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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber
Autoren: Eileen Wilks
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auch.« Dieser Kuss war sanft; ob er als Trost oder als Zustimmung gedacht war, konnte sie nicht sagen. Sie hielten sich umschlungen, genossen den Moment. »Ich vermisse ihn, aber es ist nicht nur deine Arbeit, die uns hier in D.C. festhält. Ich hatte ja ebenfalls eine Einladung bekommen.«
    »Bis wir erfuhren, dass ich aussagen muss, hatten wir eigentlich vor, Senator Bixton zu sagen, dass er uns mal kann.«
    »Einflussreichen Senatoren würde ich niemals sagen, dass sie mich mal können, das versichere ich dir.« Er strich ihr glättend über das Haar, aber sein Blick flog zu seinem Handgelenk, zu der Armbanduhr, die mehr wert war als Lilys Auto. »Scott hat sich noch nicht gemeldet. Ich frage lieber mal nach, ob … « Er klopfte sich auf die Hosentasche und runzelte die Stirn.
    »Dein Handy liegt unten auf dem Esstisch.«
    »Danke.« Er ging zur Tür.
    »Du wirst doch nicht einer dieser Männer, die ohne Hilfe nicht mal ihre Socken finden, oder?«
    Da war es wieder, dieses Grinsen. »Lass dich überraschen.«
    Kopfschüttelnd suchte Lily in der Schuhtasche nach den flachen Slippern, die sie letzte Woche im Ausverkauf in San Diego erstanden hatte. Zu Hause.
    Dabei war es nicht so, als wäre Washington ihr gänzlich fremd. Seit ihrem Wechsel von der Polizei zum FBI letztes Jahr war sie schon einige Male hier gewesen, einmal sogar mehrere Monate, um eine verkürzte Ausbildung in Quantico zu absolvieren. Auch das Haus kannte sie. Das zweigeschossige Backsteingebäude in Georgetown gehörte Rules und zwei weiteren Clans gemeinsam. Im Laufe der Jahre war Rule hier immer wieder abgestiegen. Er war das öffentliche Gesicht seines Volkes, und in dieser Eigenschaft musste er auch Lobbyarbeit im Kongress betreiben.
    Oder sich dumme Fragen von Politikern, die für die Kameras posierten, stellen lassen. So wie vorgestern – er hatte es mit dem ihm eigenen Elan gemeistert. Dass er unglaublich fotogen war, war dabei sicher kein Nachteil, aber PR lag ihm einfach. Deswegen befürchtete er auch, dass sein Erscheinen vor dem Unterausschuss als weiterer Anlass genutzt werden würde, weiterhin über den Gesetzesentwurf zur Bürgerrechtsreform zu debattieren – der seiner Ansicht nach ohnehin nicht mehr in diesem Jahr dem Senat zur Abstimmung vorgelegt würde.
    Lilys Aussage war weniger freiwillig und fand vor einem anderen Ausschuss statt, in dem aber auch Senator Bixton saß. Wenigstens würde das Ganze nicht vor den Kameras von C- SPAN stattfinden, denn die Themen, über die sie befragt würde, waren alle streng vertraulich. Ihr Termin war erst am Montag. Bis dahin durfte sie immer noch hoffen, dass Ruben ein Wunder bewirkte und ihr der Auftritt erspart bliebe.
    Lily schlüpfte in die Schuhe und ging zur Treppe. Die neue Kette fühlte sich kühl auf der Haut an.
    Es war ein hübsches Geschenk, aufmerksam und elegant und schick, und sie war fest entschlossen, sich keine Gedanken darum zu machen, dass er es sich leisten konnte, mehr für sie auszugeben als sie für ihn … obwohl genau dieser Gedanke sie darauf brachte, warum das eigentlich so aufmerksame Geschenk ein Problem für sie darstellte.
    In zwei Wochen und drei Tagen hatte Rule Geburtstag.
    Oh, sie hatte ein Geschenk für ihn – ein maßgeschneidertes schwarzes Seidenhemd. Lilys Kusine Lyn war Schneiderin und Designerin. Letzten Monat hatte Lily heimlich eines von Rules Lieblingshemden zu Lyn gebracht, um Maß nehmen zu lassen. Das neue Hemd sollte eine dezente Stickerei auf dem Kragen haben: eine stilisierte Darstellung ihres toltoi .
    Lupi konnten manchmal fürchterliche Chauvis sein. Für sie stand fest, dass Lily für Rule auserwählt worden war, doch nie kam ihnen der Gedanke, Rule könnte auch für sie auserwählt worden sein. Das aufgestickte toltoi war Lilys Art, darauf hinzuweisen.
    Aber nur ein Geschenk, das reichte nicht. Sie brauchte etwas Amüsantes, Lustiges, Süßes. Je beeindruckender, desto besser. Und danach kam die Hochzeit, zwar erst im März, schön und gut, aber sie hatte keine Ahnung, was –
    Sie war schon halb die Treppe hinunter, als ein stechender Schmerz an der Schädelbasis sie zwang, stehen zu bleiben. Au. Das war wirklich … vorbei. Sie blinzelte, schüttelte vorsichtig den Kopf und ging weiter. Seltsam, denn jetzt ging es ihr ja wieder gut. Und ein gelegentlicher Kopfschmerz war wohl kaum erwähnenswert. Wer weiß, welche Untersuchungen ein gewissenhafter Arzt mit ihr anstellen würde.
    Nachdem sie vier Wochen lang krankgeschrieben
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