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Wolkentöchter

Wolkentöchter

Titel: Wolkentöchter
Autoren: Xinran
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Kultur und die liebevolle Arbeit, die Ihr für chinesische Kinder und ihre Mütter leistet. Meine Dankbarkeit dafür ist grenzenlos.

Anmerkung des Übersetzers ins Englische
    Die in diesem Buch erzählten Geschichten sind ungeheuer beeindruckend, wodurch sie in gewisser Weise schwierig zu übersetzen waren. Es lag auf der Hand, dass die Übertragung emotionale Sensibilität erforderte. Wenn Mütter über ihre vor langer Zeit verlorenen Töchter sprachen, war es besonders wichtig, die Wörter zu wählen, die den richtigen Ton trafen; die Sprache sollte authentisch wirken – nicht zu emotional, aber auch nicht zu distanziert. Vor allem jedoch sollten die Frauen so natürlich auf den Leser wirken, wie sie auf Xinran gewirkt hatten, als sie ihnen zuhörte. Aber Chinesisch unterscheidet sich extrem vom Englischen, und bisweilen vermittelt eine allzu wortgetreue Übersetzung nicht die zugrundeliegenden Emotionen. Zudem gibt es Wörter, die nur eine einzige mögliche Übersetzung nahelegen, welche sich aber ihrer Bedeutung nach erheblich von der im Chinesischen unterscheidet. In
Message from an Unknown Chinese Mother
beispielsweise steht das Wort »roots« nicht wie im Englischen für einen Herkunftsort oder eine Gemeinschaft, in die man zurückkehrt. Für chinesische Dorfbewohner bedeutet »roots« eine Person – den Sohn, der die heilige Pflicht hat, die Ahnen zu ehren und dadurch den Fortbestand der Familie zu sichern. Eine weitere Erschwernis war, dass die Menschen – vor allem in den Geschichten, die einen ländlichen Hintergrund haben – manchmal Dinge beschrieben, die mir völlig fremd waren und die in keinem Wörterbuch auftauchten. Was bitte schön war beispielsweise der »Kerzensack«, in den Neugeborene gewickelt wurden? Wenn ich wirklich nicht mehr weiterwusste, war Xinran eine vorbildliche Autorin, stets bereit, meine Fragen zu beantworten, und ebenso wie ich darum bemüht, die richtige Lösung zu finden.
    Es gab zudem gewisse Sitten und Gebräuche, von denen ich zwar wusste, die aber für den Leser zusätzlicher Erläuterung bedurften, wie zum Beispiel der »Geburtsmonat«. Eine Erzählung dieser Art ist voller Verweise auf Sitten und Vorstellungen, die so stark sind und so tief in der Gesellschaft verwurzelt, dass sie Menschen zu extremen Handlungsweisen treiben. Xinran hat sie für ihre Leser erklärt, aber ich als Übersetzer musste dennoch behutsam vorgehen.
    Das Schöne an der übersetzerischen Arbeit ist unter anderem das Gefühl, privilegiert zu sein: Wir können uns glücklich schätzen, weil wir durch ein Fenster in eine andere Welt blicken. Der Übersetzer ist gleichsam ein Brückenbauer zwischen zwei Kulturen. Ich hoffe, dass ich mit meiner Übersetzung dazu beitragen konnte, den Lesern dieses Buches, wer und wo immer sie sein mögen, die Erfahrungen der Frauen und Männer, die in diesem Buch zu Wort kommen, realer werden zu lassen.

www.mothersbridge.org
    Unterstützen Sie die MBL  – The Mothers’ Bridge of Love für chinesische Kinder
    Seit der Veröffentlichung von
Verborgene Stimmen
und den nachfolgenden Büchern hat Xinran zahlreiche Briefe von Frauen aus aller Welt erhalten – manche waren Adoptivmütter chinesischer Kinder, manche waren im Ausland lebende chinesische Mütter. Alle waren auf die eine oder andere Art von den unten genannten Fragen betroffen. Diese Briefe veranlassten Xinran, eine Stiftung zu gründen – The Mothers’ Bridge of Love ( MBL ) –, um sowohl den Frauen und ihren Kindern zu helfen als auch den vielen Kindern, die in China in ärmsten Verhältnissen aufwachsen.
    Seit 1993 haben über 120 000 westliche Familien chinesische Waisenkinder adoptiert, vor allem Mädchen. Wenn diese Kinder älter werden, ist vermutlich eine der ersten Fragen, die sie stellen: »Warum hat meine chinesische Mami mich nicht gewollt?«
    Über 50  Prozent des chinesischen Volkes leben in bitterer Armut, und Millionen Kinder im ganzen Land können nur davon träumen, eine gute Ausbildung zu bekommen: »Wie kann ich je zur Schule gehen?«
    Gleichzeitig wissen Millionen chinesische Kinder, die im Ausland leben, kaum etwas über ihre Wurzeln: »Was ist chinesische Kultur?«
    The Mothers’ Bridge of Love hilft bei der Suche nach Antworten auf diese Fragen, indem sie Brücken baut:
    zwischen China und dem Rest der Welt;
zwischen Arm und Reich;
zwischen Geburtskultur und Adoptionskultur.
    Falls diese Fragen Sie anrühren, unterstützen Sie bitte die MBL mit Ihrer
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