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Women of Primrose Creek 01 - Wildes Lied der Liebe

Women of Primrose Creek 01 - Wildes Lied der Liebe

Titel: Women of Primrose Creek 01 - Wildes Lied der Liebe
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Ich wollte Mitch davon abhalten, in den Krieg zu ziehen.
    Doch bevor sich Skye für das Thema erwärmen konnte, klopfte Trace an die Tür und trat ein, ohne auf Antwort zu warten. Das sah ihm ähnlich.
    »Guten Morgen, Äffchen«, sagte er und strich Skye übers Haar. Noah stand wenige Schritte entfernt und betrachtete Trace schüchtern, doch mit einem so hoffnungsvollen Gesichtsausdruck, dass es Bridget einen Stich versetzte. »Hallo, Cowboy«, begrüßte Trace ihn.
    Noah strahlte. »Hallo«, antwortete er so tief und ernsthaft wie nur möglich. »Hast du ein Pferd? Man kann ohne Pferd kein Cowboy sein.«
    Aus den Augenwinkeln beobachtete Bridget, dass Trace ihr einen flüchtigen Blick zuwarf. »Nein, Sir«, antwortete er und hockte sich vor dem Kleinen hin, »schätze, das kann man nicht. Genau genommen braucht man auch Kühe dazu, meinst du nicht?«
    Noah runzelte die Stirn. »Wir haben Pferde, zwei sogar. Aber Mama holt unsere Milch immer in der Stadt, also haben wir keine Kühe nicht.«
    »Wir haben keine Kühe«, berichtigte Bridget ihn unwillkürlich. Mochte Noah auch dazu bestimmt sein, in der Wildnis aufzuwachsen und nur über wenige Spielkameraden oder Ausbildungsmöglichkeiten zu verfügen - trotzdem würde er nicht als einfältiges Landkind aufwachsen . Sie selbst hatte auf der Farm der wohlhabenden McQuarrys Hauslehrer gehabt, ebenso wie Skye und ihre beiden Cousinen Megan und Christy. Sogar die Schulbücher hatte sie aufgehoben und mitgebracht, um Noah Lesen und Schreiben beibringen zu können, wenn es an der Zeit war.
    »Das habe ich doch gesagt, Mama«, erwiderte Noah geduldig, »wir haben keine einzige Kuh nicht.«
    Trace lachte und zauste dem Jungen das Haar. Skye lächelte mit glänzenden Augen, doch Bridget drehte ihnen nur den Rücken zu und begann, das Frühstück zuzubereiten.
    Trace fuhr sich mit dem Arm über die Stirn und betrachtete dann bedauernd den feuchten, schmutzigen Ärmel. Damit durfte das Ende seines Ersatzhemdes endgültig gekommen sein. Er war gerade im Begriff, eine mächtige Zeder zu fällen, mit deren Holz er das Dach decken wollte, und wollte danach den Stamm zurechtsägen. Doch spätestens dann würde er in die Stadt gehen und sich einige neue Hemden kaufen müssen. Sonst wäre er womöglich gezwungen, sich auszuziehen, seine Kleidung zu waschen und umherzulaufen, wie Gott ihn geschaffen hatte, bis die Sachen getrocknet waren. Trace lächelte bei diesem Gedanken - ein lohnender Einfall, denn Bridget würde sich sehr darüber aufregen.
    Schließlich war der Zedernstamm beinahe durchgesägt. Trace versicherte sich, dass niemand in der Nähe stand, gab dem Baum einen kräftigen Stoß und beobachtete, wie er langsam zu Boden sank. Der frische Holzduft erfüllte die Luft, und die Äste wogten wie die Röcke einer Tänzerin. Kurz gedachte Trace des gefällten Baumes, legte die Axt beiseite und machte sich dann daran, die Äste abzusägen. Dazu bediente er sich einer Säge, deren Griff die Initialen Gideon McQuarrys trug.
    Bei der Arbeit dachte Trace an den alten Mann, der Bridgets und Skyes Großvater gewesen war, und lächelte. Gideon, ein wahrhaftiges Original wie Adam im Garten Eden, war ein großer, schlaksiger Mann gewesen, dessen scharfen Augen kaum etwas entging. Ebenso wenig wie seinem wachen Verstand. Obwohl er sich immer wie ein wortkarges Raubein gebärdet hatte, schlummerte in der Tiefe seines Herzens ein weicher Kern. Gideon hatte Trace und Mitch das Reiten und Schießen gelehrt und es später sogar Bridget beigebracht. Zu dieser Zeit war seine über alles geliebte Frau Rebecca bereits gestorben und seine Söhne - J.R., Bridget und Skyes Vater, und Eli, Megan und Christys Vater - hatten sich in einem Duell um ihre gemeinsame Geliebte gegenübergestanden. Die Folge des Duells waren zwei Schulterwunden und zwei einsame Ehefrauen gewesen. Eli und J.R. hatten ihre Familien am selben Tag verlassen, und Gideon war froh gewesen, dass seine Rebecca nicht hatte mit ansehen müssen, wie sich ihre Söhne zum Gespött machten.
    Bridgets Mutter Patricia, schon immer leidend, verlor allmählich jeglichen Lebensmut und starb schließlich. Jenny, die Mutter von Meagan und Christy, zeigte dagegen mehr Rückgrat. Sie lachte sich einen wohlhabenden Engländer an, reichte die Scheidung wegen böswilligen Verlassens ein und kehrte Virginia für immer den Rücken.
    Gideon hatte sie nur sehr ungern gehen lassen. Zwar war er von der Charakterstärke seiner Schwiegertochter nicht eben
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