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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges
Autoren: Christie Golden
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verzaubertem Eis eingeschlossen werde. Dort würde niemand es finden, ein Brocken gefrorenen Wassers, der in Wahrheit aber so viel mehr war.
    Kalec kämpfte um seine Beherrschung. „Warum sagst du, dass sie gestohlen wurde?“ Bitte , flehte er, auch wenn er nicht wusste, an welche Macht diese Bitte gerichtet war, bitte, lass es nur ein Missverständnis sein!
    „Wir haben nichts von Veragos oder den anderen gehört, und die Fokussierende Iris ist auch nicht dort, wo sie sein sollte.“
    Die blauen Drachen, die im Verlauf der langen Jahrhunderte die meiste Zeit mit dem Artefakt verbracht hatten, waren besonders empfänglich für seine Aura, und Kalecgos hatte sie gebeten, der Reise der Iris mit ihren Sinnen zu folgen. Inzwischen hätte der Schatz längst gut geschützt am Grunde des Meeres liegen müssen, und diejenigen, die ihn dorthin gebracht hatten, hätten auch schon wieder zurück sein sollen. Natürlich gab es andere Erklärungen dafür, die längst nicht so düster waren. Dennoch wechselte Kalecgos sofort in seine Drachengestalt und flog schnell zum Nexus hinüber, dicht gefolgt von Kirygosa und Narygos.
    Er wusste, dass diese anderen Möglichkeiten nichts als falsche Hoffnungen waren, wenn er auch nicht sagen konnte, warum er sich da so sicher war. Kalecgos leitete sein Volk erst seit ein paar Monaten, zunächst als Aspekt und nun als Anführer. Während dieser kurzen Zeit waren schon zwei der schlimmsten Katastrophen eingetreten, die dem blauen Drachenschwarm überhaupt widerfahren konnten.
    Kalecgos landete im kalten, höhlenartigen Inneren des Nexus und wurde von einem vollkommenen Chaos begrüßt.
    Alle schienen gleichzeitig aufeinander einzureden, und jede Faser ihrer riesigen, reptilienartigen Körper verströmte Angst und Zorn. Einige Drachen saßen indes zusammengekauert und seltsam still da, was Kalecgos noch mehr als das Geschrei alarmierte. Zugleich fiel ihm auf, wie viele Mitglieder des Schwarms schon fort sein mussten. Und die wenigen, die noch geblieben waren, wünschten sich nun ohne Zweifel, dass auch sie den Nexus verlassen hätten, bevor dieses Unheil über sie gekommen war.
    Er behielt seine wahre Gestalt bei und rief den anderen zu, still zu sein, doch nur eine Handvoll gehorchte diesem Befehl, die anderen schrien weiterhin durcheinander.
    „Wie konnte das nur geschehen?“
    „Wir hätten mehr Drachen losschicken sollen; ich hatte doch gesagt , wir hätten mehr Drachen losschicken sollen!“
    „Das war von Anfang an eine närrische Idee. Wäre die Iris hiergeblieben, wir hätten sie jede Sekunde bewachen können!“
    Kalecgos donnerte seinen Schwanz auf den Boden. „Ruhe!“, brüllte er, und das Wort hallte durch den Raum.
    Die Drachen verstummten abrupt, und nun richtete sich jeder Kopf auf den Anführer des Schwarms. In einigen Gesichtern sah Kalec das schwache Schimmern der Hoffnung, es werde sich hier gewiss nur um ein Missverständnis handeln, das er irgendwie aufklären könnte. Andere starrten ihn aus wütenden, missmutigen Augen an; ohne Zweifel gaben sie ihm die Schuld für das, was geschehen war.
    Sobald er ihre volle Aufmerksamkeit hatte, begann Kalecgos zu sprechen. „Bevor wir uns in wilden Spekulationen ergehen, sollten wir erst einmal überlegen, was wir wirklich wissen“, erklärte er. „Der blaue Schwarm zittert nicht vor Ängsten, die allein einer fiebrigen Fantasie entstammen.“
    Einige der Drachen senkten bei diesen Worten die Köpfe, während ihre Ohren beschämt nach unten sackten. Ein paar andere aber zuckten empört hoch. Um sie würde sich Kalec später kümmern. Jetzt musste er erst einmal die Fakten in Erfahrung bringen.
    „Ich habe es zuerst gespürt“, sagte Teralygos. Er war einer der Ältesten des blauen Schwarms, der entschieden hatte hierzubleiben. Einst hatte er sich auf die Seite von Kalecs Rivalen Arygos gestellt, doch seitdem dieser als Verräter enttarnt und anschließend getötet worden war, hatte Teralygos gemeinsam mit den meisten anderen Kalec die Treue gehalten, auch noch, nachdem er seine Aspekt-Fähigkeiten eingebüßt hatte.
    „Du bist schon seit Langem ein Wächter unseres Heimes, Teralygos; und groß ist der Dank, den wir dir alle schulden“, erwiderte Kalec, die Stimme voller Respekt. „Was hast du gespürt?“
    „Der Pfad, den Veragos und die anderen nehmen sollten, war nicht der direkteste Weg“, erklärte Teralygos. Kalec nickte. Man hatte beschlossen, dass es zu riskant wäre, wenn jemand eine Gruppe von blauen Drachen
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