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Wo Licht im Wege steht

Wo Licht im Wege steht

Titel: Wo Licht im Wege steht
Autoren: A. A. Fair
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daß die Polizei es ihnen gesagt hat. Sehr wahrscheinlich hatte die Polizei einige Zeugen!«
    »Das stimmt«, sagte Amelia Jasper. »Susie hat es mir erzählt.«
    Langsam lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück. »Das ist es also!« sagte ich. »Wie blöd bin ich doch gewesen!«
    »Was ist es?« fragte Sellers, allmählich völlig überrumpelt. »Und was das Blödsein betrifft, so bin ich derjenige, der dafür zeichnet. Ich komme mir langsam vor, als hätte ich meinen Kopf in eine Schlinge gesteckt!«
    »Haben Sie es nicht begriffen?« fragte ich ihn.
    »Begriffen? Was?«
    »Durham war ein Erpresser - gut! Aber er war nicht der Kopf dieser Bande. Und fest steht, daß er diese Frau hier bestimmt nicht erpreßte. Holen Sie einen Arzt herbei, Sellers, und lassen Sie mal das Ischiasbein dieser Dame untersuchen. Sie werden feststellen, daß die Schmerzen von dem Geschoß aus einem 32er Revolver herrühren.«
    Amelia Jasper schrie wütend auf. »Schaffen Sie auf der Stelle diesen Mann hier hinaus. Ich befehle es Ihnen.«
    Sellers zögerte. »Lam, Sie sind närrisch geworden! So können Sie die Sache nun auch nicht drehen. Sie reden nur, um sich selbst zu entlasten.«
    »Seien Sie doch kein Narr, Sellers. Durchschauen Sie denn das ganze Spiel noch immer nicht? Dieser plötzliche >Ischiasanfall< ist nur verursacht von dem ersten Schuß, der im >Kozy Dell< abgefeuert wurde und in ihr Bein ging.«
    »Mr. Sellers«, sagte Amelia Jasper, und ihr Gesicht war vor Wut entstellt, »ich befehle, daß Sie alle mein Haus verlassen! Und zwar sofort! Es reicht mir nun wirklich! Susie, geh bitte zum Telefon und ruf das Polizeipräsidium an für den Fall, daß...«
    »Es tut mir leid«, sagte Sellers und stand auf.
    Er griff nach mir, packte mich beim Rockkragen und stellte mich auf die Füße. »Kommen Sie, Lam. Sie haben mich mit Ihrer Spitzfindigkeit in eine verteufelte Situation gebracht. Das kommt davon, daß ich Ihnen und Bertha eine Chance geben wollte.«
    Er stieß mich herum, so daß ich fast hinfiel und bewußt meine Hände vorstreckte. Der Stahl der Handschellen drang in meine Gelenke ein, und ich stöhnte vor Schmerz auf. Sellers sagte: »Ich hoffe, Sie werden den Vorfall entschuldigen, Mrs. Jasper. Ich wollte nur einige Informationen haben. Aber dieser Bursche hier Versuchte nur, die Sache zu seinen Gunsten zu drehen.«
    »Öffne ihnen die Tür, Susie«, befahl Mrs. Jasper.
    Das Mädchen ging den Korridor hinunter.
    »Sellers, Sie Narr, können Sie denn nicht sehen, was...«
    Sellers schlug mir auf den Mund. »Schweigen Sie«, sagte er erbost.
    Er zog mich auf die Tür zu. Claire begann zu weinen, und Bertha Cool kam langsam hinter uns her.
    Als Susie die Haustür mit triumphierendem Gesicht für uns offenhielt, drehte ich mich um und rief mit verzweifelter Stimme; »Bertha!«
    Sellers schlug mir so heftig gegen den Kopf, daß mir das Genick weh tat.
    Aber in dem kurzen Augenblick, in dem ich meinen Kopf umgewandt hatte, bemerkte ich, daß Bertha zurückging. Wir waren schon auf halbem Weg zur Haustür, als der Schrei aus dem Wohnzimmer ertönte. Man hörte, wie ein Stuhl umfiel, vernahm das Geräusch eines Kampfes, dann wieder einen Schrei, und dann rief Amelia Jasper um Hilfe. Bertha Cools Stimme ertönte ebenfalls.
    »Das genügt mir«, hörte ich sie sagen, »Sie verdammte Lügnerin. Halten Sie still, oder ich werde Ihnen das Genick brechen. Frank, kommen Sie zurück.«
    Sellers stoppte seine Schritte. Dann riß er mich herum, und wir rannten zusammen den Korridor entlang.
    Der Drehstuhl war umgekippt. Ein blutgetränkter Verband lag auf dem Boden. Bertha saß seelenruhig auf der Schulter von Amelia Jasper und hielt das verletzte Bein mit eiserner Hand umklammert.
    Mit dem gesunden Bein versuchte Amelia Jasper zu treten. Dabei rief sie laut um Hilfe.
    Sellers schrie: »Das dürfen Sie nicht machen, Bertha.«
    »Das darf ich nicht!« wiederholte Bertha, vor Wut schnaubend. »Es ist bereits geschehen. Schauen Sie sich nur die Einschußstelle an!«
    Sellers versuchte, Bertha an den Schultern hochzureißen. Sie gab ihm einen Stoß, so daß er aus dem Gleichgewicht geriet und strauchelte.
    In diesem Augenblick erschien Susie Irwin in der Tür. Sie grinste bösartig und hielt einen Revolver in der Hand.
    »Hände hoch«, befahl sie, »los, alle!«
    Jeder von uns erkannte sofort den entschlossenen Ton in ihrer scharfen Stimme.
    »Das gilt auch für Sie, Mr. Sellers!«
    Sellers wandte sich schnell um, denn Susie drückte bereits
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