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Wo die Wuerfel fallen

Titel: Wo die Wuerfel fallen
Autoren: Wolfgang Seidel
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Steintafeln mit den Zehn Geboten aufbewahrt wurden (2. Mose 26,33).
    Tanz ums goldene Kalb
    Kaum war Moses nach 40 Tagen vom Sinai herabgestiegen, musste er mitansehen, wie die Israeliten um ein Götzenbild herumtanzten. Sie waren ungeduldig geworden, weil Moses so lange auf dem Berg geblieben war, und hatten ein neues Gottesbild von Moses’ Bruder Aaron gefordert. Der hatte alle goldenen Ohrringe einsammeln lassen, sie in einer Form geschmolzen |23| und daraus ein goldenes Kalb gegossen (2. Mose 32,4). Am nächsten Tag brachten die Israeliten dem Kalbsgott Opfer dar und ließen sich anschließend zum Opferschmaus nieder: »Danach setzte sich das Volk, um zu essen und zu trinken, und sie standen auf, um ihre Lust zu treiben.« (2. Mose 32,6) Der Frevel bestand natürlich darin, dass um ein Götzenbild getanzt wurde. Weil es aus Gold war, assoziiert man ferner, dass das Gold = Geld wie ein Götze verehrt wird.
    Namen, die Geschichte machten
    David gegen Goliath
    Der halbwüchsige David sollte seinen älteren Brüdern im Kriegslager gegen die Philister Brot und Käse vorbeibringen. Da hörte er die herausfordernden Reden des riesigen, hochgerüsteten Goliath und nahm dessen Herausforderung an, obwohl die Israeliten sich bei dem Furcht einflößenden Anblick der philistischen Kampfmaschine verdrückten. David traf den Goliath mit einem gezielten Schuss aus seiner Steinschleuder an der Stirn. Anschließend hieb er ihm den Kopf ab. Daraufhin zogen die Philister ab.
    Nach dieser Heldentat wurde David keineswegs gleich zum König gemacht. Vielmehr musste er sich angesichts der Eifersucht des in Juda herrschenden Königs Saul jahrelang verstecken und wurde eine Art Robin Hood. Erst nach Sauls Tod wurde David der König von Juda. Um das Jahr 1000 v. Chr. vereinigte er Juda (im Süden) mit Israel (im Norden) und machte Jerusalem erstmals zur gemeinsamen Hauptstadt.
    Philister
    Die Philister waren indoarische Einwanderer, die in den ein bis zwei Jahrhunderten vor David (ca. 1200 – 1000 v. Chr.) über das Mittelmeer ins Land gekommen waren. Höchstwahrscheinlich stammten sie aus dem Ostseeraum und hatten bei ihrem Zug über die Alpen die damals neu entwickelte Eisenverarbeitung kennengelernt. Dadurch waren sie den bronzezeitlichen ortsansässigen Nomadenvölkern wie den Israeliten, die in der Geschichte von David gegen Goliath als arme kleine Hirten mit Steinschleudern |24| zusätzlich verniedlicht wurden, rüstungstechnisch überlegen. Der Name Palästina (= Philistea) leitet sich direkt von den indoarischen Philistern ab.
    Seit dem 18. und 19. Jahrhundert wurde unter Studenten an deutschen Universitäten das Spannungsverhältnis zwischen Israeliten und Philistern noch auf ganz andere Weise interpretiert und dadurch erhielt das Wort »Philister« teilweise einen neuen Wortsinn: Machten die Studenten nachts Rabatz, was nicht so selten vorkam, so zogen die Stadtwachen auf, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Sie waren die Ersten, die von den übermütigen Studenten als Philister beschimpft wurden; die Studenten selbst sahen sich natürlich in der Rolle des kecken David. Später bezeichnete der Begriff alle kleinkarierten Bürger, die für die Lebensfreude der Studenten kein Verständnis hatten, schließlich den langweiligen Spießer schlechthin. Schopenhauer und Nietzsche fügten dann noch die Steigerungsform »Bildungsphilister« hinzu – für all diejenigen Spießbürger, die gescheit und gelehrt daherreden, aber kein echtes Verständnis für Kunst und Kultur haben.
    Salomonische Weisheit
    Salomo war der Sohn König Davids und der Erbauer des ersten Tempels in Jerusalem. Sein Name ist direkt verknüpft mit dem hebräischen Wort
schalom =
Frieden. Arabische Varianten lauten: Soliman bzw. Süleyman. Falls die biblischen Berichte historisch zutreffend und nicht bloß legendär sind, hat Salomo das Großreich seines Vaters ca. 960 v. Chr. übernommen und zusammengehalten und während seiner Regierungszeit unter anderem die »Königin von Saba« empfangen.
    Salomo gilt als Inbegriff eines weisen Friedensfürsten. Die Bibel schildert es konkret: »Denn der König hatte Tarsisschiffe, die auf dem Meer … fuhren. Diese kamen in drei Jahren einmal und brachten Gold, Silber, Elfenbein, Affen und Pfauen. So war der König Salomo größer an Reichtum und Weisheit als alle Könige auf Erden. Und alle Welt begehrte, Salomo zu sehen, damit sie die Weisheit hörten, die ihm Gott in sein Herz gegeben hatte.« (1 Könige 10,22 – 24) Und
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