machte eine Pause. »Darüber hinaus gibt es einige politische Konstellationen, die sich nach den heutigen Geschehnissen ändern müssen.« Korialstrasz betrachtete die kleinen Wesen vor sich mit spürbarem Unbehagen. »Und ich muss dir gestehen, dass mein Volk wohl mehr Schuld an den herrschenden Verhältnissen trägt als alle anderen.«
    Rhonin wäre gerne weiter auf dieses Thema eingegangen, aber er erkannte, dass Korialstrasz keine weiteren Fragen beantworten würde.
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